Das erste buch war ein vocabularium, oder catholicon, welches gedachter Guttenberg mit bei- hülfe seines gesindes nur blattweise auf hölzerne brettlein geschnitten hat. Es kam in Mainz 1450 zum vorscheine. Das zweite buch ist die lateini- sche bibel in gros folio vermittels einzeler gegosse- ner buchstaben in gesellschaft Johann Faustens und Peter Schoiffers von Gernsheim. Ehe der 12te bogen abgedruckt war, kostete der druck schon 4000 fl, das dritte buch war der lateinische psal- ter, den Faust und Schoiffer 1457 ausgehen lisen. Das virte buch waren Durands rationale 1459 fol. durch eben diselben. Das fünfte waren die cle- mentinä, 1460 fol. das sechste buch war die aufla- ge von gedachten catholico, 1460 fol. das sibente war das sechste buch der decretalien, 1465 fol. Köhlers ehrenrettung Johann Guttenbergs s. 36 fgg.
§ 1573
fernere ein- teilung der bücher in seltene und gemeine.
Die bücher sind entweder seltene, oder gemei- ne; zu jenen rechnet man die bald nach der dru- ckerei-erfindung ausgekommene, insonderheit die Aldinischen und Stephanischen ausgaben. Von den seltenen büchern handeln Johann Vogt im ca- talogo librorum rariorum. Hamburg 1747, 8, und Fr. Bernhard in der curieusen histori der ge- lehrten, s. 659 fgg. Gundlings histori der ge- lahrheit IIIIten teiles s. 6057 fgg.
§ 1574
Auf der kirchen-versammlung zu Trident kam 1563 die anordnung eines indicis expurgatorii zum standt, Saligs histori des Tridentinischen conci- liums IIIten teiles s. 162, thue hinzu des Johann Maria Brasichellindicis librorum prohibito-
rum
XXXVI Haubtſtuͤck
§ 1572
die erſten gedruckten buͤcher.
Das erſte buch war ein vocabularium, oder catholicon, welches gedachter Guttenberg mit bei- huͤlfe ſeines geſindes nur blattweiſe auf hoͤlzerne brettlein geſchnitten hat. Es kam in Mainz 1450 zum vorſcheine. Das zweite buch iſt die lateini- ſche bibel in gros folio vermittels einzeler gegoſſe- ner buchſtaben in geſellſchaft Johann Fauſtens und Peter Schoiffers von Gernsheim. Ehe der 12te bogen abgedruckt war, koſtete der druck ſchon 4000 fl, das dritte buch war der lateiniſche pſal- ter, den Fauſt und Schoiffer 1457 ausgehen liſen. Das virte buch waren Durands rationale 1459 fol. durch eben diſelben. Das fuͤnfte waren die cle- mentinaͤ, 1460 fol. das ſechſte buch war die aufla- ge von gedachten catholico, 1460 fol. das ſibente war das ſechſte buch der decretalien, 1465 fol. Koͤhlers ehrenrettung Johann Guttenbergs ſ. 36 fgg.
§ 1573
fernere ein- teilung der buͤcher in ſeltene und gemeine.
Die buͤcher ſind entweder ſeltene, oder gemei- ne; zu jenen rechnet man die bald nach der dru- ckerei-erfindung ausgekommene, inſonderheit die Aldiniſchen und Stephaniſchen ausgaben. Von den ſeltenen buͤchern handeln Johann Vogt im ca- talogo librorum rariorum. Hamburg 1747, 8, und Fr. Bernhard in der curieuſen hiſtori der ge- lehrten, ſ. 659 fgg. Gundlings hiſtori der ge- lahrheit IIIIten teiles ſ. 6057 fgg.
§ 1574
Auf der kirchen-verſammlung zu Trident kam 1563 die anordnung eines indicis expurgatorii zum ſtandt, Saligs hiſtori des Tridentiniſchen conci- liums IIIten teiles ſ. 162, thue hinzu des Johann Maria Braſichellindicis librorum prohibito-
rum
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0646"n="634"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXVI</hi> Haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 1572</head><lb/><noteplace="left">die erſten<lb/>
gedruckten<lb/>
buͤcher.</note><p>Das erſte buch war ein vocabularium, oder<lb/>
catholicon, welches gedachter Guttenberg mit bei-<lb/>
huͤlfe ſeines geſindes nur blattweiſe auf hoͤlzerne<lb/>
brettlein geſchnitten hat. Es kam in Mainz 1450<lb/>
zum vorſcheine. Das zweite buch iſt die lateini-<lb/>ſche bibel in gros folio vermittels einzeler gegoſſe-<lb/>
ner buchſtaben in geſellſchaft Johann Fauſtens und<lb/>
Peter Schoiffers von Gernsheim. Ehe der 12te<lb/>
bogen abgedruckt war, koſtete der druck ſchon<lb/>
4000 fl, das dritte buch war der lateiniſche pſal-<lb/>
ter, den Fauſt und Schoiffer 1457 ausgehen liſen.<lb/>
Das virte buch waren <hirendition="#fr">Durands</hi> rationale 1459<lb/>
fol. durch eben diſelben. Das fuͤnfte waren die cle-<lb/>
mentinaͤ, 1460 fol. das ſechſte buch war die aufla-<lb/>
ge von gedachten catholico, 1460 fol. das ſibente<lb/>
war das ſechſte buch der decretalien, 1465 fol.<lb/><hirendition="#fr">Koͤhlers</hi> ehrenrettung Johann Guttenbergs ſ.<lb/>
36 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1573</head><lb/><noteplace="left">fernere ein-<lb/>
teilung der<lb/>
buͤcher in<lb/>ſeltene und<lb/>
gemeine.</note><p>Die buͤcher ſind entweder ſeltene, oder gemei-<lb/>
ne; zu jenen rechnet man die bald nach der dru-<lb/>
ckerei-erfindung ausgekommene, inſonderheit die<lb/>
Aldiniſchen und Stephaniſchen ausgaben. Von<lb/>
den ſeltenen buͤchern handeln Johann Vogt im <hirendition="#aq">ca-<lb/>
talogo librorum rariorum.</hi> Hamburg 1747, 8,<lb/>
und Fr. <hirendition="#fr">Bernhard</hi> in der curieuſen hiſtori der ge-<lb/>
lehrten, ſ. 659 fgg. <hirendition="#fr">Gundlings</hi> hiſtori der ge-<lb/>
lahrheit <hirendition="#aq">IIII</hi>ten teiles ſ. 6057 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1574</head><lb/><p>Auf der kirchen-verſammlung zu Trident kam<lb/>
1563 die anordnung eines indicis expurgatorii zum<lb/>ſtandt, <hirendition="#fr">Saligs</hi> hiſtori des Tridentiniſchen conci-<lb/>
liums <hirendition="#aq">III</hi>ten teiles ſ. 162, thue hinzu des <hirendition="#fr">Johann<lb/>
Maria Braſichell</hi><hirendition="#aq">indicis librorum prohibito-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">rum</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[634/0646]
XXXVI Haubtſtuͤck
§ 1572
Das erſte buch war ein vocabularium, oder
catholicon, welches gedachter Guttenberg mit bei-
huͤlfe ſeines geſindes nur blattweiſe auf hoͤlzerne
brettlein geſchnitten hat. Es kam in Mainz 1450
zum vorſcheine. Das zweite buch iſt die lateini-
ſche bibel in gros folio vermittels einzeler gegoſſe-
ner buchſtaben in geſellſchaft Johann Fauſtens und
Peter Schoiffers von Gernsheim. Ehe der 12te
bogen abgedruckt war, koſtete der druck ſchon
4000 fl, das dritte buch war der lateiniſche pſal-
ter, den Fauſt und Schoiffer 1457 ausgehen liſen.
Das virte buch waren Durands rationale 1459
fol. durch eben diſelben. Das fuͤnfte waren die cle-
mentinaͤ, 1460 fol. das ſechſte buch war die aufla-
ge von gedachten catholico, 1460 fol. das ſibente
war das ſechſte buch der decretalien, 1465 fol.
Koͤhlers ehrenrettung Johann Guttenbergs ſ.
36 fgg.
§ 1573
Die buͤcher ſind entweder ſeltene, oder gemei-
ne; zu jenen rechnet man die bald nach der dru-
ckerei-erfindung ausgekommene, inſonderheit die
Aldiniſchen und Stephaniſchen ausgaben. Von
den ſeltenen buͤchern handeln Johann Vogt im ca-
talogo librorum rariorum. Hamburg 1747, 8,
und Fr. Bernhard in der curieuſen hiſtori der ge-
lehrten, ſ. 659 fgg. Gundlings hiſtori der ge-
lahrheit IIIIten teiles ſ. 6057 fgg.
§ 1574
Auf der kirchen-verſammlung zu Trident kam
1563 die anordnung eines indicis expurgatorii zum
ſtandt, Saligs hiſtori des Tridentiniſchen conci-
liums IIIten teiles ſ. 162, thue hinzu des Johann
Maria Braſichell indicis librorum prohibito-
rum
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/646>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.