brantewein brennen und verschenken, Grebenord- nung am a. o. s. 89, welches iedoch nur auf das öffentliche gewerbe gehet. Für das hauswesen brantewein zu brennen ist darunter nicht mit be- griffen.
§ 1526
Der bierzwang der städte ist auf das brante-vom bier- zwange ist keine folge auf das brantewein- brennen zu machen. wein-brennen nicht zu erstrecken, Menken in sy- stem. iur. ciu. s. 291, 8, Hommel am a. o. § 8 s. 14, 15 fg., § 11 s. 20. Disemnach wo kein ver- bot vorhanden ist, iedermann brantewein bren- nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17, Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine accise, wie ein brantewein-brenner und verschen- ker im kleinen zu geben schuldig ist; gestalt er den brantewein fässer-weise nur verkaufet, nicht aber versellet.
§ 1527
Der brantewein-blasen-zinß wurde ehedem fürob der bran- tewein-bla- sen-zinß ein regale ist? kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, son- dern blos als ein herkommen betrachtet, von Berger in der oeconomia iuris, s. 86, herr H. R. Scheid in der disp. de eo, quod iustum est circa vinum adustum, § II s. 4 fgg., § VII, § VIIII s. 40 fgg., von Leyser s. 658 medit. XI, Ferdinand Aug. Hommels disp. de iure vini adusti § III § IIII s. 5 fgg. Allein heut zu tage wird selbiger in den meresten landen des Teut- schen Reiches für ein regale gehalten. Derohal- ben in sachen des hisigen fiscals wider die Schen- ken ein proceß darüber annoch zu Wezlar anhän- gig ist. Jeweilen dürfen die untertanen one des gerichtsherrn vergünstigung keinen brantewein brennen, auch die wirte, krüger, den brantewein von dem gerichtsherrn, oder den zunftigen bran- tewein-brennern nemen, Hommel am a. o. s. 6 fg.
In
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vom weine, biere, branteweine, ꝛc.
brantewein brennen und verſchenken, Grebenord- nung am a. o. ſ. 89, welches iedoch nur auf das oͤffentliche gewerbe gehet. Fuͤr das hausweſen brantewein zu brennen iſt darunter nicht mit be- griffen.
§ 1526
Der bierzwang der ſtaͤdte iſt auf das brante-vom bier- zwange iſt keine folge auf das bꝛantewein- brennen zu machen. wein-brennen nicht zu erſtrecken, Menken in ſy- ſtem. iur. ciu. ſ. 291, 8, Hommel am a. o. § 8 ſ. 14, 15 fg., § 11 ſ. 20. Diſemnach wo kein ver- bot vorhanden iſt, iedermann brantewein bren- nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17, Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine acciſe, wie ein brantewein-brenner und verſchen- ker im kleinen zu geben ſchuldig iſt; geſtalt er den brantewein faͤſſer-weiſe nur verkaufet, nicht aber verſellet.
§ 1527
Der brantewein-blaſen-zinß wurde ehedem fuͤrob der bran- tewein-bla- ſen-zinß ein regale iſt? kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, ſon- dern blos als ein herkommen betrachtet, von Berger in der oeconomia iuris, ſ. 86, herr H. R. Scheid in der diſp. de eo, quod iuſtum eſt circa vinum aduſtum, § II ſ. 4 fgg., § VII, § VIIII ſ. 40 fgg., von Leyſer ſ. 658 medit. XI, Ferdinand Aug. Hommels diſp. de iure vini aduſti § III § IIII ſ. 5 fgg. Allein heut zu tage wird ſelbiger in den mereſten landen des Teut- ſchen Reiches fuͤr ein regale gehalten. Derohal- ben in ſachen des hiſigen fiſcals wider die Schen- ken ein proceß daruͤber annoch zu Wezlar anhaͤn- gig iſt. Jeweilen duͤrfen die untertanen one des gerichtsherrn verguͤnſtigung keinen brantewein brennen, auch die wirte, kruͤger, den brantewein von dem gerichtsherrn, oder den zůnftigen bran- tewein-brennern nemen, Hommel am a. o. ſ. 6 fg.
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oͤffentliche gewerbe gehet. Fuͤr das hausweſen
brantewein zu brennen iſt darunter nicht mit be-
griffen.
§ 1526
Der bierzwang der ſtaͤdte iſt auf das brante-
wein-brennen nicht zu erſtrecken, Menken in ſy-
ſtem. iur. ciu. ſ. 291, 8, Hommel am a. o. § 8
ſ. 14, 15 fg., § 11 ſ. 20. Diſemnach wo kein ver-
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nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17,
Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine
acciſe, wie ein brantewein-brenner und verſchen-
ker im kleinen zu geben ſchuldig iſt; geſtalt er den
brantewein faͤſſer-weiſe nur verkaufet, nicht aber
verſellet.
vom bier-
zwange iſt
keine folge
auf das
bꝛantewein-
brennen zu
machen.
§ 1527
Der brantewein-blaſen-zinß wurde ehedem fuͤr
kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, ſon-
dern blos als ein herkommen betrachtet, von
Berger in der oeconomia iuris, ſ. 86, herr
H. R. Scheid in der diſp. de eo, quod iuſtum
eſt circa vinum aduſtum, § II ſ. 4 fgg., § VII,
§ VIIII ſ. 40 fgg., von Leyſer ſ. 658 medit. XI,
Ferdinand Aug. Hommels diſp. de iure vini
aduſti § III § IIII ſ. 5 fgg. Allein heut zu tage
wird ſelbiger in den mereſten landen des Teut-
ſchen Reiches fuͤr ein regale gehalten. Derohal-
ben in ſachen des hiſigen fiſcals wider die Schen-
ken ein proceß daruͤber annoch zu Wezlar anhaͤn-
gig iſt. Jeweilen duͤrfen die untertanen one des
gerichtsherrn verguͤnſtigung keinen brantewein
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von dem gerichtsherrn, oder den zůnftigen bran-
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In
ob der bran-
tewein-bla-
ſen-zinß ein
regale iſt?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/629>, abgerufen am 03.12.2024.
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