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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom weine, biere, branteweine, etc.
acht omen betragen, iede zu 80 maasen, deren
eine 4 nösel oder schoppen hält. Am Rheine in
den tälern, als zum Bacharache, machet ein fu-
der weines 61/2 ome aus, Rheingauer aiche, und
in Marburgischer aiche 7 omen. An der Nohe
werden die weine zu last-weise verkaufet. Diser
tut an Rheinischer aiche 4 omen, beträget zu
Marburg 4 omen 6 virtel, iedes zu 4 maasen.
Am Ober-Rheine, als zum Forste, in Deides-
heim und mereren orten der Pfalz, werden die
weine fuder-weise verhandelt, und bestehet das
fuder weines aus 61/2 omen, welches in Marburg
7 omen und einige virtel ausmachet. Zum Op-
penheime und Niersteine hält das stück weines
71/2 ome, Rhingauischer aiche, in der Marburgi-
schen aber 8 omen. An der mosel ist das stück
weines 6 omen, auch 61/2 ome, tut zu Marburg
7 omen.

§ 1473

Zur Rastadt im Badischen ist die grösestemaast,
wein-aiche. Zu Worms ist die ome zwo maasen
größer als im Rhingaue, und zum Rode, unfern
Landau, ist die wein-aiche noch größer.

§ 1474

Der weinkeller ist ein von steinen gewölbterwie der
weinkeller
an zulegen
ist?

raum unter der erden zur verwarung des weines.
Die thür muß gegen mitternacht gehen, und der
keller von allem gestanke, als pferde- und vih-
ställen, secreten, auch mistphülen abgesondert seyn.
Käse, leder, öl, kraut, knoblauch, rüben, etc.
und alles was unangenehm riechet, gehöret in
keinen weinkeller, Neumann am a. o. s. 586.

§ 1475

Die weinschröter müssen auf ire gefahr dendie wein-
schröter
müssen den
wein auf ire
gefar in den
keller schaf-
fen.

wein in den keller schaffen, wie ihn der furmann,
so bald er aufgeladen ist, in seiner gefahr hat.

§ 1476
P p 3

vom weine, biere, branteweine, ꝛc.
acht omen betragen, iede zu 80 maaſen, deren
eine 4 noͤſel oder ſchoppen haͤlt. Am Rheine in
den taͤlern, als zum Bacharache, machet ein fu-
der weines 6½ ome aus, Rheingauer aiche, und
in Marburgiſcher aiche 7 omen. An der Nohe
werden die weine zu laſt-weiſe verkaufet. Diſer
tut an Rheiniſcher aiche 4 omen, betraͤget zu
Marburg 4 omen 6 virtel, iedes zu 4 maaſen.
Am Ober-Rheine, als zum Forſte, in Deides-
heim und mereren orten der Pfalz, werden die
weine fuder-weiſe verhandelt, und beſtehet das
fuder weines aus 6½ omen, welches in Marburg
7 omen und einige virtel ausmachet. Zum Op-
penheime und Nierſteine haͤlt das ſtuͤck weines
7½ ome, Rhingauiſcher aiche, in der Marburgi-
ſchen aber 8 omen. An der moſel iſt das ſtuͤck
weines 6 omen, auch 6½ ome, tut zu Marburg
7 omen.

§ 1473

Zur Raſtadt im Badiſchen iſt die groͤſeſtemaaſt,
wein-aiche. Zu Worms iſt die ome zwo maaſen
groͤßer als im Rhingaue, und zum Rode, unfern
Landau, iſt die wein-aiche noch groͤßer.

§ 1474

Der weinkeller iſt ein von ſteinen gewoͤlbterwie der
weinkeller
an zulegen
iſt?

raum unter der erden zur verwarung des weines.
Die thuͤr muß gegen mitternacht gehen, und der
keller von allem geſtanke, als pferde- und vih-
ſtaͤllen, ſecreten, auch miſtphuͤlen abgeſondert ſeyn.
Kaͤſe, leder, oͤl, kraut, knoblauch, ruͤben, ꝛc.
und alles was unangenehm riechet, gehoͤret in
keinen weinkeller, Neumann am a. o. ſ. 586.

§ 1475

Die weinſchroͤter muͤſſen auf ire gefahr dendie wein-
ſchroͤter
muͤſſen den
wein auf ire
gefar in den
keller ſchaf-
fen.

wein in den keller ſchaffen, wie ihn der furmann,
ſo bald er aufgeladen iſt, in ſeiner gefahr hat.

§ 1476
P p 3
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[597/0609] vom weine, biere, branteweine, ꝛc. acht omen betragen, iede zu 80 maaſen, deren eine 4 noͤſel oder ſchoppen haͤlt. Am Rheine in den taͤlern, als zum Bacharache, machet ein fu- der weines 6½ ome aus, Rheingauer aiche, und in Marburgiſcher aiche 7 omen. An der Nohe werden die weine zu laſt-weiſe verkaufet. Diſer tut an Rheiniſcher aiche 4 omen, betraͤget zu Marburg 4 omen 6 virtel, iedes zu 4 maaſen. Am Ober-Rheine, als zum Forſte, in Deides- heim und mereren orten der Pfalz, werden die weine fuder-weiſe verhandelt, und beſtehet das fuder weines aus 6½ omen, welches in Marburg 7 omen und einige virtel ausmachet. Zum Op- penheime und Nierſteine haͤlt das ſtuͤck weines 7½ ome, Rhingauiſcher aiche, in der Marburgi- ſchen aber 8 omen. An der moſel iſt das ſtuͤck weines 6 omen, auch 6½ ome, tut zu Marburg 7 omen. § 1473 Zur Raſtadt im Badiſchen iſt die groͤſeſte wein-aiche. Zu Worms iſt die ome zwo maaſen groͤßer als im Rhingaue, und zum Rode, unfern Landau, iſt die wein-aiche noch groͤßer. maaſt, § 1474 Der weinkeller iſt ein von ſteinen gewoͤlbter raum unter der erden zur verwarung des weines. Die thuͤr muß gegen mitternacht gehen, und der keller von allem geſtanke, als pferde- und vih- ſtaͤllen, ſecreten, auch miſtphuͤlen abgeſondert ſeyn. Kaͤſe, leder, oͤl, kraut, knoblauch, ruͤben, ꝛc. und alles was unangenehm riechet, gehoͤret in keinen weinkeller, Neumann am a. o. ſ. 586. wie der weinkeller an zulegen iſt? § 1475 Die weinſchroͤter muͤſſen auf ire gefahr den wein in den keller ſchaffen, wie ihn der furmann, ſo bald er aufgeladen iſt, in ſeiner gefahr hat. die wein- ſchroͤter muͤſſen den wein auf ire gefar in den keller ſchaf- fen. § 1476 P p 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/609>, abgerufen am 22.11.2024.