Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

vom eisernen vihe.
ner am a. o. im IIten teile s. 129. Es kan auch
dergleichen vih zu lehn gereichet werden, Anto-
nius
in der disp. XIII 4, 6.

§ 1330

Im Schwarzburgischen haben einige pfarrerwoher der
pfarrer ei-
sernes vih
im Schwarz-
burgischen
wohl zu lei-
ten ist?

bei der besoldung eiserne kühe, welche unter den
bauern stehen, Burkhardt Heinrich Tilemann
de contractu socidae. Dises rüret wohl vom
alten baulebungsrechte her, da der herr den leib-
eigenen auch vih zum hofe gab, Schottel cap. II
§ 19. Daher ist noch hir und da die hofgewehr
üblich, Husanus de hominibus propriis cap.
VIII num. 10, Beyer in der delineatione iuris
Germanici lib. II
cap. 22 § 34. Es können
auch hirher die sogenannten: Gottes- oder immer-
kühe gerechnet werden.

§ 1331

Will der verpachter statt geltes mit einem teiledas zusam-
mensezen ist
nicht aller
orten erlau-
bet.

des abnuzens zufriden seyn, gehet es auch wohl
an, Stryk im vsu moderno p. lib. 19 tit. 2 §
10, wie denn unter den gemeinen leuten das lei-
hen (zusammensezen) um die hälfte, oder den drit-
ten teil sehr gänge ist, obgleich ein solcher handel
dem pachter öfters gar schädlich seyn kan. Wan-
nenher auch selbiger, besage des Mecklenburgi-
schen landrechtes, tit. vom gewerbe und handti-
rung der bauern mit den bürgern in den städten etc.
imgleichen des Wirtenbergischen landrechtes, tit.
von wucherlichen contracten etc. untersaget ist,
Besold in der erläuterung des Wirtenbergischen
landrechtes, s. 8 § 44.

§ 1332

Unterdessen erhebet ein solcher pachter alle nu-der pachter
erhebet alle
nuzungen
von solchem
vihe.

zungen von sotanem vihe, Klock im consil. 70
num. 20 T. IIII und de aerario lib. II cap. 19

num.
M m 3

vom eiſernen vihe.
ner am a. o. im IIten teile ſ. 129. Es kan auch
dergleichen vih zu lehn gereichet werden, Anto-
nius
in der diſp. XIII 4, 6.

§ 1330

Im Schwarzburgiſchen haben einige pfarrerwoher der
pfarrer ei-
ſernes vih
im Schwaꝛz-
burgiſchen
wohl zu lei-
ten iſt?

bei der beſoldung eiſerne kuͤhe, welche unter den
bauern ſtehen, Burkhardt Heinrich Tilemann
de contractu ſocidae. Diſes ruͤret wohl vom
alten baulebungsrechte her, da der herr den leib-
eigenen auch vih zum hofe gab, Schottel cap. II
§ 19. Daher iſt noch hir und da die hofgewehr
uͤblich, Huſanus de hominibus propriis cap.
VIII num. 10, Beyer in der delineatione iuris
Germanici lib. II
cap. 22 § 34. Es koͤnnen
auch hirher die ſogenannten: Gottes- oder immer-
kuͤhe gerechnet werden.

§ 1331

Will der verpachter ſtatt geltes mit einem teiledas zuſam-
menſezen iſt
nicht aller
orten erlau-
bet.

des abnuzens zufriden ſeyn, gehet es auch wohl
an, Stryk im vſu moderno π. lib. 19 tit. 2 §
10, wie denn unter den gemeinen leuten das lei-
hen (zuſammenſezen) um die haͤlfte, oder den drit-
ten teil ſehr gaͤnge iſt, obgleich ein ſolcher handel
dem pachter oͤfters gar ſchaͤdlich ſeyn kan. Wan-
nenher auch ſelbiger, beſage des Mecklenburgi-
ſchen landrechtes, tit. vom gewerbe und handti-
rung der bauern mit den buͤrgern in den ſtaͤdten ꝛc.
imgleichen des Wirtenbergiſchen landrechtes, tit.
von wucherlichen contracten ꝛc. unterſaget iſt,
Beſold in der erlaͤuterung des Wirtenbergiſchen
landrechtes, ſ. 8 § 44.

§ 1332

Unterdeſſen erhebet ein ſolcher pachter alle nu-der pachter
erhebet alle
nuzungen
von ſolchem
vihe.

zungen von ſotanem vihe, Klock im conſil. 70
num. 20 T. IIII und de aerario lib. II cap. 19

num.
M m 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0561" n="549"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom ei&#x017F;ernen vihe.</hi></fw><lb/>
ner am a. o. im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 129. Es kan auch<lb/>
dergleichen vih zu lehn gereichet werden, <hi rendition="#fr">Anto-<lb/>
nius</hi> in der di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">XIII</hi> 4, 6.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1330</head><lb/>
            <p>Im Schwarzburgi&#x017F;chen haben einige pfarrer<note place="right">woher der<lb/>
pfarrer ei-<lb/>
&#x017F;ernes vih<lb/>
im Schwa&#xA75B;z-<lb/>
burgi&#x017F;chen<lb/>
wohl zu lei-<lb/>
ten i&#x017F;t?</note><lb/>
bei der be&#x017F;oldung ei&#x017F;erne ku&#x0364;he, welche unter den<lb/>
bauern &#x017F;tehen, <hi rendition="#fr">Burkhardt Heinrich Tilemann</hi><lb/><hi rendition="#aq">de contractu &#x017F;ocidae.</hi> Di&#x017F;es ru&#x0364;ret wohl vom<lb/>
alten baulebungsrechte her, da der herr den leib-<lb/>
eigenen auch vih zum hofe gab, <hi rendition="#fr">Schottel</hi> <hi rendition="#aq">cap. II</hi><lb/>
§ 19. Daher i&#x017F;t noch hir und da die hofgewehr<lb/>
u&#x0364;blich, <hi rendition="#fr">Hu&#x017F;anus</hi> <hi rendition="#aq">de hominibus propriis</hi> cap.<lb/><hi rendition="#aq">VIII</hi> num. 10, <hi rendition="#fr">Beyer</hi> in der <hi rendition="#aq">delineatione iuris<lb/>
Germanici lib. II</hi> cap. 22 § 34. Es ko&#x0364;nnen<lb/>
auch hirher die &#x017F;ogenannten: Gottes- oder immer-<lb/>
ku&#x0364;he gerechnet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1331</head><lb/>
            <p>Will der verpachter &#x017F;tatt geltes mit einem teile<note place="right">das zu&#x017F;am-<lb/>
men&#x017F;ezen i&#x017F;t<lb/>
nicht aller<lb/>
orten erlau-<lb/>
bet.</note><lb/>
des abnuzens zufriden &#x017F;eyn, gehet es auch wohl<lb/>
an, <hi rendition="#fr">Stryk</hi> im <hi rendition="#aq">v&#x017F;u moderno</hi> &#x03C0;. <hi rendition="#aq">lib.</hi> 19 tit. 2 §<lb/>
10, wie denn unter den gemeinen leuten das lei-<lb/>
hen (zu&#x017F;ammen&#x017F;ezen) um die ha&#x0364;lfte, oder den drit-<lb/>
ten teil &#x017F;ehr ga&#x0364;nge i&#x017F;t, obgleich ein &#x017F;olcher handel<lb/>
dem pachter o&#x0364;fters gar &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;eyn kan. Wan-<lb/>
nenher auch &#x017F;elbiger, be&#x017F;age des Mecklenburgi-<lb/>
&#x017F;chen landrechtes, tit. vom gewerbe und handti-<lb/>
rung der bauern mit den bu&#x0364;rgern in den &#x017F;ta&#x0364;dten &#xA75B;c.<lb/>
imgleichen des Wirtenbergi&#x017F;chen landrechtes, tit.<lb/>
von wucherlichen contracten &#xA75B;c. unter&#x017F;aget i&#x017F;t,<lb/><hi rendition="#fr">Be&#x017F;old</hi> in der erla&#x0364;uterung des Wirtenbergi&#x017F;chen<lb/>
landrechtes, &#x017F;. 8 § 44.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1332</head><lb/>
            <p>Unterde&#x017F;&#x017F;en erhebet ein &#x017F;olcher pachter alle nu-<note place="right">der pachter<lb/>
erhebet alle<lb/>
nuzungen<lb/>
von &#x017F;olchem<lb/>
vihe.</note><lb/>
zungen von &#x017F;otanem vihe, <hi rendition="#fr">Klock</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;il.</hi> 70<lb/>
num. 20 <hi rendition="#aq">T. IIII</hi> und <hi rendition="#aq">de aerario lib. II</hi> cap. 19<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M m 3</fw><fw place="bottom" type="catch">num.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[549/0561] vom eiſernen vihe. ner am a. o. im IIten teile ſ. 129. Es kan auch dergleichen vih zu lehn gereichet werden, Anto- nius in der diſp. XIII 4, 6. § 1330 Im Schwarzburgiſchen haben einige pfarrer bei der beſoldung eiſerne kuͤhe, welche unter den bauern ſtehen, Burkhardt Heinrich Tilemann de contractu ſocidae. Diſes ruͤret wohl vom alten baulebungsrechte her, da der herr den leib- eigenen auch vih zum hofe gab, Schottel cap. II § 19. Daher iſt noch hir und da die hofgewehr uͤblich, Huſanus de hominibus propriis cap. VIII num. 10, Beyer in der delineatione iuris Germanici lib. II cap. 22 § 34. Es koͤnnen auch hirher die ſogenannten: Gottes- oder immer- kuͤhe gerechnet werden. woher der pfarrer ei- ſernes vih im Schwaꝛz- burgiſchen wohl zu lei- ten iſt? § 1331 Will der verpachter ſtatt geltes mit einem teile des abnuzens zufriden ſeyn, gehet es auch wohl an, Stryk im vſu moderno π. lib. 19 tit. 2 § 10, wie denn unter den gemeinen leuten das lei- hen (zuſammenſezen) um die haͤlfte, oder den drit- ten teil ſehr gaͤnge iſt, obgleich ein ſolcher handel dem pachter oͤfters gar ſchaͤdlich ſeyn kan. Wan- nenher auch ſelbiger, beſage des Mecklenburgi- ſchen landrechtes, tit. vom gewerbe und handti- rung der bauern mit den buͤrgern in den ſtaͤdten ꝛc. imgleichen des Wirtenbergiſchen landrechtes, tit. von wucherlichen contracten ꝛc. unterſaget iſt, Beſold in der erlaͤuterung des Wirtenbergiſchen landrechtes, ſ. 8 § 44. das zuſam- menſezen iſt nicht aller orten erlau- bet. § 1332 Unterdeſſen erhebet ein ſolcher pachter alle nu- zungen von ſotanem vihe, Klock im conſil. 70 num. 20 T. IIII und de aerario lib. II cap. 19 num. der pachter erhebet alle nuzungen von ſolchem vihe. M m 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/561
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/561>, abgerufen am 22.12.2024.