vögel-brut, im herbste nemen sie die gefangenen vögel aus den donen, im winter borgen sie, für- nämlich die stein-marder, dem bauer die hüner und tauben ab. In einem hüner-hause, oder tauben-schlage, beisen sie allen die köpfe ab. Mit gedörretem obste, als pflaumen und birnen, ne- men sie in den bauren-häusern auch vorlib. Der raz, oder iltis, raubet die hüner, tauben, eier, fische etc. Die wisel ist eines der schädlichsten raubthirgen an der brute der auerhäne, birkhäne, fasanen, rebhüner und allerhand vögel, insbeson- dere der hüner-eier, die sie entweder fortschleppen, oder aussaugen. Die jungen hasen würgen sie mit zerbeissung des genickes. Den kühen beissen sie in die eiter. Der hamster träget das schönste getreide in seine rören.
§ 1287
imgleichen die meisen,
Die sechserlei gattung von meisen, fürnämlich die grose oder pick-meise, tun an den baum-knos- pen, erbsen, auch wohl den binen, schaden, Dö- bel s. 64. Die dreierlei schwalben sind den bi- nen sehr nachteilig, indem sie dise im fluge weg- schnappen. Der reiher ist ein schadhafter vogel an den fischen. Der storch raubet die junge brut der vögel, als lerchen, hüner, wachteln etc. Die binen, welche auf den wisen blumen sizen, lesen sie ab und verschlucken sie.
§ 1288
wilde än- ten,
Von den wilden änten fischet der see-rache stark. Dises tut auch die grose wilde änte, und fallen auf die gersten und hafer-schwaden.
§ 1289
auch andre raub-vögel.
Eigentliche raub-vögel sind der stein-adler, schuhu, hasen-geier, blau-fuß, habicht, der weis- gesperberte habicht oder grose sperber, die mülans (kurvi auch schwalbenschwanz), der mäuse-geier,
der
XVII haubtſtuͤck von den
voͤgel-brut, im herbſte nemen ſie die gefangenen voͤgel aus den donen, im winter borgen ſie, fuͤr- naͤmlich die ſtein-marder, dem bauer die huͤner und tauben ab. In einem huͤner-hauſe, oder tauben-ſchlage, beiſen ſie allen die koͤpfe ab. Mit gedoͤrretem obſte, als pflaumen und birnen, ne- men ſie in den bauren-haͤuſern auch vorlib. Der raz, oder iltis, raubet die huͤner, tauben, eier, fiſche ꝛc. Die wiſel iſt eines der ſchaͤdlichſten raubthirgen an der brute der auerhaͤne, birkhaͤne, faſanen, rebhuͤner und allerhand voͤgel, insbeſon- dere der huͤner-eier, die ſie entweder fortſchleppen, oder ausſaugen. Die jungen haſen wuͤrgen ſie mit zerbeiſſung des genickes. Den kuͤhen beiſſen ſie in die eiter. Der hamſter traͤget das ſchoͤnſte getreide in ſeine roͤren.
§ 1287
imgleichen die meiſen,
Die ſechſerlei gattung von meiſen, fuͤrnaͤmlich die groſe oder pick-meiſe, tun an den baum-knos- pen, erbſen, auch wohl den binen, ſchaden, Doͤ- bel ſ. 64. Die dreierlei ſchwalben ſind den bi- nen ſehr nachteilig, indem ſie diſe im fluge weg- ſchnappen. Der reiher iſt ein ſchadhafter vogel an den fiſchen. Der ſtorch raubet die junge brut der voͤgel, als lerchen, huͤner, wachteln ꝛc. Die binen, welche auf den wiſen blumen ſizen, leſen ſie ab und verſchlucken ſie.
§ 1288
wilde aͤn- ten,
Von den wilden aͤnten fiſchet der ſee-rache ſtark. Diſes tut auch die groſe wilde aͤnte, und fallen auf die gerſten und hafer-ſchwaden.
§ 1289
auch andre raub-voͤgel.
Eigentliche raub-voͤgel ſind der ſtein-adler, ſchuhu, haſen-geier, blau-fuß, habicht, der weis- geſperberte habicht oder groſe ſperber, die muͤlans (kurvi auch ſchwalbenſchwanz), der maͤuſe-geier,
der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0544"n="532"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XVII</hi> haubtſtuͤck von den</hi></fw><lb/>
voͤgel-brut, im herbſte nemen ſie die gefangenen<lb/>
voͤgel aus den donen, im winter borgen ſie, fuͤr-<lb/>
naͤmlich die ſtein-marder, dem bauer die huͤner<lb/>
und tauben ab. In einem huͤner-hauſe, oder<lb/>
tauben-ſchlage, beiſen ſie allen die koͤpfe ab. Mit<lb/>
gedoͤrretem obſte, als pflaumen und birnen, ne-<lb/>
men ſie in den bauren-haͤuſern auch vorlib. Der<lb/>
raz, oder iltis, raubet die huͤner, tauben, eier,<lb/>
fiſche ꝛc. Die wiſel iſt eines der ſchaͤdlichſten<lb/>
raubthirgen an der brute der auerhaͤne, birkhaͤne,<lb/>
faſanen, rebhuͤner und allerhand voͤgel, insbeſon-<lb/>
dere der huͤner-eier, die ſie entweder fortſchleppen,<lb/>
oder ausſaugen. Die jungen haſen wuͤrgen ſie<lb/>
mit zerbeiſſung des genickes. Den kuͤhen beiſſen<lb/>ſie in die eiter. Der hamſter traͤget das ſchoͤnſte<lb/>
getreide in ſeine roͤren.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1287</head><lb/><noteplace="left">imgleichen<lb/>
die meiſen,</note><p>Die ſechſerlei gattung von meiſen, fuͤrnaͤmlich<lb/>
die groſe oder pick-meiſe, tun an den baum-knos-<lb/>
pen, erbſen, auch wohl den binen, ſchaden, <hirendition="#fr">Doͤ-<lb/>
bel</hi>ſ. 64. Die dreierlei ſchwalben ſind den bi-<lb/>
nen ſehr nachteilig, indem ſie diſe im fluge weg-<lb/>ſchnappen. Der reiher iſt ein ſchadhafter vogel<lb/>
an den fiſchen. Der ſtorch raubet die junge brut<lb/>
der voͤgel, als lerchen, huͤner, wachteln ꝛc. Die<lb/>
binen, welche auf den wiſen blumen ſizen, leſen<lb/>ſie ab und verſchlucken ſie.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1288</head><lb/><noteplace="left">wilde aͤn-<lb/>
ten,</note><p>Von den wilden aͤnten fiſchet der ſee-rache<lb/>ſtark. Diſes tut auch die groſe wilde aͤnte, und<lb/>
fallen auf die gerſten und hafer-ſchwaden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1289</head><lb/><noteplace="left">auch andre<lb/>
raub-voͤgel.</note><p>Eigentliche raub-voͤgel ſind der ſtein-adler,<lb/>ſchuhu, haſen-geier, blau-fuß, habicht, der weis-<lb/>
geſperberte habicht oder groſe ſperber, die muͤlans<lb/>
(kurvi auch ſchwalbenſchwanz), der maͤuſe-geier,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[532/0544]
XVII haubtſtuͤck von den
voͤgel-brut, im herbſte nemen ſie die gefangenen
voͤgel aus den donen, im winter borgen ſie, fuͤr-
naͤmlich die ſtein-marder, dem bauer die huͤner
und tauben ab. In einem huͤner-hauſe, oder
tauben-ſchlage, beiſen ſie allen die koͤpfe ab. Mit
gedoͤrretem obſte, als pflaumen und birnen, ne-
men ſie in den bauren-haͤuſern auch vorlib. Der
raz, oder iltis, raubet die huͤner, tauben, eier,
fiſche ꝛc. Die wiſel iſt eines der ſchaͤdlichſten
raubthirgen an der brute der auerhaͤne, birkhaͤne,
faſanen, rebhuͤner und allerhand voͤgel, insbeſon-
dere der huͤner-eier, die ſie entweder fortſchleppen,
oder ausſaugen. Die jungen haſen wuͤrgen ſie
mit zerbeiſſung des genickes. Den kuͤhen beiſſen
ſie in die eiter. Der hamſter traͤget das ſchoͤnſte
getreide in ſeine roͤren.
§ 1287
Die ſechſerlei gattung von meiſen, fuͤrnaͤmlich
die groſe oder pick-meiſe, tun an den baum-knos-
pen, erbſen, auch wohl den binen, ſchaden, Doͤ-
bel ſ. 64. Die dreierlei ſchwalben ſind den bi-
nen ſehr nachteilig, indem ſie diſe im fluge weg-
ſchnappen. Der reiher iſt ein ſchadhafter vogel
an den fiſchen. Der ſtorch raubet die junge brut
der voͤgel, als lerchen, huͤner, wachteln ꝛc. Die
binen, welche auf den wiſen blumen ſizen, leſen
ſie ab und verſchlucken ſie.
§ 1288
Von den wilden aͤnten fiſchet der ſee-rache
ſtark. Diſes tut auch die groſe wilde aͤnte, und
fallen auf die gerſten und hafer-ſchwaden.
§ 1289
Eigentliche raub-voͤgel ſind der ſtein-adler,
ſchuhu, haſen-geier, blau-fuß, habicht, der weis-
geſperberte habicht oder groſe ſperber, die muͤlans
(kurvi auch ſchwalbenſchwanz), der maͤuſe-geier,
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/544>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.