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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XVI haubtstück
krähen und raben diser vorzug liber dargeboten
werden müste; absonderlich da keine taube
scharrete.

§ 1273
die feldtau-
ben sind ein-
träglich.
deren hal-
tung kan be-
schränket
werden.

Die feldtauben sind für den eigentümer die
einträglichsten; deren haltung aber an vilen orten
eingeschränket, und deren anzal auf die feld-güter
bestimmet ist. Gestalt dann die F. H. Casseli-
sche greben-ordnung tit. 29 verordnet: daß keiner
tauben an fluge halten solle, der nicht eine halbe
hufe, oder an deren stelle funfzehen acker andern
landes in der feldmark habe. Wer dreißig
acker, oder eine hufe landes besizet, hält 12 paar;
wer aber 3/4 hufen hat, 9 paar; und 1/2 hufe 6 paar.
In der winter- und sommer-aussat müssen die
tauben iedesmal 14 tage lang innen bleiben, und
dürfen nicht ausflügen. Die F. H. Darmstäd-
tischen, benebst andern verordnungen hirvon, fin-
det man in des herrn H. R. Jenichens program.
de columbariis, bei dem Stisser am a. o. § 5,
in Peter Müllers disp. de iure columbarum,
beim Klingner am a. o. im Iten teile s. 495, s.
637, Finsterwalder in den obseruationibus
practicis, lib. III obs.
156 num. 28 s. 554, all-
wo er aus der Nider-Oesterreichischen landes-
ordnung das tauben-halten anzeiget; Lindenspur
im commentario über die Wirtenbergische poli-
cei-ordnung s. 433.

§ 1274
wie es mit
den feldtau-
ben im H.
Darmstäd-
tischen ge-
halten
wird?

Besage der F. H. Darmstädtischen verord-
nung vom jare 1749 muß ein ieder vom tauben-
schlage järlich einen gulden erlegen, und nach be-
schaffenheit 3 oder 4 morgen güter von iedem tau-
benschlage järlich 20 kreuzer, und die kein land
haben, für ieden schlag järlich 30 kreuzer. Es
müssen auch die leute um haltung der tauben um

einen

XVI haubtſtuͤck
kraͤhen und raben diſer vorzug liber dargeboten
werden muͤſte; abſonderlich da keine taube
ſcharrete.

§ 1273
die feldtau-
ben ſind ein-
traͤglich.
deren hal-
tung kan be-
ſchraͤnket
werden.

Die feldtauben ſind fuͤr den eigentuͤmer die
eintraͤglichſten; deren haltung aber an vilen orten
eingeſchraͤnket, und deren anzal auf die feld-guͤter
beſtimmet iſt. Geſtalt dann die F. H. Caſſeli-
ſche greben-ordnung tit. 29 verordnet: daß keiner
tauben an fluge halten ſolle, der nicht eine halbe
hufe, oder an deren ſtelle funfzehen acker andern
landes in der feldmark habe. Wer dreißig
acker, oder eine hufe landes beſizet, haͤlt 12 paar;
wer aber ¾ hufen hat, 9 paar; und ½ hufe 6 paar.
In der winter- und ſommer-ausſat muͤſſen die
tauben iedesmal 14 tage lang innen bleiben, und
duͤrfen nicht ausfluͤgen. Die F. H. Darmſtaͤd-
tiſchen, benebſt andern verordnungen hirvon, fin-
det man in des herrn H. R. Jenichens program.
de columbariis, bei dem Stiſſer am a. o. § 5,
in Peter Muͤllers diſp. de iure columbarum,
beim Klingner am a. o. im Iten teile ſ. 495, ſ.
637, Finſterwalder in den obſeruationibus
practicis, lib. III obſ.
156 num. 28 ſ. 554, all-
wo er aus der Nider-Oeſterreichiſchen landes-
ordnung das tauben-halten anzeiget; Lindenſpur
im commentario uͤber die Wirtenbergiſche poli-
cei-ordnung ſ. 433.

§ 1274
wie es mit
den feldtau-
ben im H.
Darmſtaͤd-
tiſchen ge-
halten
wird?

Beſage der F. H. Darmſtaͤdtiſchen verord-
nung vom jare 1749 muß ein ieder vom tauben-
ſchlage jaͤrlich einen gulden erlegen, und nach be-
ſchaffenheit 3 oder 4 morgen guͤter von iedem tau-
benſchlage jaͤrlich 20 kreuzer, und die kein land
haben, fuͤr ieden ſchlag jaͤrlich 30 kreuzer. Es
muͤſſen auch die leute um haltung der tauben um

einen
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[526/0538] XVI haubtſtuͤck kraͤhen und raben diſer vorzug liber dargeboten werden muͤſte; abſonderlich da keine taube ſcharrete. § 1273 Die feldtauben ſind fuͤr den eigentuͤmer die eintraͤglichſten; deren haltung aber an vilen orten eingeſchraͤnket, und deren anzal auf die feld-guͤter beſtimmet iſt. Geſtalt dann die F. H. Caſſeli- ſche greben-ordnung tit. 29 verordnet: daß keiner tauben an fluge halten ſolle, der nicht eine halbe hufe, oder an deren ſtelle funfzehen acker andern landes in der feldmark habe. Wer dreißig acker, oder eine hufe landes beſizet, haͤlt 12 paar; wer aber ¾ hufen hat, 9 paar; und ½ hufe 6 paar. In der winter- und ſommer-ausſat muͤſſen die tauben iedesmal 14 tage lang innen bleiben, und duͤrfen nicht ausfluͤgen. Die F. H. Darmſtaͤd- tiſchen, benebſt andern verordnungen hirvon, fin- det man in des herrn H. R. Jenichens program. de columbariis, bei dem Stiſſer am a. o. § 5, in Peter Muͤllers diſp. de iure columbarum, beim Klingner am a. o. im Iten teile ſ. 495, ſ. 637, Finſterwalder in den obſeruationibus practicis, lib. III obſ. 156 num. 28 ſ. 554, all- wo er aus der Nider-Oeſterreichiſchen landes- ordnung das tauben-halten anzeiget; Lindenſpur im commentario uͤber die Wirtenbergiſche poli- cei-ordnung ſ. 433. § 1274 Beſage der F. H. Darmſtaͤdtiſchen verord- nung vom jare 1749 muß ein ieder vom tauben- ſchlage jaͤrlich einen gulden erlegen, und nach be- ſchaffenheit 3 oder 4 morgen guͤter von iedem tau- benſchlage jaͤrlich 20 kreuzer, und die kein land haben, fuͤr ieden ſchlag jaͤrlich 30 kreuzer. Es muͤſſen auch die leute um haltung der tauben um einen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/538>, abgerufen am 24.11.2024.