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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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IX haubtstück
wissentlich
kaufen und
schlachten.
aus der zunft gestoßen, sondern auch willkürlich
bestrafet, wie also nach dem Rotenberge an der
Fulde gesprochen worden ist.

§ 1160
wie der han-
del mit
kranken vihe
angesehen
werde.

Wer krankes vih kaufet, und solches wieder
verhandelt, fällt, wenn er z. e. das vih im dorfe
damit angestecket hat in den peinlichen proceß, wie
man also gen Grünstadt im Westerriche er-
kannt hat.

§ 1161
für die er-
haltung des
rindvibes
ist äusserst
zu sorgen,

Je grösser des rindvihes nuzen bei der land-
wirtschaft ist, desto genauere fürsorge hat die po-
licei wegen dessen erhaltung anzuwenden. Dero-
wegen zu wünschen wäre, daß wegen der vilen
zufälle, welchen das rindvih unterworfen ist, ein
ieder vorsteher oder grebe des ortes mit des Dr.
Barthold Ludewig Hückels abhandelung vom
hornvihe, Küstrin 1747, 8, versehen wäre. Di-
semnach wo einige seuche sich eräuget, ist kein
fremdes vih in und durchs land zu lassen, und
wenn auch schon die vihtreiber mit zeugnissen ver-
sehen wären, muß dennoch solches zu mererer für-
sicht etwa 8 tage auf der grenze sich aufhalten.
Von der hornvihe-seuche und dem verhalten da-
bei, handeln die Kur-Braunschweigische landes-
gesäze, im IIIten teile s. 868, 871 fgg., die öcono-
misch-physicalische abhandlungen, Leipzig 1751, 8,
s. 604 fgg. des ersten bandes.

§ 1162
besonders
bei vihseu-
chen,

Reisset aber das unglük ein, so müssen die äser
unabgedeckt 5 schue tief eingescharret werden, bei
lebensstrafe, immaßen die hunde, vögel und füch-
se, welche davon fressen, das übel weiter bringen.
Daher kein fett davon auszuhauen ist; die kleider
und was der abdecker dabei gebrauchet hat, darf
selbiger an gesunde orte nicht mitnemen. An den

ort,

IX haubtſtuͤck
wiſſentlich
kaufen und
ſchlachten.
aus der zunft geſtoßen, ſondern auch willkuͤrlich
beſtrafet, wie alſo nach dem Rotenberge an der
Fulde geſprochen worden iſt.

§ 1160
wie der han-
del mit
kranken vihe
angeſehen
werde.

Wer krankes vih kaufet, und ſolches wieder
verhandelt, faͤllt, wenn er z. e. das vih im dorfe
damit angeſtecket hat in den peinlichen proceß, wie
man alſo gen Gruͤnſtadt im Weſterriche er-
kannt hat.

§ 1161
fuͤr die er-
haltung des
rindvibes
iſt aͤuſſerſt
zu ſorgen,

Je groͤſſer des rindvihes nuzen bei der land-
wirtſchaft iſt, deſto genauere fuͤrſorge hat die po-
licei wegen deſſen erhaltung anzuwenden. Dero-
wegen zu wuͤnſchen waͤre, daß wegen der vilen
zufaͤlle, welchen das rindvih unterworfen iſt, ein
ieder vorſteher oder grebe des ortes mit des Dr.
Barthold Ludewig Huͤckels abhandelung vom
hornvihe, Kuͤſtrin 1747, 8, verſehen waͤre. Di-
ſemnach wo einige ſeuche ſich eraͤuget, iſt kein
fremdes vih in und durchs land zu laſſen, und
wenn auch ſchon die vihtreiber mit zeugniſſen ver-
ſehen waͤren, muß dennoch ſolches zu mererer fuͤr-
ſicht etwa 8 tage auf der grenze ſich aufhalten.
Von der hornvihe-ſeuche und dem verhalten da-
bei, handeln die Kur-Braunſchweigiſche landes-
geſaͤze, im IIIten teile ſ. 868, 871 fgg., die oͤcono-
miſch-phyſicaliſche abhandlungen, Leipzig 1751, 8,
ſ. 604 fgg. des erſten bandes.

§ 1162
beſonders
bei vihſeu-
chen,

Reiſſet aber das ungluͤk ein, ſo muͤſſen die aͤſer
unabgedeckt 5 ſchue tief eingeſcharret werden, bei
lebensſtrafe, immaßen die hunde, voͤgel und fuͤch-
ſe, welche davon freſſen, das uͤbel weiter bringen.
Daher kein fett davon auszuhauen iſt; die kleider
und was der abdecker dabei gebrauchet hat, darf
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[486/0498] IX haubtſtuͤck aus der zunft geſtoßen, ſondern auch willkuͤrlich beſtrafet, wie alſo nach dem Rotenberge an der Fulde geſprochen worden iſt. wiſſentlich kaufen und ſchlachten. § 1160 Wer krankes vih kaufet, und ſolches wieder verhandelt, faͤllt, wenn er z. e. das vih im dorfe damit angeſtecket hat in den peinlichen proceß, wie man alſo gen Gruͤnſtadt im Weſterriche er- kannt hat. § 1161 Je groͤſſer des rindvihes nuzen bei der land- wirtſchaft iſt, deſto genauere fuͤrſorge hat die po- licei wegen deſſen erhaltung anzuwenden. Dero- wegen zu wuͤnſchen waͤre, daß wegen der vilen zufaͤlle, welchen das rindvih unterworfen iſt, ein ieder vorſteher oder grebe des ortes mit des Dr. Barthold Ludewig Huͤckels abhandelung vom hornvihe, Kuͤſtrin 1747, 8, verſehen waͤre. Di- ſemnach wo einige ſeuche ſich eraͤuget, iſt kein fremdes vih in und durchs land zu laſſen, und wenn auch ſchon die vihtreiber mit zeugniſſen ver- ſehen waͤren, muß dennoch ſolches zu mererer fuͤr- ſicht etwa 8 tage auf der grenze ſich aufhalten. Von der hornvihe-ſeuche und dem verhalten da- bei, handeln die Kur-Braunſchweigiſche landes- geſaͤze, im IIIten teile ſ. 868, 871 fgg., die oͤcono- miſch-phyſicaliſche abhandlungen, Leipzig 1751, 8, ſ. 604 fgg. des erſten bandes. § 1162 Reiſſet aber das ungluͤk ein, ſo muͤſſen die aͤſer unabgedeckt 5 ſchue tief eingeſcharret werden, bei lebensſtrafe, immaßen die hunde, voͤgel und fuͤch- ſe, welche davon freſſen, das uͤbel weiter bringen. Daher kein fett davon auszuhauen iſt; die kleider und was der abdecker dabei gebrauchet hat, darf ſelbiger an geſunde orte nicht mitnemen. An den ort,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/498>, abgerufen am 22.12.2024.