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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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ehrlosen, anrüchtigen menschen etc.
frießland, im Hollsteinischen, in den Niederlan-
den etc. üblich, Schoepf de processu appellat. IIII,
3, 7 fg. Ulmisches stadtrecht im IIten teile tit. 5,
16, und tit. 18, Mevius P. V. decis. 99, Otto
am a. o. § IIII s. 43 fgg.

§ 986

In den hisigen landen, weiß man nichts vonin Hessen ist
sie nicht ge-
bräuchlich.

der vormundschaft des weiblichen geschlechtes.
Der ehemann darf nicht einmal, besage der F.
Hessischen samthof-gerichtsordnung tit. VI § 9 in
den rechtshändeln seines eheweibes einen andern
bevollmächtigen, noch soll er one genugsame ge-
walt von seinem Eheweibe zu haben, etwas in den
gerichten für dises zu handeln zugelassen werden.

Hundert vier u. zwanzigstes haubtstück
von den ehrlosen, anrüchtigen, be-

fleckten menschen, auch andern
lumpenvolke.
§ 987

Die menschen sind entweder ehrliche, ehrbare,der unter-
schid der
menschen in
die ehrliche
und unehr-
liche.

redliche, tugendhafte, tapfere, treue und
worthaltende, keusche und gottesfürchtige; oder
ehr- recht- treu- und tugendlos, feige memmen,
schälmen, betrüger, niderträchtige, unehrbare,
mit schandflecken behaftete, racker, hallunken,
landfarer, jauner, gaudibe, hurenpak, dibes-
raub- und zigeuner- so dann herrenlose-wildschüzen,
müssige und lüderliche bettel-gesindel, gardenbrü-
der etc. Die ersten schäzeten die Teutschen hoch,
da hingegen hasseten sie die letztern.

§ 988
D d 4

ehrloſen, anruͤchtigen menſchen ꝛc.
frießland, im Hollſteiniſchen, in den Niederlan-
den ꝛc. uͤblich, Schoepf de proceſſu appellat. IIII,
3, 7 fg. Ulmiſches ſtadtrecht im IIten teile tit. 5,
16, und tit. 18, Mevius P. V. deciſ. 99, Otto
am a. o. § IIII ſ. 43 fgg.

§ 986

In den hiſigen landen, weiß man nichts vonin Heſſen iſt
ſie nicht ge-
braͤuchlich.

der vormundſchaft des weiblichen geſchlechtes.
Der ehemann darf nicht einmal, beſage der F.
Heſſiſchen ſamthof-gerichtsordnung tit. VI § 9 in
den rechtshaͤndeln ſeines eheweibes einen andern
bevollmaͤchtigen, noch ſoll er one genugſame ge-
walt von ſeinem Eheweibe zu haben, etwas in den
gerichten fuͤr diſes zu handeln zugelaſſen werden.

Hundert vier u. zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den ehrloſen, anruͤchtigen, be-

fleckten menſchen, auch andern
lumpenvolke.
§ 987

Die menſchen ſind entweder ehrliche, ehrbare,der unter-
ſchid der
menſchen in
die ehrliche
und unehr-
liche.

redliche, tugendhafte, tapfere, treue und
worthaltende, keuſche und gottesfuͤrchtige; oder
ehr- recht- treu- und tugendlos, feige memmen,
ſchaͤlmen, betruͤger, nidertraͤchtige, unehrbare,
mit ſchandflecken behaftete, racker, hallunken,
landfarer, jauner, gaudibe, hurenpak, dibes-
raub- und zigeuner- ſo dann herrenloſe-wildſchuͤzen,
muͤſſige und luͤderliche bettel-geſindel, gardenbruͤ-
der ꝛc. Die erſten ſchaͤzeten die Teutſchen hoch,
da hingegen haſſeten ſie die letztern.

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[423/0435] ehrloſen, anruͤchtigen menſchen ꝛc. frießland, im Hollſteiniſchen, in den Niederlan- den ꝛc. uͤblich, Schoepf de proceſſu appellat. IIII, 3, 7 fg. Ulmiſches ſtadtrecht im IIten teile tit. 5, 16, und tit. 18, Mevius P. V. deciſ. 99, Otto am a. o. § IIII ſ. 43 fgg. § 986 In den hiſigen landen, weiß man nichts von der vormundſchaft des weiblichen geſchlechtes. Der ehemann darf nicht einmal, beſage der F. Heſſiſchen ſamthof-gerichtsordnung tit. VI § 9 in den rechtshaͤndeln ſeines eheweibes einen andern bevollmaͤchtigen, noch ſoll er one genugſame ge- walt von ſeinem Eheweibe zu haben, etwas in den gerichten fuͤr diſes zu handeln zugelaſſen werden. in Heſſen iſt ſie nicht ge- braͤuchlich. Hundert vier u. zwanzigſtes haubtſtuͤck von den ehrloſen, anruͤchtigen, be- fleckten menſchen, auch andern lumpenvolke. § 987 Die menſchen ſind entweder ehrliche, ehrbare, redliche, tugendhafte, tapfere, treue und worthaltende, keuſche und gottesfuͤrchtige; oder ehr- recht- treu- und tugendlos, feige memmen, ſchaͤlmen, betruͤger, nidertraͤchtige, unehrbare, mit ſchandflecken behaftete, racker, hallunken, landfarer, jauner, gaudibe, hurenpak, dibes- raub- und zigeuner- ſo dann herrenloſe-wildſchuͤzen, muͤſſige und luͤderliche bettel-geſindel, gardenbruͤ- der ꝛc. Die erſten ſchaͤzeten die Teutſchen hoch, da hingegen haſſeten ſie die letztern. der unter- ſchid der menſchen in die ehrliche und unehr- liche. § 988 D d 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/435>, abgerufen am 25.11.2024.