Der kaiser übet sotanes recht entweder unmit-wie der kai- ser solches recht aus- übet? telbar, oder vermittels anderer personen aus. Dieses geschihet durch die so genannten pfalzgrafen.
§ 887
Die nicht völlige legitimation erfodert eben kei-wie die nicht völlige be- schehen kan? nen lebenden vater, auch keine einwilligung des vaters, oder des unehelichen kindes, wenn sie vom vater oder iemand anders gesuchet wird. Sie beruhet auf dem kaiserlichen rescripte und be- wirket so viel, daß man im Teutschen Reiche für ehelich geboren gehalten wird, iedoch leget sie keine familien- oder erbfolge-rechte in absicht auf den vater und dessen geschlecht bei, wenn der va- ter solches nicht besonders verlanget. Es können alle kinder legitimiret werden.
§ 888
Die unehelichen kinder wurden ieweilen gericht-die legiti- mation ge- schahe ie- weilen ge- richtlich. lich legitimiret, von Westphal am a. o. T. IIII s. 1721, 1904, Dreyer am a. o. s. 98, Grupen am a. o. § 10 s. 271, 272.
§ 889
Von den mantelkindern sihe des Riccius spi-vom na- men: man- telkinder. cilegium iuris Germanici s. 458 fg., den Drey- er am a. o. s. 97, den Schwarz am a. o. s. 271. Disen namen erhalten ieweilen die nicht legitimir- te kinder. Unterdessen ist dise benennung im Reiche nicht gewöhnlich.
Hun-
ehrlichmachung der unehel. kinder.
§ 886
Der kaiſer uͤbet ſotanes recht entweder unmit-wie der kai- ſer ſolches recht aus- uͤbet? telbar, oder vermittels anderer perſonen aus. Dieſes geſchihet durch die ſo genannten pfalzgrafen.
§ 887
Die nicht voͤllige legitimation erfodert eben kei-wie die nicht voͤllige be- ſchehen kan? nen lebenden vater, auch keine einwilligung des vaters, oder des unehelichen kindes, wenn ſie vom vater oder iemand anders geſuchet wird. Sie beruhet auf dem kaiſerlichen reſcripte und be- wirket ſo viel, daß man im Teutſchen Reiche fuͤr ehelich geboren gehalten wird, iedoch leget ſie keine familien- oder erbfolge-rechte in abſicht auf den vater und deſſen geſchlecht bei, wenn der va- ter ſolches nicht beſonders verlanget. Es koͤnnen alle kinder legitimiret werden.
§ 888
Die unehelichen kinder wurden ieweilen gericht-die legiti- mation ge- ſchahe ie- weilen ge- richtlich. lich legitimiret, von Weſtphal am a. o. T. IIII ſ. 1721, 1904, Dreyer am a. o. ſ. 98, Grupen am a. o. § 10 ſ. 271, 272.
§ 889
Von den mantelkindern ſihe des Riccius ſpi-vom na- men: man- telkinder. cilegium iuris Germanici ſ. 458 fg., den Drey- er am a. o. ſ. 97, den Schwarz am a. o. ſ. 271. Diſen namen erhalten ieweilen die nicht legitimir- te kinder. Unterdeſſen iſt diſe benennung im Reiche nicht gewoͤhnlich.
Hun-
<TEI><text><body><divn="2"><pbfacs="#f0395"n="383"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">ehrlichmachung der unehel. kinder.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 886</head><lb/><p>Der kaiſer uͤbet ſotanes recht entweder unmit-<noteplace="right">wie der kai-<lb/>ſer ſolches<lb/>
recht aus-<lb/>
uͤbet?</note><lb/>
telbar, oder vermittels anderer perſonen aus.<lb/>
Dieſes geſchihet durch die ſo genannten pfalzgrafen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 887</head><lb/><p>Die nicht voͤllige legitimation erfodert eben kei-<noteplace="right">wie die nicht<lb/>
voͤllige be-<lb/>ſchehen kan?</note><lb/>
nen lebenden vater, auch keine einwilligung des<lb/>
vaters, oder des unehelichen kindes, wenn ſie<lb/>
vom vater oder iemand anders geſuchet wird.<lb/>
Sie beruhet auf dem kaiſerlichen reſcripte und be-<lb/>
wirket ſo viel, daß man im Teutſchen Reiche fuͤr<lb/>
ehelich geboren gehalten wird, iedoch leget ſie<lb/>
keine familien- oder erbfolge-rechte in abſicht auf<lb/>
den vater und deſſen geſchlecht bei, wenn der va-<lb/>
ter ſolches nicht beſonders verlanget. Es koͤnnen<lb/>
alle kinder legitimiret werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 888</head><lb/><p>Die unehelichen kinder wurden ieweilen gericht-<noteplace="right">die legiti-<lb/>
mation ge-<lb/>ſchahe ie-<lb/>
weilen ge-<lb/>
richtlich.</note><lb/>
lich legitimiret, von <hirendition="#fr">Weſtphal</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T. IIII</hi><lb/>ſ. 1721, 1904, <hirendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o. ſ. 98, <hirendition="#fr">Grupen</hi><lb/>
am a. o. § 10 ſ. 271, 272.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 889</head><lb/><p>Von den mantelkindern ſihe des Riccius <hirendition="#aq">ſpi-</hi><noteplace="right">vom na-<lb/>
men: man-<lb/>
telkinder.</note><lb/><hirendition="#aq">cilegium iuris Germanici</hi>ſ. 458 fg., den <hirendition="#fr">Drey-<lb/>
er</hi> am a. o. ſ. 97, den <hirendition="#fr">Schwarz</hi> am a. o. ſ. 271.<lb/>
Diſen namen erhalten ieweilen die nicht legitimir-<lb/>
te kinder. Unterdeſſen iſt diſe benennung im<lb/>
Reiche nicht gewoͤhnlich.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Hun-</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[383/0395]
ehrlichmachung der unehel. kinder.
§ 886
Der kaiſer uͤbet ſotanes recht entweder unmit-
telbar, oder vermittels anderer perſonen aus.
Dieſes geſchihet durch die ſo genannten pfalzgrafen.
wie der kai-
ſer ſolches
recht aus-
uͤbet?
§ 887
Die nicht voͤllige legitimation erfodert eben kei-
nen lebenden vater, auch keine einwilligung des
vaters, oder des unehelichen kindes, wenn ſie
vom vater oder iemand anders geſuchet wird.
Sie beruhet auf dem kaiſerlichen reſcripte und be-
wirket ſo viel, daß man im Teutſchen Reiche fuͤr
ehelich geboren gehalten wird, iedoch leget ſie
keine familien- oder erbfolge-rechte in abſicht auf
den vater und deſſen geſchlecht bei, wenn der va-
ter ſolches nicht beſonders verlanget. Es koͤnnen
alle kinder legitimiret werden.
wie die nicht
voͤllige be-
ſchehen kan?
§ 888
Die unehelichen kinder wurden ieweilen gericht-
lich legitimiret, von Weſtphal am a. o. T. IIII
ſ. 1721, 1904, Dreyer am a. o. ſ. 98, Grupen
am a. o. § 10 ſ. 271, 272.
die legiti-
mation ge-
ſchahe ie-
weilen ge-
richtlich.
§ 889
Von den mantelkindern ſihe des Riccius ſpi-
cilegium iuris Germanici ſ. 458 fg., den Drey-
er am a. o. ſ. 97, den Schwarz am a. o. ſ. 271.
Diſen namen erhalten ieweilen die nicht legitimir-
te kinder. Unterdeſſen iſt diſe benennung im
Reiche nicht gewoͤhnlich.
vom na-
men: man-
telkinder.
Hun-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/395>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.