wie aus nachfolgender stelle der Wertheimischenbrautgift von beider- seits ehegat- ten berichti- get. statuten § 63 erhellet, da es heisset: "hätte dann "ihr eins der eheleute dem andern morgengabe "vermacht, und bewisen, so soll man zu der mor- "gengab greifen, und die schuld davon ausrichten.
§ 803
Wenn der braut die morgengabe nach vollzo-wenn die braut das eigentum daran er- langet? gener ehe übergeben worden ist, erlanget sie das eigentum daran, Pufendorf am a. o. vol. II s. 101 fg. s. 611, 612. Wofern ihr aber solche nur versprochen worden ist; so kan sie solche aus des ehemannes vermögen fodern; jedoch, wenn ein concurs über dessen vermögen entstehet, muß sie hier und da so lang dißfalls nachstehen, bis die schulden bezalet sind, von Balthasar am a. o. s. 131, MeviusP. VI decis. 245, Barth von der gerade s. 618 fgg. An manchen orten wird sie diserhalben unter die chirographarischen gläu- biger gesezet, besage des Ulmischen stadtrechtes im Iten teile tit. X und tit. XVI.
§ 804
Die morgengabe können sowohl jungfern, alswelche per- sonen selbi- ge erhalten? auch witben erhalten, von Ludewig in der er- läuterung der güldenen bulle im IIten teile s. 549, Struve am a. o. P. III s. 98, Barth am a. o. wenn dises leztere die gesäze ausdrücklich nicht ver- bieten, wie z. e. im Baierischen landrechte tit. I art. I. Bei verschidenen familien ist selbige durch gedinge festgesezet.
§ 805
Die gesäze bestimmen auch wohl, wie es mit selbiger nach des mannes ableben gehalten werden soll, von Balthasar am a. o. s. 127, Riccius am a. o. Von der morgengabe einer adelichen witbe in Sachsen, sihe den Barth von der gerade cap. VI membr. III s. 602 fgg., und des Gott-
frid
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von der morgengabe.
wie aus nachfolgender ſtelle der Wertheimiſchenbrautgift von beider- ſeits ehegat- ten berichti- get. ſtatuten § 63 erhellet, da es heiſſet: „haͤtte dann „ihr eins der eheleute dem andern morgengabe „vermacht, und bewiſen, ſo ſoll man zu der mor- „gengab greifen, und die ſchuld davon ausrichten.
§ 803
Wenn der braut die morgengabe nach vollzo-wenn die braut das eigentum daran er- langet? gener ehe uͤbergeben worden iſt, erlanget ſie das eigentum daran, Pufendorf am a. o. vol. II ſ. 101 fg. ſ. 611, 612. Wofern ihr aber ſolche nur verſprochen worden iſt; ſo kan ſie ſolche aus des ehemannes vermoͤgen fodern; jedoch, wenn ein concurs uͤber deſſen vermoͤgen entſtehet, muß ſie hier und da ſo lang dißfalls nachſtehen, bis die ſchulden bezalet ſind, von Balthaſar am a. o. ſ. 131, MeviusP. VI deciſ. 245, Barth von der gerade ſ. 618 fgg. An manchen orten wird ſie diſerhalben unter die chirographariſchen glaͤu- biger geſezet, beſage des Ulmiſchen ſtadtrechtes im Iten teile tit. X und tit. XVI.
§ 804
Die morgengabe koͤnnen ſowohl jungfern, alswelche per- ſonen ſelbi- ge erhalten? auch witben erhalten, von Ludewig in der er- laͤuterung der guͤldenen bulle im IIten teile ſ. 549, Struve am a. o. P. III ſ. 98, Barth am a. o. wenn diſes leztere die geſaͤze ausdruͤcklich nicht ver- bieten, wie z. e. im Baieriſchen landrechte tit. I art. I. Bei verſchidenen familien iſt ſelbige durch gedinge feſtgeſezet.
§ 805
Die geſaͤze beſtimmen auch wohl, wie es mit ſelbiger nach des mannes ableben gehalten werden ſoll, von Balthaſar am a. o. ſ. 127, Riccius am a. o. Von der morgengabe einer adelichen witbe in Sachſen, ſihe den Barth von der gerade cap. VI membr. III ſ. 602 fgg., und des Gott-
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„vermacht, und bewiſen, ſo ſoll man zu der mor-
„gengab greifen, und die ſchuld davon ausrichten.
brautgift
von beider-
ſeits ehegat-
ten berichti-
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§ 803
Wenn der braut die morgengabe nach vollzo-
gener ehe uͤbergeben worden iſt, erlanget ſie das
eigentum daran, Pufendorf am a. o. vol. II ſ.
101 fg. ſ. 611, 612. Wofern ihr aber ſolche nur
verſprochen worden iſt; ſo kan ſie ſolche aus des
ehemannes vermoͤgen fodern; jedoch, wenn ein
concurs uͤber deſſen vermoͤgen entſtehet, muß ſie
hier und da ſo lang dißfalls nachſtehen, bis die
ſchulden bezalet ſind, von Balthaſar am a. o.
ſ. 131, Mevius P. VI deciſ. 245, Barth von
der gerade ſ. 618 fgg. An manchen orten wird
ſie diſerhalben unter die chirographariſchen glaͤu-
biger geſezet, beſage des Ulmiſchen ſtadtrechtes im
Iten teile tit. X und tit. XVI.
wenn die
braut das
eigentum
daran er-
langet?
§ 804
Die morgengabe koͤnnen ſowohl jungfern, als
auch witben erhalten, von Ludewig in der er-
laͤuterung der guͤldenen bulle im IIten teile ſ. 549,
Struve am a. o. P. III ſ. 98, Barth am a. o.
wenn diſes leztere die geſaͤze ausdruͤcklich nicht ver-
bieten, wie z. e. im Baieriſchen landrechte tit. I
art. I. Bei verſchidenen familien iſt ſelbige durch
gedinge feſtgeſezet.
welche per-
ſonen ſelbi-
ge erhalten?
§ 805
Die geſaͤze beſtimmen auch wohl, wie es mit
ſelbiger nach des mannes ableben gehalten werden
ſoll, von Balthaſar am a. o. ſ. 127, Riccius
am a. o. Von der morgengabe einer adelichen
witbe in Sachſen, ſihe den Barth von der gerade
cap. VI membr. III ſ. 602 fgg., und des Gott-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/355>, abgerufen am 23.11.2024.
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