halts der kaiserlichen, und des Reiches burg Frid- berg policei-ordnung tit. VIII § 2 müssen der gräfe und der pfarrer bei dem eheverspruche gegen- wärtig seyn, und jener hat die ehepacten aufzu- richten.
§ 764
wie es da- mit in des H. R. R. burg Frid- berg gehal- ten wird?
Nur bemeldte policei-ordnung gebeut am a. o. § 4 daß kein gerichts-untertan one vorwissen und vergünstigung der burg ausser ihrem gebiete sich ehelich bestatten lasse, dafern er besondere an- gehörige und nachfolgende herrschaften hat.
§ 765
wenn die ehe-verlöb- nisse ungül- tig sind?
Werden die eheverlöbnisse one der ältern be- willigung, oder derer, welche sonst die Teutsche gesäze und gewonheiten darzu erfodern, eingegan- gen, sind sie für ungültig zu achten. Es dürfen daher solche leute an vielen orten von den predi- gern nicht aufgerufen werden, bevor sie den ge- säzen eine genüge geleistet haben, F. H. Casseli- sche kirchen-ordnung cap. 12 § 1, und reforma- tions-ordnung im 10ten stüke s. 404, 405, ver- ordnung vom 12ten August 1749, F. H. Hanaui- sche hof- und ehegerichts-ordnung tit. XI art. 37 § 209 s. 141 fg., H. Darmstädtische kirchenord- nung, tit. von heimlichen verlöbnissen, Kur- Braunschweig-Lüneburgische landes-gesäze im Iten teile cap. I s. 280 fgg. s. 807 s. 926 corpus constitutionum March. im Iten teile s. 327, und im IIten teile s. 117 s. 217 nach der ausgabe des Mylius, Kur-Sächsische eheordnung, S. Go- thaische und Altenburgische landesordnungen P. I C. 8 tit. I § 9, S. Weimarische ehe-ordnung, H. Rudolph Augusts verordnung vom jare 1685 von verbotener heimlicher verlobung; F. Zwei- brückische ehe-ordnung tit. 6 tit. 7, Mecklenbur- gische policei-ordnung vom jare 1572, tit. von
heim-
CV haubtſt. von den
halts der kaiſerlichen, und des Reiches burg Frid- berg policei-ordnung tit. VIII § 2 muͤſſen der graͤfe und der pfarrer bei dem eheverſpruche gegen- waͤrtig ſeyn, und jener hat die ehepacten aufzu- richten.
§ 764
wie es da- mit in des H. R. R. burg Frid- berg gehal- ten wird?
Nur bemeldte policei-ordnung gebeut am a. o. § 4 daß kein gerichts-untertan one vorwiſſen und verguͤnſtigung der burg auſſer ihrem gebiete ſich ehelich beſtatten laſſe, dafern er beſondere an- gehoͤrige und nachfolgende herrſchaften hat.
§ 765
wenn die ehe-verloͤb- niſſe unguͤl- tig ſind?
Werden die eheverloͤbniſſe one der aͤltern be- willigung, oder derer, welche ſonſt die Teutſche geſaͤze und gewonheiten darzu erfodern, eingegan- gen, ſind ſie fuͤr unguͤltig zu achten. Es duͤrfen daher ſolche leute an vielen orten von den predi- gern nicht aufgerufen werden, bevor ſie den ge- ſaͤzen eine genuͤge geleiſtet haben, F. H. Caſſeli- ſche kirchen-ordnung cap. 12 § 1, und reforma- tions-ordnung im 10ten ſtuͤke ſ. 404, 405, ver- ordnung vom 12ten Auguſt 1749, F. H. Hanaui- ſche hof- und ehegerichts-ordnung tit. XI art. 37 § 209 ſ. 141 fg., H. Darmſtaͤdtiſche kirchenord- nung, tit. von heimlichen verloͤbniſſen, Kur- Braunſchweig-Luͤneburgiſche landes-geſaͤze im Iten teile cap. I ſ. 280 fgg. ſ. 807 ſ. 926 corpus conſtitutionum March. im Iten teile ſ. 327, und im IIten teile ſ. 117 ſ. 217 nach der ausgabe des Mylius, Kur-Saͤchſiſche eheordnung, S. Go- thaiſche und Altenburgiſche landesordnungen P. I C. 8 tit. I § 9, S. Weimariſche ehe-ordnung, H. Rudolph Auguſts verordnung vom jare 1685 von verbotener heimlicher verlobung; F. Zwei- bruͤckiſche ehe-ordnung tit. 6 tit. 7, Mecklenbur- giſche policei-ordnung vom jare 1572, tit. von
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CV haubtſt. von den
halts der kaiſerlichen, und des Reiches burg Frid-
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graͤfe und der pfarrer bei dem eheverſpruche gegen-
waͤrtig ſeyn, und jener hat die ehepacten aufzu-
richten.
§ 764
Nur bemeldte policei-ordnung gebeut am a.
o. § 4 daß kein gerichts-untertan one vorwiſſen
und verguͤnſtigung der burg auſſer ihrem gebiete
ſich ehelich beſtatten laſſe, dafern er beſondere an-
gehoͤrige und nachfolgende herrſchaften hat.
§ 765
Werden die eheverloͤbniſſe one der aͤltern be-
willigung, oder derer, welche ſonſt die Teutſche
geſaͤze und gewonheiten darzu erfodern, eingegan-
gen, ſind ſie fuͤr unguͤltig zu achten. Es duͤrfen
daher ſolche leute an vielen orten von den predi-
gern nicht aufgerufen werden, bevor ſie den ge-
ſaͤzen eine genuͤge geleiſtet haben, F. H. Caſſeli-
ſche kirchen-ordnung cap. 12 § 1, und reforma-
tions-ordnung im 10ten ſtuͤke ſ. 404, 405, ver-
ordnung vom 12ten Auguſt 1749, F. H. Hanaui-
ſche hof- und ehegerichts-ordnung tit. XI art. 37
§ 209 ſ. 141 fg., H. Darmſtaͤdtiſche kirchenord-
nung, tit. von heimlichen verloͤbniſſen, Kur-
Braunſchweig-Luͤneburgiſche landes-geſaͤze im
Iten teile cap. I ſ. 280 fgg. ſ. 807 ſ. 926 corpus
conſtitutionum March. im Iten teile ſ. 327, und
im IIten teile ſ. 117 ſ. 217 nach der ausgabe des
Mylius, Kur-Saͤchſiſche eheordnung, S. Go-
thaiſche und Altenburgiſche landesordnungen P. I
C. 8 tit. I § 9, S. Weimariſche ehe-ordnung,
H. Rudolph Auguſts verordnung vom jare 1685
von verbotener heimlicher verlobung; F. Zwei-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/338>, abgerufen am 22.11.2024.
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