Bei der malerei sind drei stücke zu beobachten, 1) die ausfertigung (composition), 2) die zeich- nung, und 3) die colorite. Die ausfertigung hat zwei stüke, die erfindung und die einrichtung. Die zeichnung ist die umgränzung der gegenstän- de, dazu gehöret die ausbesserung (correction), der gute geschmak, die zirlichkeit, der character, die verschidenheit, der ausdruk und die perspective, Batteux am a. o. s. 162, 163.
§ 658
der unter- schid der co- lorite und farbe.
Die colorite ist von der farbe unterschiden. Diese ist dasjenige, was die gegenstände den au- gen sichtbar machet. Die colorite ist hergegen ein wesentlicher teil der malerei, durch deren kenntnis der maler die farben aller natürlichen gegenstände nachzuamen weiß, indem der maler eine wolüberlegete mischung der einfachen farben trift, die er auf seinem palete hat.
§ 659
was man das wahre in der male- rei nennet?
Wenn der maler den character seines musters vollkommen nachamet; so nennet man dises das wahre in der malerei. Selbiges teilet sich wie- der in das blose wahre, das idealische und dem aus beiden gemischten, reflexions critiques sur la poesie et sur la peinture,Rollin am a. o. s. 140 fgg.
§ 660
die arten der malerei.
Die arten zu malen sind: 1) in freseo, 2) in wasser-farbe, 3) ölfarbe, aus der erfindung Jo- hanns van Eyk oder von Bruga, 4) caustisch oder im wachse, 5) miniatur, 6) auf emallie oder schmelzwerke, (KeyslerII s. 1055 und 1062) 7) mosaische oder eingelegte arbeit, 8) pastell, in welchem leztern Hr. Johann Friderich Reifstein, ein gelehrter zu Cassel, seines gleichen suchet.
Sonst
XC haubtſtuͤck
§ 657
was dabei zu beobach- ten iſt?
Bei der malerei ſind drei ſtuͤcke zu beobachten, 1) die ausfertigung (compoſition), 2) die zeich- nung, und 3) die colorite. Die ausfertigung hat zwei ſtuͤke, die erfindung und die einrichtung. Die zeichnung iſt die umgraͤnzung der gegenſtaͤn- de, dazu gehoͤret die ausbeſſerung (correction), der gute geſchmak, die zirlichkeit, der character, die verſchidenheit, der ausdruk und die perſpective, Batteux am a. o. ſ. 162, 163.
§ 658
der unter- ſchid der co- lorite und farbe.
Die colorite iſt von der farbe unterſchiden. Dieſe iſt dasjenige, was die gegenſtaͤnde den au- gen ſichtbar machet. Die colorite iſt hergegen ein weſentlicher teil der malerei, durch deren kenntnis der maler die farben aller natuͤrlichen gegenſtaͤnde nachzuamen weiß, indem der maler eine woluͤberlegete miſchung der einfachen farben trift, die er auf ſeinem palete hat.
§ 659
was man das wahre in der male- rei nennet?
Wenn der maler den character ſeines muſters vollkommen nachamet; ſo nennet man diſes das wahre in der malerei. Selbiges teilet ſich wie- der in das bloſe wahre, das idealiſche und dem aus beiden gemiſchten, reflexions critiques ſur la poeſie et ſur la peinture,Rollin am a. o. ſ. 140 fgg.
§ 660
die arten der malerei.
Die arten zu malen ſind: 1) in freſeo, 2) in waſſer-farbe, 3) oͤlfarbe, aus der erfindung Jo- hanns van Eyk oder von Bruga, 4) cauſtiſch oder im wachſe, 5) miniatur, 6) auf emallie oder ſchmelzwerke, (KeyslerII ſ. 1055 und 1062) 7) moſaiſche oder eingelegte arbeit, 8) paſtell, in welchem leztern Hr. Johann Friderich Reifſtein, ein gelehrter zu Caſſel, ſeines gleichen ſuchet.
Sonſt
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XC haubtſtuͤck
§ 657
Bei der malerei ſind drei ſtuͤcke zu beobachten,
1) die ausfertigung (compoſition), 2) die zeich-
nung, und 3) die colorite. Die ausfertigung
hat zwei ſtuͤke, die erfindung und die einrichtung.
Die zeichnung iſt die umgraͤnzung der gegenſtaͤn-
de, dazu gehoͤret die ausbeſſerung (correction),
der gute geſchmak, die zirlichkeit, der character,
die verſchidenheit, der ausdruk und die perſpective,
Batteux am a. o. ſ. 162, 163.
§ 658
Die colorite iſt von der farbe unterſchiden.
Dieſe iſt dasjenige, was die gegenſtaͤnde den au-
gen ſichtbar machet. Die colorite iſt hergegen
ein weſentlicher teil der malerei, durch deren
kenntnis der maler die farben aller natuͤrlichen
gegenſtaͤnde nachzuamen weiß, indem der maler
eine woluͤberlegete miſchung der einfachen farben
trift, die er auf ſeinem palete hat.
§ 659
Wenn der maler den character ſeines muſters
vollkommen nachamet; ſo nennet man diſes das
wahre in der malerei. Selbiges teilet ſich wie-
der in das bloſe wahre, das idealiſche und dem
aus beiden gemiſchten, reflexions critiques ſur
la poeſie et ſur la peinture, Rollin am a. o.
ſ. 140 fgg.
§ 660
Die arten zu malen ſind: 1) in freſeo, 2) in
waſſer-farbe, 3) oͤlfarbe, aus der erfindung Jo-
hanns van Eyk oder von Bruga, 4) cauſtiſch
oder im wachſe, 5) miniatur, 6) auf emallie
oder ſchmelzwerke, (Keysler II ſ. 1055 und 1062)
7) moſaiſche oder eingelegte arbeit, 8) paſtell, in
welchem leztern Hr. Johann Friderich Reifſtein,
ein gelehrter zu Caſſel, ſeines gleichen ſuchet.
Sonſt
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/284>, abgerufen am 22.11.2024.
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