wie also 1743 in sachen der B. zu S. wider die S. zu S. gesprochen worden ist.
§ 502
wie lange ihre arbeit dauret?
Was die zeit sowohl stunden des tages belan- get, wenn die tagelöner die arbeit antreten und endigen sollen, wie es ausserdem mit dem morgen- brode auch den ruhestunden zu halten sei, besagen die landesgesäze und gewonheiten. Nach maasge- bung der F. H. Casselischen folgen aus der policei- und land-ordnung art. XVI s. 48 sollen sie von Walpurgis an bis auf Bartolomäi frühe um 4 uhr zum anfange der sommerzeit aber von Petri bis zu Walpurgis und sonst wenn der tag wieder abnimmet, von Bartolomäi bis auf Galli, wie auch die übrige ganze winterzeit allwege mit dem tage an ihre arbeit treten, und im sommerlone von vieren des morgens bis um eilf, sodann von ein ur nachmittag bis zu sechs ur, im winter hingegen vom morgen mit dem tage bis auf zwölf und dann von ein ur bis es dunkel wird, ihrer arbeit treulich und fleisig obligen, doch mögen sie zur suppe von Petri an bis auf Walpurgis eine halbe stunde, von Bar- tolomäi bis auf Galli abermals eine halbe stunde und nicht darüber, iedesmal zum morgenbrode ab- gehen; allein von Galli bis wieder auf Petri soll die suppenstunde nicht gehalten, sondern ein ieder arbeitsmann unabgegangen auf seiner arbeit ver- bleiben.
Fünf und sechzigstes haubtstück von den gastwirten.
§ 503
was ein gastgeber sei?
Ein wirt heisset dem worte nach einer, der bier schenket, und diejenigen, welche bier bei ihm trinken, nennet man gäste. Hier aber bedeutet
ein
LXV haubtſtuͤck
wie alſo 1743 in ſachen der B. zu S. wider die S. zu S. geſprochen worden iſt.
§ 502
wie lange ihre arbeit dauret?
Was die zeit ſowohl ſtunden des tages belan- get, wenn die tageloͤner die arbeit antreten und endigen ſollen, wie es auſſerdem mit dem morgen- brode auch den ruheſtunden zu halten ſei, beſagen die landesgeſaͤze und gewonheiten. Nach maasge- bung der F. H. Caſſeliſchen folgen aus der policei- und land-ordnung art. XVI ſ. 48 ſollen ſie von Walpurgis an bis auf Bartolomaͤi fruͤhe um 4 uhr zum anfange der ſommerzeit aber von Petri bis zu Walpurgis und ſonſt wenn der tag wieder abnimmet, von Bartolomaͤi bis auf Galli, wie auch die uͤbrige ganze winterzeit allwege mit dem tage an ihre arbeit treten, und im ſommerlone von vieren des morgens bis um eilf, ſodann von ein ur nachmittag bis zu ſechs ur, im winter hingegen vom morgen mit dem tage bis auf zwoͤlf und dann von ein ur bis es dunkel wird, ihrer arbeit treulich und fleiſig obligen, doch moͤgen ſie zur ſuppe von Petri an bis auf Walpurgis eine halbe ſtunde, von Bar- tolomaͤi bis auf Galli abermals eine halbe ſtunde und nicht daruͤber, iedesmal zum morgenbrode ab- gehen; allein von Galli bis wieder auf Petri ſoll die ſuppenſtunde nicht gehalten, ſondern ein ieder arbeitsmann unabgegangen auf ſeiner arbeit ver- bleiben.
Fuͤnf und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den gaſtwirten.
§ 503
was ein gaſtgeber ſei?
Ein wirt heiſſet dem worte nach einer, der bier ſchenket, und diejenigen, welche bier bei ihm trinken, nennet man gaͤſte. Hier aber bedeutet
ein
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LXV haubtſtuͤck
wie alſo 1743 in ſachen der B. zu S. wider die
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§ 502
Was die zeit ſowohl ſtunden des tages belan-
get, wenn die tageloͤner die arbeit antreten und
endigen ſollen, wie es auſſerdem mit dem morgen-
brode auch den ruheſtunden zu halten ſei, beſagen die
landesgeſaͤze und gewonheiten. Nach maasge-
bung der F. H. Caſſeliſchen folgen aus der policei-
und land-ordnung art. XVI ſ. 48 ſollen ſie von
Walpurgis an bis auf Bartolomaͤi fruͤhe um 4
uhr zum anfange der ſommerzeit aber von Petri
bis zu Walpurgis und ſonſt wenn der tag wieder
abnimmet, von Bartolomaͤi bis auf Galli, wie
auch die uͤbrige ganze winterzeit allwege mit dem
tage an ihre arbeit treten, und im ſommerlone von
vieren des morgens bis um eilf, ſodann von ein
ur nachmittag bis zu ſechs ur, im winter hingegen
vom morgen mit dem tage bis auf zwoͤlf und dann
von ein ur bis es dunkel wird, ihrer arbeit treulich und
fleiſig obligen, doch moͤgen ſie zur ſuppe von Petri
an bis auf Walpurgis eine halbe ſtunde, von Bar-
tolomaͤi bis auf Galli abermals eine halbe ſtunde
und nicht daruͤber, iedesmal zum morgenbrode ab-
gehen; allein von Galli bis wieder auf Petri ſoll
die ſuppenſtunde nicht gehalten, ſondern ein ieder
arbeitsmann unabgegangen auf ſeiner arbeit ver-
bleiben.
Fuͤnf und ſechzigſtes haubtſtuͤck
von den gaſtwirten.
§ 503
Ein wirt heiſſet dem worte nach einer, der bier
ſchenket, und diejenigen, welche bier bei ihm
trinken, nennet man gaͤſte. Hier aber bedeutet
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/220>, abgerufen am 22.12.2024.
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