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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXII haubtst. von den
Stisser am a. o. s. 260 § 23. In Oberhessen
heisset der zehnte von den kälbern, lämmern, gän-
sen, füllen etc. das gejüngst oder der blut zehnte.

§ 481
wovon und
wie oft ge-
zehntet
wird?

Alles was der aker träget, wird gezehntet, mit-
hin auch der tobak, die tartuffeln etc. Wird der
aker zweimal des jahres besamet, so zehntet man
ihn auch doppelt, Zink im ökonomischen lexico
sp. 3332, Stisser am a. o. § 17 s. 255, wird in die
brache gesäet, ist der zehnte davon zu geben, Gas-
ser
am a. o. cap. X § 111. s. 217, H. Casselische
zehnt-ordnung 1737 § 2, § 14.

§ 482
worin der
küchen-
zehnte ge-
leistet wird.

Wo der küchen-zehnte hergebracht ist, allda
werden kraut, rüben, bonen etc. gezehntet, sihe die
Lüneburgische zehntordnung § 1, das Baierische
landrecht am a. o. § 10, die kärntische zehntord-
nung § 12, den Blum am a. o., Werndle vom
zehntrechte, Schöpfens decis. Tubing. Mit der
stadt Giessen hatten die adelichen zehntherren einen
rechtsstreit wegen des tobakzehntens. Von tar-
tuffeln-zehnten im Nassauischen handeln die an-
merkungen über das staats- und kirchenrecht s. 557.

§ 483
vom rott-
zehnten.

Werden wüste örter angebauet, so gehöret dem
herrn der rottzehnte, oder neubruch, sihe die F. H.
Casselische rottungsordnung vom jahr 1733 und
zehntordnung 1737 § 19, Stisser am a. o. § 21,
22 s. 258 fg. Philips Helfrich Krebs de ligno
et lapide P. I classe 4 sect. 16 § X
s. 209 fgg.
Hiervon ist die oberheimgeraida und geraida um
Strasburg, Landau, Turkheim etc. unterschiden,
sihe Franz Christoph Schattenmanns disp. de
oberheimgeraida,
Strasburg 1753. Wo aber
keine verordnung ist, auch die pfarre des ortes den

zehnten

LXII haubtſt. von den
Stiſſer am a. o. ſ. 260 § 23. In Oberheſſen
heiſſet der zehnte von den kaͤlbern, laͤmmern, gaͤn-
ſen, fuͤllen ꝛc. das gejuͤngſt oder der blut zehnte.

§ 481
wovon und
wie oft ge-
zehntet
wird?

Alles was der aker traͤget, wird gezehntet, mit-
hin auch der tobak, die tartuffeln ꝛc. Wird der
aker zweimal des jahres beſamet, ſo zehntet man
ihn auch doppelt, Zink im oͤkonomiſchen lexico
ſp. 3332, Stiſſer am a. o. § 17 ſ. 255, wird in die
brache geſaͤet, iſt der zehnte davon zu geben, Gaſ-
ſer
am a. o. cap. X § 111. ſ. 217, H. Caſſeliſche
zehnt-ordnung 1737 § 2, § 14.

§ 482
worin der
kuͤchen-
zehnte ge-
leiſtet wird.

Wo der kuͤchen-zehnte hergebracht iſt, allda
werden kraut, ruͤben, bonen ꝛc. gezehntet, ſihe die
Luͤneburgiſche zehntordnung § 1, das Baieriſche
landrecht am a. o. § 10, die kaͤrntiſche zehntord-
nung § 12, den Blum am a. o., Werndle vom
zehntrechte, Schoͤpfens deciſ. Tubing. Mit der
ſtadt Gieſſen hatten die adelichen zehntherren einen
rechtsſtreit wegen des tobakzehntens. Von tar-
tuffeln-zehnten im Naſſauiſchen handeln die an-
merkungen uͤber das ſtaats- und kirchenrecht ſ. 557.

§ 483
vom rott-
zehnten.

Werden wuͤſte oͤrter angebauet, ſo gehoͤret dem
herrn der rottzehnte, oder neubruch, ſihe die F. H.
Caſſeliſche rottungsordnung vom jahr 1733 und
zehntordnung 1737 § 19, Stiſſer am a. o. § 21,
22 ſ. 258 fg. Philips Helfrich Krebs de ligno
et lapide P. I claſſe 4 ſect. 16 § X
ſ. 209 fgg.
Hiervon iſt die oberheimgeraida und geraida um
Strasburg, Landau, Turkheim ꝛc. unterſchiden,
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oberheimgeraida,
Strasburg 1753. Wo aber
keine verordnung iſt, auch die pfarre des ortes den

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[200/0212] LXII haubtſt. von den Stiſſer am a. o. ſ. 260 § 23. In Oberheſſen heiſſet der zehnte von den kaͤlbern, laͤmmern, gaͤn- ſen, fuͤllen ꝛc. das gejuͤngſt oder der blut zehnte. § 481 Alles was der aker traͤget, wird gezehntet, mit- hin auch der tobak, die tartuffeln ꝛc. Wird der aker zweimal des jahres beſamet, ſo zehntet man ihn auch doppelt, Zink im oͤkonomiſchen lexico ſp. 3332, Stiſſer am a. o. § 17 ſ. 255, wird in die brache geſaͤet, iſt der zehnte davon zu geben, Gaſ- ſer am a. o. cap. X § 111. ſ. 217, H. Caſſeliſche zehnt-ordnung 1737 § 2, § 14. § 482 Wo der kuͤchen-zehnte hergebracht iſt, allda werden kraut, ruͤben, bonen ꝛc. gezehntet, ſihe die Luͤneburgiſche zehntordnung § 1, das Baieriſche landrecht am a. o. § 10, die kaͤrntiſche zehntord- nung § 12, den Blum am a. o., Werndle vom zehntrechte, Schoͤpfens deciſ. Tubing. Mit der ſtadt Gieſſen hatten die adelichen zehntherren einen rechtsſtreit wegen des tobakzehntens. Von tar- tuffeln-zehnten im Naſſauiſchen handeln die an- merkungen uͤber das ſtaats- und kirchenrecht ſ. 557. § 483 Werden wuͤſte oͤrter angebauet, ſo gehoͤret dem herrn der rottzehnte, oder neubruch, ſihe die F. H. Caſſeliſche rottungsordnung vom jahr 1733 und zehntordnung 1737 § 19, Stiſſer am a. o. § 21, 22 ſ. 258 fg. Philips Helfrich Krebs de ligno et lapide P. I claſſe 4 ſect. 16 § X ſ. 209 fgg. Hiervon iſt die oberheimgeraida und geraida um Strasburg, Landau, Turkheim ꝛc. unterſchiden, ſihe Franz Chriſtoph Schattenmanns diſp. de oberheimgeraida, Strasburg 1753. Wo aber keine verordnung iſt, auch die pfarre des ortes den zehnten

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/212>, abgerufen am 24.11.2024.