"so klein, es ist doch des jahres einmal kirchweih "darein, cent. 4. par. 44 s. 347.
Zwei und sechzigstes haubtstück von den herren zehnten.
§ 476
Zu den bäuerlichen abgaben rechnet man über- diß den herren-zehnten. Denn der pfaffen- zehnte gehöret in das geistliche recht, Estors an- merkungen über das staats- und kirchenrecht § 355 s. 549 fgg., von Buri am a. o. s. 567 fgg.
§ 477
was der herrenzehn- te ist?
Der herren-zehnte heiset eine abgabe des bauern von seinen früchten auf dem felde und jungen vie- he, welche an einen zehntherrn entrichtet wird, von Westphal am a. o. vol. II s. 502, der zehn- te vom viehe heiset der blutzehnte, auch vermischte zehnte, als von rindern, kälbern, schaafen, zi- gen, schweinen, lämmern, gänsen, hünern. Von der wolle, milch, butter, käse, von bienen-schwär- men, wachs, honig etc. einiger orten.
§ 478
Was zun zeiten der Franken desfalls herkömm- lich gewesen ist, lehret Hert vol. II T. I s. 209 und T. II s. 140. Insonderheit hat Böhmer vol. I consil. 4, von Westphal in der angezogenen vorrede zum 4ten bande der monumentorum in- editor. s. 86, Meindersde origine et jure de- cimarum,Estor am a. o. § 380 fg. s. 561, Schöttgen am a. o. cap. XI s. 191 fg. Die Teut- schen hielten dafür, der zehnte gehöre dem könige, daher die königszehnten in den Teutschen urkun- den vorkommen.
§ 479
LXII haubtſt. von den
„ſo klein, es iſt doch des jahres einmal kirchweih „darein, cent. 4. par. 44 ſ. 347.
Zwei und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den herren zehnten.
§ 476
Zu den baͤuerlichen abgaben rechnet man uͤber- diß den herren-zehnten. Denn der pfaffen- zehnte gehoͤret in das geiſtliche recht, Eſtors an- merkungen uͤber das ſtaats- und kirchenrecht § 355 ſ. 549 fgg., von Buri am a. o. ſ. 567 fgg.
§ 477
was der herꝛenzehn- te iſt?
Der herren-zehnte heiſet eine abgabe des bauern von ſeinen fruͤchten auf dem felde und jungen vie- he, welche an einen zehntherrn entrichtet wird, von Weſtphal am a. o. vol. II ſ. 502, der zehn- te vom viehe heiſet der blutzehnte, auch vermiſchte zehnte, als von rindern, kaͤlbern, ſchaafen, zi- gen, ſchweinen, laͤmmern, gaͤnſen, huͤnern. Von der wolle, milch, butter, kaͤſe, von bienen-ſchwaͤr- men, wachs, honig ꝛc. einiger orten.
§ 478
Was zun zeiten der Franken desfalls herkoͤmm- lich geweſen iſt, lehret Hert vol. II T. I ſ. 209 und T. II ſ. 140. Inſonderheit hat Boͤhmer vol. I conſil. 4, von Weſtphal in der angezogenen vorrede zum 4ten bande der monumentorum in- editor. ſ. 86, Meindersde origine et jure de- cimarum,Eſtor am a. o. § 380 fg. ſ. 561, Schoͤttgen am a. o. cap. XI ſ. 191 fg. Die Teut- ſchen hielten dafuͤr, der zehnte gehoͤre dem koͤnige, daher die koͤnigszehnten in den Teutſchen urkun- den vorkommen.
§ 479
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von den herren zehnten.
§ 476
Zu den baͤuerlichen abgaben rechnet man uͤber-
diß den herren-zehnten. Denn der pfaffen-
zehnte gehoͤret in das geiſtliche recht, Eſtors an-
merkungen uͤber das ſtaats- und kirchenrecht § 355
ſ. 549 fgg., von Buri am a. o. ſ. 567 fgg.
§ 477
Der herren-zehnte heiſet eine abgabe des bauern
von ſeinen fruͤchten auf dem felde und jungen vie-
he, welche an einen zehntherrn entrichtet wird,
von Weſtphal am a. o. vol. II ſ. 502, der zehn-
te vom viehe heiſet der blutzehnte, auch vermiſchte
zehnte, als von rindern, kaͤlbern, ſchaafen, zi-
gen, ſchweinen, laͤmmern, gaͤnſen, huͤnern. Von
der wolle, milch, butter, kaͤſe, von bienen-ſchwaͤr-
men, wachs, honig ꝛc. einiger orten.
§ 478
Was zun zeiten der Franken desfalls herkoͤmm-
lich geweſen iſt, lehret Hert vol. II T. I ſ. 209
und T. II ſ. 140. Inſonderheit hat Boͤhmer vol.
I conſil. 4, von Weſtphal in der angezogenen
vorrede zum 4ten bande der monumentorum in-
editor. ſ. 86, Meinders de origine et jure de-
cimarum, Eſtor am a. o. § 380 fg. ſ. 561,
Schoͤttgen am a. o. cap. XI ſ. 191 fg. Die Teut-
ſchen hielten dafuͤr, der zehnte gehoͤre dem koͤnige,
daher die koͤnigszehnten in den Teutſchen urkun-
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§ 479
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/210>, abgerufen am 24.11.2024.
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