Drei und funfzigstes haubtstück von dem bürgerrechte, wie solches er- loren werden, oder erlöschen könne.
§ 351
wie das bürgerrecht aufhöre?
Das bürgerrecht kan auf verschidene arten ver- loren gehen, sowohl mit willen, als auch wider seinen willen. Wenn also einer auf ewig verwisen wird, oder ein feind und verräther des vaterlandes wird, oder die stadt bößlicher weise verlässet, machet er sich des bürgerrechtes verlu- stig. Uebrigens ist das absterben dabei nicht zu vergessen, sihe des Hildebrands disp. de jure ci- vium originariorum, cap. IV § I, II, IV.
§ 352
Inhalts der Lübeckischen, Hamburgischen, auch Mühlhäusischen stadtrechte verliret derjenige das bürgerrecht, welcher die würde eines bürger- meisters, oder rathsherrn nicht annehmen will, Hildebrand am a. o. cap. IV § 6, vermöge des Nördlingischen stadtrechtes gehet selbiges verloren, wenn ein bürger, oder eine bürgerin zu einem fremden, welcher daselbst nicht verbürget ist, sich ohne einwilligung des rathes verheirathet, sihe Ayrersanalecta Nordlingensia, cap. II § 10 s. 21, 22, von Hellerspergin selectis enucleatio- nibus consiliorum,Hildebrand am a. o. cap. IV § 9.
§ 353
Man kan sich ferner des bürgerrechtes nicht al- lein ausdrücklich, sondern auch stillschweigend be- geben. Das erste wird in verschidenen stadtrech- ten, als zu Straßburg, Eslingen etc. unter ge- wissen feierlichkeiten erfodert, Zahnsichnogra-
phia
LIII. haubtſt. von dem buͤrgerrechte,
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck von dem buͤrgerrechte, wie ſolches er- loren werden, oder erloͤſchen koͤnne.
§ 351
wie das buͤrgerrecht aufhoͤre?
Das buͤrgerrecht kan auf verſchidene arten ver- loren gehen, ſowohl mit willen, als auch wider ſeinen willen. Wenn alſo einer auf ewig verwiſen wird, oder ein feind und verraͤther des vaterlandes wird, oder die ſtadt boͤßlicher weiſe verlaͤſſet, machet er ſich des buͤrgerrechtes verlu- ſtig. Uebrigens iſt das abſterben dabei nicht zu vergeſſen, ſihe des Hildebrands diſp. de jure ci- vium originariorum, cap. IV § I, II, IV.
§ 352
Inhalts der Luͤbeckiſchen, Hamburgiſchen, auch Muͤhlhaͤuſiſchen ſtadtrechte verliret derjenige das buͤrgerrecht, welcher die wuͤrde eines buͤrger- meiſters, oder rathsherrn nicht annehmen will, Hildebrand am a. o. cap. IV § 6, vermoͤge des Noͤrdlingiſchen ſtadtrechtes gehet ſelbiges verloren, wenn ein buͤrger, oder eine buͤrgerin zu einem fremden, welcher daſelbſt nicht verbuͤrget iſt, ſich ohne einwilligung des rathes verheirathet, ſihe Ayrersanalecta Nordlingenſia, cap. II § 10 ſ. 21, 22, von Hellerſpergin ſelectis enucleatio- nibus conſiliorum,Hildebrand am a. o. cap. IV § 9.
§ 353
Man kan ſich ferner des buͤrgerrechtes nicht al- lein ausdruͤcklich, ſondern auch ſtillſchweigend be- geben. Das erſte wird in verſchidenen ſtadtrech- ten, als zu Straßburg, Eslingen ꝛc. unter ge- wiſſen feierlichkeiten erfodert, Zahnsichnogra-
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LIII. haubtſt. von dem buͤrgerrechte,
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck
von dem buͤrgerrechte, wie ſolches er-
loren werden, oder erloͤſchen
koͤnne.
§ 351
Das buͤrgerrecht kan auf verſchidene arten ver-
loren gehen, ſowohl mit willen, als auch
wider ſeinen willen. Wenn alſo einer auf ewig
verwiſen wird, oder ein feind und verraͤther des
vaterlandes wird, oder die ſtadt boͤßlicher weiſe
verlaͤſſet, machet er ſich des buͤrgerrechtes verlu-
ſtig. Uebrigens iſt das abſterben dabei nicht zu
vergeſſen, ſihe des Hildebrands diſp. de jure ci-
vium originariorum, cap. IV § I, II, IV.
§ 352
Inhalts der Luͤbeckiſchen, Hamburgiſchen,
auch Muͤhlhaͤuſiſchen ſtadtrechte verliret derjenige
das buͤrgerrecht, welcher die wuͤrde eines buͤrger-
meiſters, oder rathsherrn nicht annehmen will,
Hildebrand am a. o. cap. IV § 6, vermoͤge des
Noͤrdlingiſchen ſtadtrechtes gehet ſelbiges verloren,
wenn ein buͤrger, oder eine buͤrgerin zu einem
fremden, welcher daſelbſt nicht verbuͤrget iſt, ſich
ohne einwilligung des rathes verheirathet, ſihe
Ayrers analecta Nordlingenſia, cap. II § 10 ſ.
21, 22, von Hellerſperg in ſelectis enucleatio-
nibus conſiliorum, Hildebrand am a. o. cap.
IV § 9.
§ 353
Man kan ſich ferner des buͤrgerrechtes nicht al-
lein ausdruͤcklich, ſondern auch ſtillſchweigend be-
geben. Das erſte wird in verſchidenen ſtadtrech-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/164>, abgerufen am 24.11.2024.
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