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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLIX haubtst. von den
22 cap. s. 318, 838, 849, 753 fg. Graßhof am a. o.
Es gibet auch an verschidenen orten vor- und nach-
geschoß, abschoß etc. Fritsch in den zusäzen zu Be-
solds thesauro practico s. 849. Frisch am a. o.
II th. s. 221.

§ 319
wer geschoß
zu entrich-
ten habe?

Geschoß müssen alle häuser in die stadtkämme-
rei jährlich entrichten, es wäre dann, daß sie
burgfreiheit hätten. Der geschoß wird nach der
lage und größe der häuser angesezet, z. e. zu Mar-
burg zalen einige des jahres 2 pfund, oder 40 alb.
oder 80 kreuzer, einige 1 pfund, oder 20 albus,
oder 40 kreuzer; in den vorstädten 5 bis 6 schillinge.
Ein schilling thut 4 kreuzer, ein strafschilling aber
6 kreuzer, wie dann auch ein strafpfund 1 gulden
ausmachet. Wegen der bürgerschaft muß ein hie-
siger bürger jährlich entrichten 1 pfund bürger-
schilling, das ist, 40 kreuzer. Eine bürgerswittbe,
nebst ihren kindern zalet jährlich 20 kreuzer. Die-
jenige bürger, welche keine häuser haben, geben
keinen geschoß, wohl aber den bürgerschilling. Ein
mehrers hiervon ist im repertorio juris priuati
I. R. G.
bande 1, s. 572 unter dem Worte: bede:
ingleichen in des Bilderbecks kurzer ausfürung
einiger die materie des bürgerschoßes betreffenden
fragen, welche dem Zellischen stadtrechte ange-
hänget worden ist, befindlich.

§ 320
was der ge-
schoß auch
unrat der
bürger sei?

Es ist aber der geschoß eine gattung der steuer,
oder des beitrages, welchen die bürger in den städ-
ten zum unterhalte des gemeinen wesens alljährlich
zu erlegen schuldig sind. Dieweil nun solcher, be-
sonders der ding, geschoß, sich nach dem vermögen
richtet, gleichwohl verschiedenes davon verschwigen
werden kan; so ist der geschoß-eid deswegen an
verschidenen orten eingeführet worden, Bilderbeck

am

XLIX haubtſt. von den
22 cap. ſ. 318, 838, 849, 753 fg. Graßhof am a. o.
Es gibet auch an verſchidenen orten vor- und nach-
geſchoß, abſchoß ꝛc. Fritſch in den zuſaͤzen zu Be-
ſolds theſauro practico ſ. 849. Friſch am a. o.
II th. ſ. 221.

§ 319
wer geſchoß
zu entrich-
ten habe?

Geſchoß muͤſſen alle haͤuſer in die ſtadtkaͤmme-
rei jaͤhrlich entrichten, es waͤre dann, daß ſie
burgfreiheit haͤtten. Der geſchoß wird nach der
lage und groͤße der haͤuſer angeſezet, z. e. zu Mar-
burg zalen einige des jahres 2 pfund, oder 40 alb.
oder 80 kreuzer, einige 1 pfund, oder 20 albus,
oder 40 kreuzer; in den vorſtaͤdten 5 bis 6 ſchillinge.
Ein ſchilling thut 4 kreuzer, ein ſtrafſchilling aber
6 kreuzer, wie dann auch ein ſtrafpfund 1 gulden
ausmachet. Wegen der buͤrgerſchaft muß ein hie-
ſiger buͤrger jaͤhrlich entrichten 1 pfund buͤrger-
ſchilling, das iſt, 40 kreuzer. Eine buͤrgerswittbe,
nebſt ihren kindern zalet jaͤhrlich 20 kreuzer. Die-
jenige buͤrger, welche keine haͤuſer haben, geben
keinen geſchoß, wohl aber den buͤrgerſchilling. Ein
mehrers hiervon iſt im repertorio juris priuati
I. R. G.
bande 1, ſ. 572 unter dem Worte: bede:
ingleichen in des Bilderbecks kurzer ausfuͤrung
einiger die materie des buͤrgerſchoßes betreffenden
fragen, welche dem Zelliſchen ſtadtrechte ange-
haͤnget worden iſt, befindlich.

§ 320
was der ge-
ſchoß auch
unrat der
buͤrger ſei?

Es iſt aber der geſchoß eine gattung der ſteuer,
oder des beitrages, welchen die buͤrger in den ſtaͤd-
ten zum unterhalte des gemeinen weſens alljaͤhrlich
zu erlegen ſchuldig ſind. Dieweil nun ſolcher, be-
ſonders der ding, geſchoß, ſich nach dem vermoͤgen
richtet, gleichwohl verſchiedenes davon verſchwigen
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verſchidenen orten eingefuͤhret worden, Bilderbeck

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[136/0146] XLIX haubtſt. von den 22 cap. ſ. 318, 838, 849, 753 fg. Graßhof am a. o. Es gibet auch an verſchidenen orten vor- und nach- geſchoß, abſchoß ꝛc. Fritſch in den zuſaͤzen zu Be- ſolds theſauro practico ſ. 849. Friſch am a. o. II th. ſ. 221. § 319 Geſchoß muͤſſen alle haͤuſer in die ſtadtkaͤmme- rei jaͤhrlich entrichten, es waͤre dann, daß ſie burgfreiheit haͤtten. Der geſchoß wird nach der lage und groͤße der haͤuſer angeſezet, z. e. zu Mar- burg zalen einige des jahres 2 pfund, oder 40 alb. oder 80 kreuzer, einige 1 pfund, oder 20 albus, oder 40 kreuzer; in den vorſtaͤdten 5 bis 6 ſchillinge. Ein ſchilling thut 4 kreuzer, ein ſtrafſchilling aber 6 kreuzer, wie dann auch ein ſtrafpfund 1 gulden ausmachet. Wegen der buͤrgerſchaft muß ein hie- ſiger buͤrger jaͤhrlich entrichten 1 pfund buͤrger- ſchilling, das iſt, 40 kreuzer. Eine buͤrgerswittbe, nebſt ihren kindern zalet jaͤhrlich 20 kreuzer. Die- jenige buͤrger, welche keine haͤuſer haben, geben keinen geſchoß, wohl aber den buͤrgerſchilling. Ein mehrers hiervon iſt im repertorio juris priuati I. R. G. bande 1, ſ. 572 unter dem Worte: bede: ingleichen in des Bilderbecks kurzer ausfuͤrung einiger die materie des buͤrgerſchoßes betreffenden fragen, welche dem Zelliſchen ſtadtrechte ange- haͤnget worden iſt, befindlich. § 320 Es iſt aber der geſchoß eine gattung der ſteuer, oder des beitrages, welchen die buͤrger in den ſtaͤd- ten zum unterhalte des gemeinen weſens alljaͤhrlich zu erlegen ſchuldig ſind. Dieweil nun ſolcher, be- ſonders der ding, geſchoß, ſich nach dem vermoͤgen richtet, gleichwohl verſchiedenes davon verſchwigen werden kan; ſo iſt der geſchoß-eid deswegen an verſchidenen orten eingefuͤhret worden, Bilderbeck am

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/146>, abgerufen am 24.11.2024.