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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den zuͤnften.
ciarii, cap. IX § 3 fg. ſ. 161, Struve am a. o.
T. III ſ. 222, 282 fg.

§ 289

Bei den handwerken iſt das aufheben gebraͤuch-
lich, das iſt, einem die waaren, materialien,
arbeit, oder das handwerkszeug wegnehmen, wel-
ches den handwerken ohne obrigkeitliche bewilli-
gung nicht zuſtehet, Beier im aduocato rerum
opific. cap.
38 § 10 § 16.

§ 290

Schelten bedeutet, wenn ein zunftgenoß dem
andern etwas beymiſſet, welches wider die hand-
werksgewohnheit und ehrbarkeit laufet; dieſes iſt
ſamt dem ſchmaͤhen, umtreiben, auch unehrlich
machen in den reichsgeſaͤzen, verboten, policei-
ordnung
1530 tit. 39 § 1, 1548 tit. 37 § 2, reichs-
ſchluß
1731 art. 5, reichsabſchid 1654 § 106.
Immittelſt liget den meiſtern und geſellen ob, die
anzeige deſſen, was wider die handwerks-gewohn-
heit ſich zugetragen hat, zu thun, Beier im ad-
vocato, cap. XX
§ 15.

§ 291

Wer etwas verſpricht bey ſchelmen ſchelten,
und haͤlt es nicht, wird deswegen nicht unehrlich,
immaßen niemand ein ſclave ſeiner worte ſeyn darf;
und obgleich ſolche verſprechungen ehedem in
Teutſchland ſehr gebraͤuchlich waren, ſo ſind ſie
doch durch die reichsgeſaͤze entkraͤftet worden,
reichsabſchid vom jahre 1577, tit. 35, § 7, ſihe
Brunquells diſp. de pictura famoſa, cap. II § 4,
§ 7 fg. Peter Muͤllers diſp. de obligatione ſub
infamia,
bey ſchelm ſchelten, Freher de exiſti-
matione
§ 13, F. H. Caſſel. zunftordnung 1730
§ XV ſ. 15, reichsabſchid 1654 § 106.

§ 292
H 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/129>, abgerufen am 08.01.2025.