sche, das ist, was nach der kunst gemachet ist, ableiten. Noch andere suchen dieses wortes ur- sprung und ursach in der natur und feldbau oder gartenwerk, da das haubtkraut, nicht alles fein dicht zu häubtern zusammen wächset, sondern pfu- schen daraus werden. Diesemnach wären unter den handwerksleuten mißrathene, die zwar das geschlecht, doch nicht den grad, die vollkommen- heit und tüchtigkeit hätten, sihe Beiers handwerks- lexicon, s. 324. Ausser diesen leuten sind die ho- senköche, altreiser, wezschelbecker, lästerer, buh- ler, zunäter, haken-ösenmacher bekannt, Beier am a. o. s. 15, 75, 241 fg. von der arbeit der ge- sellen bei den pfuschern sihe Beiersaduocatum re- rum opif. peritum, cap. 21 § 9.
§ 287
ein bönha- se sey?
Dergleichen heimliche handwerker, welche nicht zunftmäßig sind, werden auch bönhasen genen- net, zweifelsohne deswegen, weiln sie sich, wie die gejagten hasen auf die flucht begeben, und von einer ecke zur andern für den rechten meistern ver- stecken müssen, von Böhn, boden, oder kammer, daher kornböhn, holtbön etc. kornboden, holzbo- den etc. bekannt sind, Michael Richeyidioticon Hamburgense, 1755, 8v, s. 18 unter dem worte: böhn, Dreyers vorhin angezogene disputation, § 3 s. 19 fg. Rottmann am a. o. s. 397.
§ 288
der hand- werke zwangrecht
Alle handwerke zilen auf einen handwerks- zwang, z. e. der schreiner machet die thür, schrän- ke, laden etc. darf aber die haspen und schlösser so- wohl bänder nicht anschlagen. Der schneider machet die kleider, soll iedoch keinen Belz einfüt- tern etc., Beierde jure prohibendi, cap. II, III, VIII und im syntagmate prudentiae juris opifi-
ciarii,
XLV. haubtſt.
ſche, das iſt, was nach der kunſt gemachet iſt, ableiten. Noch andere ſuchen dieſes wortes ur- ſprung und urſach in der natur und feldbau oder gartenwerk, da das haubtkraut, nicht alles fein dicht zu haͤubtern zuſammen waͤchſet, ſondern pfu- ſchen daraus werden. Dieſemnach waͤren unter den handwerksleuten mißrathene, die zwar das geſchlecht, doch nicht den grad, die vollkommen- heit und tuͤchtigkeit haͤtten, ſihe Beiers handwerks- lexicon, ſ. 324. Auſſer dieſen leuten ſind die ho- ſenkoͤche, altreiſer, wezſchelbecker, laͤſterer, buh- ler, zunaͤter, haken-oͤſenmacher bekannt, Beier am a. o. ſ. 15, 75, 241 fg. von der arbeit der ge- ſellen bei den pfuſchern ſihe Beiersaduocatum re- rum opif. peritum, cap. 21 § 9.
§ 287
ein boͤnha- ſe ſey?
Dergleichen heimliche handwerker, welche nicht zunftmaͤßig ſind, werden auch boͤnhaſen genen- net, zweifelsohne deswegen, weiln ſie ſich, wie die gejagten haſen auf die flucht begeben, und von einer ecke zur andern fuͤr den rechten meiſtern ver- ſtecken muͤſſen, von Boͤhn, boden, oder kammer, daher kornboͤhn, holtboͤn ꝛc. kornboden, holzbo- den ꝛc. bekannt ſind, Michael Richeyidioticon Hamburgenſe, 1755, 8v, ſ. 18 unter dem worte: boͤhn, Dreyers vorhin angezogene diſputation, § 3 ſ. 19 fg. Rottmann am a. o. ſ. 397.
§ 288
der hand- werke zwangrecht
Alle handwerke zilen auf einen handwerks- zwang, z. e. der ſchreiner machet die thuͤr, ſchraͤn- ke, laden ꝛc. darf aber die haſpen und ſchloͤſſer ſo- wohl baͤnder nicht anſchlagen. Der ſchneider machet die kleider, ſoll iedoch keinen Belz einfuͤt- tern ꝛc., Beierde jure prohibendi, cap. II, III, VIII und im ſyntagmate prudentiae juris opifi-
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XLV. haubtſt.
ſche, das iſt, was nach der kunſt gemachet iſt,
ableiten. Noch andere ſuchen dieſes wortes ur-
ſprung und urſach in der natur und feldbau oder
gartenwerk, da das haubtkraut, nicht alles fein
dicht zu haͤubtern zuſammen waͤchſet, ſondern pfu-
ſchen daraus werden. Dieſemnach waͤren unter
den handwerksleuten mißrathene, die zwar das
geſchlecht, doch nicht den grad, die vollkommen-
heit und tuͤchtigkeit haͤtten, ſihe Beiers handwerks-
lexicon, ſ. 324. Auſſer dieſen leuten ſind die ho-
ſenkoͤche, altreiſer, wezſchelbecker, laͤſterer, buh-
ler, zunaͤter, haken-oͤſenmacher bekannt, Beier
am a. o. ſ. 15, 75, 241 fg. von der arbeit der ge-
ſellen bei den pfuſchern ſihe Beiers aduocatum re-
rum opif. peritum, cap. 21 § 9.
§ 287
Dergleichen heimliche handwerker, welche nicht
zunftmaͤßig ſind, werden auch boͤnhaſen genen-
net, zweifelsohne deswegen, weiln ſie ſich, wie
die gejagten haſen auf die flucht begeben, und von
einer ecke zur andern fuͤr den rechten meiſtern ver-
ſtecken muͤſſen, von Boͤhn, boden, oder kammer,
daher kornboͤhn, holtboͤn ꝛc. kornboden, holzbo-
den ꝛc. bekannt ſind, Michael Richey idioticon
Hamburgenſe, 1755, 8v, ſ. 18 unter dem worte:
boͤhn, Dreyers vorhin angezogene diſputation,
§ 3 ſ. 19 fg. Rottmann am a. o. ſ. 397.
§ 288
Alle handwerke zilen auf einen handwerks-
zwang, z. e. der ſchreiner machet die thuͤr, ſchraͤn-
ke, laden ꝛc. darf aber die haſpen und ſchloͤſſer ſo-
wohl baͤnder nicht anſchlagen. Der ſchneider
machet die kleider, ſoll iedoch keinen Belz einfuͤt-
tern ꝛc., Beier de jure prohibendi, cap. II, III,
VIII und im ſyntagmate prudentiae juris opifi-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/128>, abgerufen am 24.11.2024.
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