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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem muͤnz-regale.
§ 2864

Die muͤnze beſtehet aus ſchrot und korn.
Schrot heiſet das gewicht einer muͤnze. Korn
iſt der gehalt der muͤnze. Solchergeſtalt iſt ent-
weder diſes das gold, wenn die muͤnze golden iſt,
oder das ſilber, wenn ſie ſilbern iſt. Beſchi-
ckung
der muͤnze bedeutet den zuſaz am kupfer.
Sihe den herrn von Praun am a. o. im Iſten
teile cap. I § 5, 6 ſ. 8 fgg. Diſemnach muß die
muͤnze wegen der darauf gehenden koſten mehr
gelten, als die materi. Das gepraͤge enthaͤlt
das beglaubte zeugnis des muͤnz-ſtandes, durch
ein auf das im handel und wandel gaͤng und gaͤbe
erzt geſchlagene ſelbſtbelibige zeichen, daß ſolches
vom rechten ſchrot und korn ſey. Das gepraͤge
iſt von mancherlei geſtalt.

§ 2865

Remedium oder auctoritas principis zeiget die
freiheit an, vermoͤge deren ein muͤnz-meiſter an
ſchrote und korne einer muͤnze etwas geringes von
dem vorgeſchribenen gewicht weglaſſen, und uͤber-
ſehen darf. In der Reichs-probir-ordnung vom
jare 1559 wird zum remedio am korn ein halb gran
von einer mark goldes, und ein gran von einer
mark ſilbers zu kuͤrzen nachgelaſſen, an ſchrot aber
bei der groben muͤnze wird nichts paſſiret; herge-
gen bei der, welche unter einen guten bazen, iſt
ein ſtuͤck erlaubet. Im R. A. 1570 iſt das reme-
dium gar verboten. Sihe des Nider-Saͤchſiſchen
kreiſes probir-ordnung vom jare 1568 beim Saur
am a. o. ſ. 9, herr v. k. von Praun I cap. I § 11
ſ. 18 fg.

§ 2866

Stuͤckeln der muͤnze heiſſet: die beobachtung,
daß iedes einzeles ſtuͤck ſein genaues gewicht habe.
Diſemnach muͤſſen 8 ſpecies taler eine mark wi-

gen;
D d d d 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1161>, abgerufen am 18.02.2025.