Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

LXV haubtstück
gewicht, und den schlag, 4) auf die münz-sorten,
5) den münz-ort, 6) die münz-verbrechen.

§ 2855
was die
Reichsge-
säze von den
münzstän-
den,

In belange derer, welchen die münz-gerechtig-
keit zustehet, ist in den Reichs-gesäzen verordnet:
daß selbige auf ire kosten, gewinn und verlust selbst
münzen lassen, und ire münze nimand verkaufen,
verleihen, versezen, oder hinlassen, R. münz-
ordnung vom jare 1524 § 25, Reichs-abschid
1548 § 43, 1551 § 46, R. münz-ordnung 1559
§ 174, R. A. 1570 § 132, kaiser Leopolds münz-
edict 1676 und 1680. Disemnach soll sotanes
recht nicht als eine merkanzei nur zum gewinnste
ausgeübet werden, R. A. 1570 § 132.

§ 2856
münz-pro-
bations-
tagen,

Die münz-probations-täge soll ieder münz-ge-
noß besuchen, Reichsabschid 1570 § 138.

§ 2857
den mün-
zen,

Die münz-gerechtigkeit soll von den münz-stän-
den rechtmäsiger weise ausgeübet werden, widri-
genfalls diejenige, welche selbige mißbrauchen, sol-
che verliren, darnebst noch vom siz- und stimm-
rechte bei dem Reichstage suspendiret werden sol-
len, wahl-capitulation art. VIIII § 7 fgg. Wi-
der die mediate münz-genossen soll durch ire lan-
des-herren verfaren, und solche münz-gerechtigkeit
ihnen gänzlich geleget, cassiret und nicht erteilet
werden, Heusinger am a. o. cap. VII § 25
s. 191 fg.

§ 2858
denen, wel-
che über die
münzen die
aufsicht ha-
den,

Die personen, welche über die münzen die auf-
sicht haben, sind unterschidener gattungen und ha-
ben mancherlei gegenstände irer obligenheiten und
verrichtungen. Es gehören dahin die münzmei-
ster, waradeins, münz-commissarien etc.

§ 2859

LXV haubtſtuͤck
gewicht, und den ſchlag, 4) auf die muͤnz-ſorten,
5) den muͤnz-ort, 6) die muͤnz-verbrechen.

§ 2855
was die
Reichsge-
ſaͤze von den
muͤnzſtaͤn-
den,

In belange derer, welchen die muͤnz-gerechtig-
keit zuſtehet, iſt in den Reichs-geſaͤzen verordnet:
daß ſelbige auf ire koſten, gewinn und verluſt ſelbſt
muͤnzen laſſen, und ire muͤnze nimand verkaufen,
verleihen, verſezen, oder hinlaſſen, R. muͤnz-
ordnung vom jare 1524 § 25, Reichs-abſchid
1548 § 43, 1551 § 46, R. muͤnz-ordnung 1559
§ 174, R. A. 1570 § 132, kaiſer Leopolds muͤnz-
edict 1676 und 1680. Diſemnach ſoll ſotanes
recht nicht als eine merkanzei nur zum gewinnſte
ausgeuͤbet werden, R. A. 1570 § 132.

§ 2856
muͤnz-pro-
bations-
tagen,

Die muͤnz-probations-taͤge ſoll ieder muͤnz-ge-
noß beſuchen, Reichsabſchid 1570 § 138.

§ 2857
den muͤn-
zen,

Die muͤnz-gerechtigkeit ſoll von den muͤnz-ſtaͤn-
den rechtmaͤſiger weiſe ausgeuͤbet werden, widri-
genfalls diejenige, welche ſelbige mißbrauchen, ſol-
che verliren, darnebſt noch vom ſiz- und ſtimm-
rechte bei dem Reichstage ſuſpendiret werden ſol-
len, wahl-capitulation art. VIIII § 7 fgg. Wi-
der die mediate muͤnz-genoſſen ſoll durch ire lan-
des-herren verfaren, und ſolche muͤnz-gerechtigkeit
ihnen gaͤnzlich geleget, caſſiret und nicht erteilet
werden, Heuſinger am a. o. cap. VII § 25
ſ. 191 fg.

§ 2858
denen, wel-
che uͤber die
muͤnzen die
aufſicht ha-
den,

Die perſonen, welche uͤber die muͤnzen die auf-
ſicht haben, ſind unterſchidener gattungen und ha-
ben mancherlei gegenſtaͤnde irer obligenheiten und
verrichtungen. Es gehoͤren dahin die muͤnzmei-
ſter, waradeins, muͤnz-commiſſarien ꝛc.

§ 2859
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1158" n="1146"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
gewicht, und den &#x017F;chlag, 4) auf die mu&#x0364;nz-&#x017F;orten,<lb/>
5) den mu&#x0364;nz-ort, 6) die mu&#x0364;nz-verbrechen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2855</head><lb/>
            <note place="left">was die<lb/>
Reichsge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;ze von den<lb/>
mu&#x0364;nz&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
den,</note>
            <p>In belange derer, welchen die mu&#x0364;nz-gerechtig-<lb/>
keit zu&#x017F;tehet, i&#x017F;t in den Reichs-ge&#x017F;a&#x0364;zen verordnet:<lb/>
daß &#x017F;elbige auf ire ko&#x017F;ten, gewinn und verlu&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
mu&#x0364;nzen la&#x017F;&#x017F;en, und ire mu&#x0364;nze nimand verkaufen,<lb/>
verleihen, ver&#x017F;ezen, oder hinla&#x017F;&#x017F;en, R. mu&#x0364;nz-<lb/>
ordnung vom jare 1524 § 25, Reichs-ab&#x017F;chid<lb/>
1548 § 43, 1551 § 46, R. mu&#x0364;nz-ordnung 1559<lb/>
§ 174, R. A. 1570 § 132, kai&#x017F;er Leopolds mu&#x0364;nz-<lb/>
edict 1676 und 1680. Di&#x017F;emnach &#x017F;oll &#x017F;otanes<lb/>
recht nicht als eine merkanzei nur zum gewinn&#x017F;te<lb/>
ausgeu&#x0364;bet werden, R. A. 1570 § 132.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2856</head><lb/>
            <note place="left">mu&#x0364;nz-pro-<lb/>
bations-<lb/>
tagen,</note>
            <p>Die mu&#x0364;nz-probations-ta&#x0364;ge &#x017F;oll ieder mu&#x0364;nz-ge-<lb/>
noß be&#x017F;uchen, Reichsab&#x017F;chid 1570 § 138.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2857</head><lb/>
            <note place="left">den mu&#x0364;n-<lb/>
zen,</note>
            <p>Die mu&#x0364;nz-gerechtigkeit &#x017F;oll von den mu&#x0364;nz-&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
den rechtma&#x0364;&#x017F;iger wei&#x017F;e ausgeu&#x0364;bet werden, widri-<lb/>
genfalls diejenige, welche &#x017F;elbige mißbrauchen, &#x017F;ol-<lb/>
che verliren, darneb&#x017F;t noch vom &#x017F;iz- und &#x017F;timm-<lb/>
rechte bei dem Reichstage &#x017F;u&#x017F;pendiret werden &#x017F;ol-<lb/>
len, wahl-capitulation art. <hi rendition="#aq">VIIII</hi> § 7 fgg. Wi-<lb/>
der die mediate mu&#x0364;nz-geno&#x017F;&#x017F;en &#x017F;oll durch ire lan-<lb/>
des-herren verfaren, und &#x017F;olche mu&#x0364;nz-gerechtigkeit<lb/>
ihnen ga&#x0364;nzlich geleget, ca&#x017F;&#x017F;iret und nicht erteilet<lb/>
werden, <hi rendition="#fr">Heu&#x017F;inger</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">VII</hi> § 25<lb/>
&#x017F;. 191 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2858</head><lb/>
            <note place="left">denen, wel-<lb/>
che u&#x0364;ber die<lb/>
mu&#x0364;nzen die<lb/>
auf&#x017F;icht ha-<lb/>
den,</note>
            <p>Die per&#x017F;onen, welche u&#x0364;ber die mu&#x0364;nzen die auf-<lb/>
&#x017F;icht haben, &#x017F;ind unter&#x017F;chidener gattungen und ha-<lb/>
ben mancherlei gegen&#x017F;ta&#x0364;nde irer obligenheiten und<lb/>
verrichtungen. Es geho&#x0364;ren dahin die mu&#x0364;nzmei-<lb/>
&#x017F;ter, waradeins, mu&#x0364;nz-commi&#x017F;&#x017F;arien &#xA75B;c.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 2859</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1146/1158] LXV haubtſtuͤck gewicht, und den ſchlag, 4) auf die muͤnz-ſorten, 5) den muͤnz-ort, 6) die muͤnz-verbrechen. § 2855 In belange derer, welchen die muͤnz-gerechtig- keit zuſtehet, iſt in den Reichs-geſaͤzen verordnet: daß ſelbige auf ire koſten, gewinn und verluſt ſelbſt muͤnzen laſſen, und ire muͤnze nimand verkaufen, verleihen, verſezen, oder hinlaſſen, R. muͤnz- ordnung vom jare 1524 § 25, Reichs-abſchid 1548 § 43, 1551 § 46, R. muͤnz-ordnung 1559 § 174, R. A. 1570 § 132, kaiſer Leopolds muͤnz- edict 1676 und 1680. Diſemnach ſoll ſotanes recht nicht als eine merkanzei nur zum gewinnſte ausgeuͤbet werden, R. A. 1570 § 132. § 2856 Die muͤnz-probations-taͤge ſoll ieder muͤnz-ge- noß beſuchen, Reichsabſchid 1570 § 138. § 2857 Die muͤnz-gerechtigkeit ſoll von den muͤnz-ſtaͤn- den rechtmaͤſiger weiſe ausgeuͤbet werden, widri- genfalls diejenige, welche ſelbige mißbrauchen, ſol- che verliren, darnebſt noch vom ſiz- und ſtimm- rechte bei dem Reichstage ſuſpendiret werden ſol- len, wahl-capitulation art. VIIII § 7 fgg. Wi- der die mediate muͤnz-genoſſen ſoll durch ire lan- des-herren verfaren, und ſolche muͤnz-gerechtigkeit ihnen gaͤnzlich geleget, caſſiret und nicht erteilet werden, Heuſinger am a. o. cap. VII § 25 ſ. 191 fg. § 2858 Die perſonen, welche uͤber die muͤnzen die auf- ſicht haben, ſind unterſchidener gattungen und ha- ben mancherlei gegenſtaͤnde irer obligenheiten und verrichtungen. Es gehoͤren dahin die muͤnzmei- ſter, waradeins, muͤnz-commiſſarien ꝛc. § 2859

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1158
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1158>, abgerufen am 27.11.2024.