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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem bergwerks-regale.
gen das übrige vermittels der bergarbeit erwor-
ben werden muß.

§ 2760

Die rechten der berg-gebäude haben ire absichtder schacht,
entweder auf die gruben- oder tage-gebäu[d]e.
Jene sind entweder schacht- oder blos stollweise,
oder beides zusammen. Der schacht ist ein in die
tife abgesunkenes loch, oder eine weite, dadurch
man einfaren, auch erzt und berg heraus fördern
kan. Die gewerken mögen bei allen gattungen
einschlagen, wo sie wollen.

§ 2761

Die fund-grube ist ein gewisses maas, oderdie fund-
grube,

eine länge des gemuteten feldes, wo zum ersten
der gang entblöset, und kübel, auch seil geworfen
worden ist. Die fund-grube hält drei wehre in
die länge; in Kur-Sachsen 60 lachter, sonst aber
42 lachter. Die lachter ist in Kur-Sachsen ein
bergmaas von viertehalb ellen. Jede lachter tut
acht zolle. Im Mannsfeldischen enthält sie 84
zolle. Die maasen sind zechen, oder gebäude,
oder das vermessene feld, welches nach einer fund-
grube auf eben demselben gange aufgenommen
worden ist. Den gang nennet man einen strich,
welcher das gestein entzwei schneidet, oder ein von
erzten, betten, drusen, oder andern materien an-
gefüllte klunse. Derer sind virerlei: I) der mor-
gen-gang, welcher, dem compasse nach, die stunde
füret von 3-6; II) der spat-gang, von 6-9;
III) der stehende gang, von 11-12; IIII) der fla-
che-gang, von 9-12 uhr.

§ 2762

Wegen des stollen-rechtes ist zu merken, daßdas stollen-
recht ist un-
terschiden.

selbiges unterschiden sey; anerwogen die tage- und
such-stollen mit einem kleinen abtrage, und einer
stoll-steuer sich zu begnügen haben. Da hingegen

der

von dem bergwerks-regale.
gen das uͤbrige vermittels der bergarbeit erwor-
ben werden muß.

§ 2760

Die rechten der berg-gebaͤude haben ire abſichtder ſchacht,
entweder auf die gruben- oder tage-gebaͤu[d]e.
Jene ſind entweder ſchacht- oder blos ſtollweiſe,
oder beides zuſammen. Der ſchacht iſt ein in die
tife abgeſunkenes loch, oder eine weite, dadurch
man einfaren, auch erzt und berg heraus foͤrdern
kan. Die gewerken moͤgen bei allen gattungen
einſchlagen, wo ſie wollen.

§ 2761

Die fund-grube iſt ein gewiſſes maas, oderdie fund-
grube,

eine laͤnge des gemuteten feldes, wo zum erſten
der gang entbloͤſet, und kuͤbel, auch ſeil geworfen
worden iſt. Die fund-grube haͤlt drei wehre in
die laͤnge; in Kur-Sachſen 60 lachter, ſonſt aber
42 lachter. Die lachter iſt in Kur-Sachſen ein
bergmaas von viertehalb ellen. Jede lachter tut
acht zolle. Im Mannsfeldiſchen enthaͤlt ſie 84
zolle. Die maaſen ſind zechen, oder gebaͤude,
oder das vermeſſene feld, welches nach einer fund-
grube auf eben demſelben gange aufgenommen
worden iſt. Den gang nennet man einen ſtrich,
welcher das geſtein entzwei ſchneidet, oder ein von
erzten, betten, druſen, oder andern materien an-
gefuͤllte klunſe. Derer ſind virerlei: I) der mor-
gen-gang, welcher, dem compaſſe nach, die ſtunde
fuͤret von 3-6; II) der ſpat-gang, von 6-9;
III) der ſtehende gang, von 11-12; IIII) der fla-
che-gang, von 9-12 uhr.

§ 2762

Wegen des ſtollen-rechtes iſt zu merken, daßdas ſtollen-
recht iſt un-
terſchiden.

ſelbiges unterſchiden ſey; anerwogen die tage- und
ſuch-ſtollen mit einem kleinen abtrage, und einer
ſtoll-ſteuer ſich zu begnuͤgen haben. Da hingegen

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[1103/1115] von dem bergwerks-regale. gen das uͤbrige vermittels der bergarbeit erwor- ben werden muß. § 2760 Die rechten der berg-gebaͤude haben ire abſicht entweder auf die gruben- oder tage-gebaͤude. Jene ſind entweder ſchacht- oder blos ſtollweiſe, oder beides zuſammen. Der ſchacht iſt ein in die tife abgeſunkenes loch, oder eine weite, dadurch man einfaren, auch erzt und berg heraus foͤrdern kan. Die gewerken moͤgen bei allen gattungen einſchlagen, wo ſie wollen. der ſchacht, § 2761 Die fund-grube iſt ein gewiſſes maas, oder eine laͤnge des gemuteten feldes, wo zum erſten der gang entbloͤſet, und kuͤbel, auch ſeil geworfen worden iſt. Die fund-grube haͤlt drei wehre in die laͤnge; in Kur-Sachſen 60 lachter, ſonſt aber 42 lachter. Die lachter iſt in Kur-Sachſen ein bergmaas von viertehalb ellen. Jede lachter tut acht zolle. Im Mannsfeldiſchen enthaͤlt ſie 84 zolle. Die maaſen ſind zechen, oder gebaͤude, oder das vermeſſene feld, welches nach einer fund- grube auf eben demſelben gange aufgenommen worden iſt. Den gang nennet man einen ſtrich, welcher das geſtein entzwei ſchneidet, oder ein von erzten, betten, druſen, oder andern materien an- gefuͤllte klunſe. Derer ſind virerlei: I) der mor- gen-gang, welcher, dem compaſſe nach, die ſtunde fuͤret von 3-6; II) der ſpat-gang, von 6-9; III) der ſtehende gang, von 11-12; IIII) der fla- che-gang, von 9-12 uhr. die fund- grube, § 2762 Wegen des ſtollen-rechtes iſt zu merken, daß ſelbiges unterſchiden ſey; anerwogen die tage- und ſuch-ſtollen mit einem kleinen abtrage, und einer ſtoll-ſteuer ſich zu begnuͤgen haben. Da hingegen der das ſtollen- recht iſt un- terſchiden.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1115>, abgerufen am 23.11.2024.