und wird daher anzufaren behindert, so gebüret ihm z. e. ein lon von 4 wochen, welches ihm die gewerke reichen. Dise müssen ihn auch auf ire kosten begraben lassen, wenn er in der grube todt bleibet. Sie arbeiten mit keinem groben verbrecher, z. e. einem dibe, oder mörder. One die höchste not faren sie weder sonnabends, noch sonntages an. Für allen andern gläubigern haben sie das recht, der erstigkeit auf der zeche. Die einheimischen haben zur arbeit einen vorzug für den fremden. Man lässet ihnen den besondern gruß, ire tracht (§ 549), nach beschaffenheit ires ranges. Die stock-barte oder der häckel kömmt nur den häuern anstatt des geweres zu, Krieg am a. o. § 48. Weiter haben sie ire knapschaft, zusammenkünfte (§ 550), Lehmann s. 182 fg.
§ 2740
Gleichwie die bergleute unter dem berg-amtedie berg- bauende ste- hen unter den verord- nungen des bergamtes. stehen; also sind diejenigen, welche die bergwerke auf ire kosten anbauen, dessen verordnungen eben- falls unterworfen. Die bergbauende heissen ge- werken. Dise sind solche personen, welche sich entschlüssen, eine oder merere zechen durch iren vorschuß zu bauen. Sie müssen beim bergmei- ster um die belenung anhalten, und wenn sie solche erlanget haben, den berg-ordnungen gemäß bauen.
§ 2741
Nimmet das gebäude eine person auf, alsdannwas der ei- genlehner, der gesellen- bau, gewerk- schaft ist? heiset dise ein eigen-lehner. Sind es nur wenige, die nach der verhältnis (pro rata) bauen, so ent- stehet ein gesellen-bau. Finden sich aber vile, die kleinere teile annemen, sodann eräuget sich eine gewerkschaft. Ein bauender mag die lehne von dem bergmeister in person suchen, er kan aber auch, gleichwie die andern, durch einen gemeinschaftlich bestellten tun müssen, durch einen lehn-träger sol-
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von dem bergwerks-regale.
und wird daher anzufaren behindert, ſo gebuͤret ihm z. e. ein lon von 4 wochen, welches ihm die gewerke reichen. Diſe muͤſſen ihn auch auf ire koſten begraben laſſen, wenn er in der grube todt bleibet. Sie arbeiten mit keinem groben verbrecher, z. e. einem dibe, oder moͤrder. One die hoͤchſte not faren ſie weder ſonnabends, noch ſonntages an. Fuͤr allen andern glaͤubigern haben ſie das recht, der erſtigkeit auf der zeche. Die einheimiſchen haben zur arbeit einen vorzug fuͤr den fremden. Man laͤſſet ihnen den beſondern gruß, ire tracht (§ 549), nach beſchaffenheit ires ranges. Die ſtock-barte oder der haͤckel koͤmmt nur den haͤuern anſtatt des geweres zu, Krieg am a. o. § 48. Weiter haben ſie ire knapſchaft, zuſammenkuͤnfte (§ 550), Lehmann ſ. 182 fg.
§ 2740
Gleichwie die bergleute unter dem berg-amtedie berg- bauende ſte- hen unter den verord- nungen des bergamtes. ſtehen; alſo ſind diejenigen, welche die bergwerke auf ire koſten anbauen, deſſen verordnungen eben- falls unterworfen. Die bergbauende heiſſen ge- werken. Diſe ſind ſolche perſonen, welche ſich entſchluͤſſen, eine oder merere zechen durch iren vorſchuß zu bauen. Sie muͤſſen beim bergmei- ſter um die belenung anhalten, und wenn ſie ſolche erlanget haben, den berg-ordnungen gemaͤß bauen.
§ 2741
Nimmet das gebaͤude eine perſon auf, alsdannwas der ei- genlehner, der geſellen- bau, gewerk- ſchaft iſt? heiſet diſe ein eigen-lehner. Sind es nur wenige, die nach der verhaͤltnis (pro rata) bauen, ſo ent- ſtehet ein geſellen-bau. Finden ſich aber vile, die kleinere teile annemen, ſodann eraͤuget ſich eine gewerkſchaft. Ein bauender mag die lehne von dem bergmeiſter in perſon ſuchen, er kan aber auch, gleichwie die andern, durch einen gemeinſchaftlich beſtellten tun muͤſſen, durch einen lehn-traͤger ſol-
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von dem bergwerks-regale.
und wird daher anzufaren behindert, ſo gebuͤret
ihm z. e. ein lon von 4 wochen, welches ihm die
gewerke reichen. Diſe muͤſſen ihn auch auf ire koſten
begraben laſſen, wenn er in der grube todt bleibet.
Sie arbeiten mit keinem groben verbrecher, z. e.
einem dibe, oder moͤrder. One die hoͤchſte not
faren ſie weder ſonnabends, noch ſonntages an.
Fuͤr allen andern glaͤubigern haben ſie das recht,
der erſtigkeit auf der zeche. Die einheimiſchen
haben zur arbeit einen vorzug fuͤr den fremden.
Man laͤſſet ihnen den beſondern gruß, ire tracht
(§ 549), nach beſchaffenheit ires ranges. Die
ſtock-barte oder der haͤckel koͤmmt nur den haͤuern
anſtatt des geweres zu, Krieg am a. o. § 48.
Weiter haben ſie ire knapſchaft, zuſammenkuͤnfte
(§ 550), Lehmann ſ. 182 fg.
§ 2740
Gleichwie die bergleute unter dem berg-amte
ſtehen; alſo ſind diejenigen, welche die bergwerke
auf ire koſten anbauen, deſſen verordnungen eben-
falls unterworfen. Die bergbauende heiſſen ge-
werken. Diſe ſind ſolche perſonen, welche ſich
entſchluͤſſen, eine oder merere zechen durch iren
vorſchuß zu bauen. Sie muͤſſen beim bergmei-
ſter um die belenung anhalten, und wenn ſie ſolche
erlanget haben, den berg-ordnungen gemaͤß bauen.
die berg-
bauende ſte-
hen unter
den verord-
nungen des
bergamtes.
§ 2741
Nimmet das gebaͤude eine perſon auf, alsdann
heiſet diſe ein eigen-lehner. Sind es nur wenige,
die nach der verhaͤltnis (pro rata) bauen, ſo ent-
ſtehet ein geſellen-bau. Finden ſich aber vile, die
kleinere teile annemen, ſodann eraͤuget ſich eine
gewerkſchaft. Ein bauender mag die lehne von
dem bergmeiſter in perſon ſuchen, er kan aber auch,
gleichwie die andern, durch einen gemeinſchaftlich
beſtellten tun muͤſſen, durch einen lehn-traͤger ſol-
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was der ei-
genlehner,
der geſellen-
bau, gewerk-
ſchaft iſt?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1095. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1107>, abgerufen am 03.12.2024.
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