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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom jagt-regale.
eine halbe stunde lang. Zum Zigenhaine waren
sonst die wände, wie zu Torgau von strohe. Nun
aber sind sie, gleich den Zellischen von holze, wel-
che man peipen (pfeifen) nennet. Zu Zelle sind
auf beiden seiten gänge mit tannen-bäumen be-
pflanzet. Vom Johannistage an bis in den jen-
ner wird das meiste an änten gefangen; immaßen
bei der einfallenden kälte, und wenn die wasser zu-
gefroren sind, die änten nach der offenen see strei-
chen. Die änten z. e. 150 werden zame gemachet,
und dise hecken mit den wilden äntrechten. Etli-
che rothgelblichte dachshunde werden zum treiben
gebrauchet. Eine kleine waldung wird angeleget,
damit die änten darauf nesten, von Uffenbach
I s. 452.

§ 2559

Der kaiser Leopold hatte zweene zum jagen ab-leoparden-
jagt.

gerichtete leoparden. Sie sassen bei der jagt iren
wärtern zu pferde hinten auf der krüppe, und sa-
hen sich auf der jagt weit um, ob sie etwas gewar
würden? Erblicketen sie nun hasen, rehe und der-
gleichen thire; so sprangen sie ab, und in einem
vogel-schnellen schusse hatten sie das wild eingeho-
let. Worauf sie sich wieder hinter iren ange-
wonten jäger hinten auf das pferd setzeten, und
einen neuen fang ablauscheten. Ire gröse war,
als der größte windhund: das wachstum einer
vollkommenen katze, lang vom rücken, und von
brust und kreuze schmal, worin sie von den tygern,
den sie sonst an farbe gleichen, unterschiden wa-
ren, Rink im leben des kaisers Leopolds s. 134 fg.

§ 2560

Unter dem kaiser Joseph taten sich späne wegendas vor- u.
nachschüßen
auf der jagt.

des nachschüßens hervor. Denn, wo der kaiser
oder Römische könig auf der jagt sich befindet,
und er beim vorlaufe zweier thire einen schuß ge-

tan

vom jagt-regale.
eine halbe ſtunde lang. Zum Zigenhaine waren
ſonſt die waͤnde, wie zu Torgau von ſtrohe. Nun
aber ſind ſie, gleich den Zelliſchen von holze, wel-
che man peipen (pfeifen) nennet. Zu Zelle ſind
auf beiden ſeiten gaͤnge mit tannen-baͤumen be-
pflanzet. Vom Johannistage an bis in den jen-
ner wird das meiſte an aͤnten gefangen; immaßen
bei der einfallenden kaͤlte, und wenn die waſſer zu-
gefroren ſind, die aͤnten nach der offenen ſee ſtrei-
chen. Die aͤnten z. e. 150 werden zame gemachet,
und diſe hecken mit den wilden aͤntrechten. Etli-
che rothgelblichte dachshunde werden zum treiben
gebrauchet. Eine kleine waldung wird angeleget,
damit die aͤnten darauf neſten, von Uffenbach
I ſ. 452.

§ 2559

Der kaiſer Leopold hatte zweene zum jagen ab-leoparden-
jagt.

gerichtete leoparden. Sie ſaſſen bei der jagt iren
waͤrtern zu pferde hinten auf der kruͤppe, und ſa-
hen ſich auf der jagt weit um, ob ſie etwas gewar
wuͤrden? Erblicketen ſie nun haſen, rehe und der-
gleichen thire; ſo ſprangen ſie ab, und in einem
vogel-ſchnellen ſchuſſe hatten ſie das wild eingeho-
let. Worauf ſie ſich wieder hinter iren ange-
wonten jaͤger hinten auf das pferd ſetzeten, und
einen neuen fang ablauſcheten. Ire groͤſe war,
als der groͤßte windhund: das wachstum einer
vollkommenen katze, lang vom ruͤcken, und von
bruſt und kreuze ſchmal, worin ſie von den tygern,
den ſie ſonſt an farbe gleichen, unterſchiden wa-
ren, Rink im leben des kaiſers Leopolds ſ. 134 fg.

§ 2560

Unter dem kaiſer Joſeph taten ſich ſpaͤne wegendas vor- u.
nachſchuͤßen
auf der jagt.

des nachſchuͤßens hervor. Denn, wo der kaiſer
oder Roͤmiſche koͤnig auf der jagt ſich befindet,
und er beim vorlaufe zweier thire einen ſchuß ge-

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[1023/1035] vom jagt-regale. eine halbe ſtunde lang. Zum Zigenhaine waren ſonſt die waͤnde, wie zu Torgau von ſtrohe. Nun aber ſind ſie, gleich den Zelliſchen von holze, wel- che man peipen (pfeifen) nennet. Zu Zelle ſind auf beiden ſeiten gaͤnge mit tannen-baͤumen be- pflanzet. Vom Johannistage an bis in den jen- ner wird das meiſte an aͤnten gefangen; immaßen bei der einfallenden kaͤlte, und wenn die waſſer zu- gefroren ſind, die aͤnten nach der offenen ſee ſtrei- chen. Die aͤnten z. e. 150 werden zame gemachet, und diſe hecken mit den wilden aͤntrechten. Etli- che rothgelblichte dachshunde werden zum treiben gebrauchet. Eine kleine waldung wird angeleget, damit die aͤnten darauf neſten, von Uffenbach I ſ. 452. § 2559 Der kaiſer Leopold hatte zweene zum jagen ab- gerichtete leoparden. Sie ſaſſen bei der jagt iren waͤrtern zu pferde hinten auf der kruͤppe, und ſa- hen ſich auf der jagt weit um, ob ſie etwas gewar wuͤrden? Erblicketen ſie nun haſen, rehe und der- gleichen thire; ſo ſprangen ſie ab, und in einem vogel-ſchnellen ſchuſſe hatten ſie das wild eingeho- let. Worauf ſie ſich wieder hinter iren ange- wonten jaͤger hinten auf das pferd ſetzeten, und einen neuen fang ablauſcheten. Ire groͤſe war, als der groͤßte windhund: das wachstum einer vollkommenen katze, lang vom ruͤcken, und von bruſt und kreuze ſchmal, worin ſie von den tygern, den ſie ſonſt an farbe gleichen, unterſchiden wa- ren, Rink im leben des kaiſers Leopolds ſ. 134 fg. leoparden- jagt. § 2560 Unter dem kaiſer Joſeph taten ſich ſpaͤne wegen des nachſchuͤßens hervor. Denn, wo der kaiſer oder Roͤmiſche koͤnig auf der jagt ſich befindet, und er beim vorlaufe zweier thire einen ſchuß ge- tan das vor- u. nachſchuͤßen auf der jagt.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1023. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1035>, abgerufen am 23.11.2024.