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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXII haubtstück
Von den jagt-fronen.
§ 2550
die unterta-
nen sind
jagt-fronen
zu leisten
schuldig.

Bei anstellung einer herrschaftlichen jagt sind
die untertanen dinste zu leisten schuldig, auch wol,
wo es hergebracht ist, die jäger- und hunde-azung
zu reichen, Reinhardt s. 91 s. 105, Beck s. 305,
310, Kur-Baierische verordnung vom 16. Jun.
1688, bei dem Scopp am a. o. s. 224 § 45,
Fridrich Binders disp. de iure albergariae,
Strasb. 1668, conclus. 27 s. 47 fg., von Ju-
sti
II s. 219. Die landschneider und dorfseiler
haben die zeuge und neze dabei öfters auszubessern.
Kinder, knaben und mägdlein, sind zu den jagt-
fronen nicht zulässig, Kur-mainzische wald- und
forst-ordnung cap. XVI. Die ungehorsamlich
ausbleibende dinstpflichtige können behörig bestra-
fet werden.

§ 2551
worin die
jagt-fronen
bestehen?

Die jagt-fronen bestehen sowol in spann- als
auch hand-dinsten, z. e. das jagt-zeug und die
neze zu führen, die wild-farten, die umstellung der
hölzer zu verrichten, das wild zu treiben, die hun-
de zu leiten, die wild-zäune zu machen, und was
zur azung des wildes dinet, an ort und stelle zu
bringen, Stisser am a. o. cap. VI § 40 s. 194,
Grollmann de operarum debitarum mutatio-
ne,
im 13ten cap. II § 3, 4, bei gelegenheit der
Solms-Hoingischen untertanen, sodann der Sue-
ser
im theatro seruitut. tit. 20 § 8, Beck s.
306 fgg., Döbel am a. o. II s. 49. Zu den
wolfs-jagten müssen sich auch die bürger und an-
dre, welche sonst keine jagt-dinste leisten, wol im
falle der not gebrauchen lassen, Beck am a. o.
s. 306, s. 312 s. 574 fg., Kur-Mainzische wald-

und
LXII haubtſtuͤck
Von den jagt-fronen.
§ 2550
die unterta-
nen ſind
jagt-fronen
zu leiſten
ſchuldig.

Bei anſtellung einer herrſchaftlichen jagt ſind
die untertanen dinſte zu leiſten ſchuldig, auch wol,
wo es hergebracht iſt, die jaͤger- und hunde-azung
zu reichen, Reinhardt ſ. 91 ſ. 105, Beck ſ. 305,
310, Kur-Baieriſche verordnung vom 16. Jun.
1688, bei dem Scopp am a. o. ſ. 224 § 45,
Fridrich Binders diſp. de iure albergariae,
Strasb. 1668, concluſ. 27 ſ. 47 fg., von Ju-
ſti
II ſ. 219. Die landſchneider und dorfſeiler
haben die zeuge und neze dabei oͤfters auszubeſſern.
Kinder, knaben und maͤgdlein, ſind zu den jagt-
fronen nicht zulaͤſſig, Kur-mainziſche wald- und
forſt-ordnung cap. XVI. Die ungehorſamlich
ausbleibende dinſtpflichtige koͤnnen behoͤrig beſtra-
fet werden.

§ 2551
worin die
jagt-fronen
beſtehen?

Die jagt-fronen beſtehen ſowol in ſpann- als
auch hand-dinſten, z. e. das jagt-zeug und die
neze zu fuͤhren, die wild-farten, die umſtellung der
hoͤlzer zu verrichten, das wild zu treiben, die hun-
de zu leiten, die wild-zaͤune zu machen, und was
zur azung des wildes dinet, an ort und ſtelle zu
bringen, Stiſſer am a. o. cap. VI § 40 ſ. 194,
Grollmann de operarum debitarum mutatio-
ne,
im 13ten cap. II § 3, 4, bei gelegenheit der
Solms-Hoingiſchen untertanen, ſodann der Sue-
ſer
im theatro ſeruitut. tit. 20 § 8, Beck ſ.
306 fgg., Doͤbel am a. o. II ſ. 49. Zu den
wolfs-jagten muͤſſen ſich auch die buͤrger und an-
dre, welche ſonſt keine jagt-dinſte leiſten, wol im
falle der not gebrauchen laſſen, Beck am a. o.
ſ. 306, ſ. 312 ſ. 574 fg., Kur-Mainziſche wald-

und
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[1020/1032] LXII haubtſtuͤck Von den jagt-fronen. § 2550 Bei anſtellung einer herrſchaftlichen jagt ſind die untertanen dinſte zu leiſten ſchuldig, auch wol, wo es hergebracht iſt, die jaͤger- und hunde-azung zu reichen, Reinhardt ſ. 91 ſ. 105, Beck ſ. 305, 310, Kur-Baieriſche verordnung vom 16. Jun. 1688, bei dem Scopp am a. o. ſ. 224 § 45, Fridrich Binders diſp. de iure albergariae, Strasb. 1668, concluſ. 27 ſ. 47 fg., von Ju- ſti II ſ. 219. Die landſchneider und dorfſeiler haben die zeuge und neze dabei oͤfters auszubeſſern. Kinder, knaben und maͤgdlein, ſind zu den jagt- fronen nicht zulaͤſſig, Kur-mainziſche wald- und forſt-ordnung cap. XVI. Die ungehorſamlich ausbleibende dinſtpflichtige koͤnnen behoͤrig beſtra- fet werden. § 2551 Die jagt-fronen beſtehen ſowol in ſpann- als auch hand-dinſten, z. e. das jagt-zeug und die neze zu fuͤhren, die wild-farten, die umſtellung der hoͤlzer zu verrichten, das wild zu treiben, die hun- de zu leiten, die wild-zaͤune zu machen, und was zur azung des wildes dinet, an ort und ſtelle zu bringen, Stiſſer am a. o. cap. VI § 40 ſ. 194, Grollmann de operarum debitarum mutatio- ne, im 13ten cap. II § 3, 4, bei gelegenheit der Solms-Hoingiſchen untertanen, ſodann der Sue- ſer im theatro ſeruitut. tit. 20 § 8, Beck ſ. 306 fgg., Doͤbel am a. o. II ſ. 49. Zu den wolfs-jagten muͤſſen ſich auch die buͤrger und an- dre, welche ſonſt keine jagt-dinſte leiſten, wol im falle der not gebrauchen laſſen, Beck am a. o. ſ. 306, ſ. 312 ſ. 574 fg., Kur-Mainziſche wald- und

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1020. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1032>, abgerufen am 26.11.2024.