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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXII haubtstück
s. 1220 fgg. Jedoch müssen sotane lust-jagten
zum schaden des untertanen nicht abzwecken.

§ 2545
daher weg-
zuschüssen,

Daher in betreff der jägerei ist iederzeit rück-
sicht auf die alten Teutschen zu nemen, welche da-
für hilten, ein landesherr müsse darauf lediglich
bedacht seyn, damit das wild dergestalt ausge-
reutet werde, um dem lande allen schaden an den
früchten und den wisen-wachs abzuwenden, Hein-
rich Hildebrands
disp. de conseruatione fera-
rum nociua,
Altd. 1709, § VII fg. Denn wo
das wildpret, das doch keine steuren und ga-
ben träget, die erndte vernichtet, oder doch ver-
mindert, da wird der untertan ausser dem stande
gesezet, die herrschaftlichen lasten abzutragen.
Wodurch es dann geschihet, daß äcker und wisen,
auch zehnten, die im wild-fraße ligen, wenig, oder
fast gar keinen wert haben, und oft keiner ge-
schenkt verlanget (§ 1284), von Rohr im haus-
haltungs-rechte VII b. VIItes haubtstück s. 947 fg.
XIIItes haubst. s. 1025 fgg., Spangenberg de
vsu et abusu venationum
§ 3 fg. Nicht zu ge-
denken, daß am holze kein junger wuchs aufzu-
kommen vermag.

§ 2546
was für
schaden da-
her der hol-
zung zu-
wächset.

Daß aber der haubtholz-mangel von der über-
mäsigen hägung des wildprets mit abhänget: sol-
ches liget zu tage; immasen dises durch das ab-
äzen des gipfels eines jungen stämmgens disem
seinen ganzen wuchs benimt (§ 1769).

§ 2547
die jagten
erfodern
grose kosten.

Ausser dem, wenn man die mannigfaltigen ja-
gen rechnet, werden grose geldsummen dadurch
versplittert. Die kostbaresten darunter sind: die
parforce- oder die lauf- und renn-jagten, die fal-
ken-jagt, ausser, wenn jene nach der weise des

vorigen

LXII haubtſtuͤck
ſ. 1220 fgg. Jedoch muͤſſen ſotane luſt-jagten
zum ſchaden des untertanen nicht abzwecken.

§ 2545
daher weg-
zuſchuͤſſen,

Daher in betreff der jaͤgerei iſt iederzeit ruͤck-
ſicht auf die alten Teutſchen zu nemen, welche da-
fuͤr hilten, ein landesherr muͤſſe darauf lediglich
bedacht ſeyn, damit das wild dergeſtalt ausge-
reutet werde, um dem lande allen ſchaden an den
fruͤchten und den wiſen-wachs abzuwenden, Hein-
rich Hildebrands
diſp. de conſeruatione fera-
rum nociua,
Altd. 1709, § VII fg. Denn wo
das wildpret, das doch keine ſteuren und ga-
ben traͤget, die erndte vernichtet, oder doch ver-
mindert, da wird der untertan auſſer dem ſtande
geſezet, die herrſchaftlichen laſten abzutragen.
Wodurch es dann geſchihet, daß aͤcker und wiſen,
auch zehnten, die im wild-fraße ligen, wenig, oder
faſt gar keinen wert haben, und oft keiner ge-
ſchenkt verlanget (§ 1284), von Rohr im haus-
haltungs-rechte VII b. VIItes haubtſtuͤck ſ. 947 fg.
XIIItes haubſt. ſ. 1025 fgg., Spangenberg de
vſu et abuſu venationum
§ 3 fg. Nicht zu ge-
denken, daß am holze kein junger wuchs aufzu-
kommen vermag.

§ 2546
was fuͤr
ſchaden da-
her der hol-
zung zu-
waͤchſet.

Daß aber der haubtholz-mangel von der uͤber-
maͤſigen haͤgung des wildprets mit abhaͤnget: ſol-
ches liget zu tage; immaſen diſes durch das ab-
aͤzen des gipfels eines jungen ſtaͤmmgens diſem
ſeinen ganzen wuchs benimt (§ 1769).

§ 2547
die jagten
erfodern
groſe koſten.

Auſſer dem, wenn man die mannigfaltigen ja-
gen rechnet, werden groſe geldſummen dadurch
verſplittert. Die koſtbareſten darunter ſind: die
parforce- oder die lauf- und renn-jagten, die fal-
ken-jagt, auſſer, wenn jene nach der weiſe des

vorigen
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[1018/1030] LXII haubtſtuͤck ſ. 1220 fgg. Jedoch muͤſſen ſotane luſt-jagten zum ſchaden des untertanen nicht abzwecken. § 2545 Daher in betreff der jaͤgerei iſt iederzeit ruͤck- ſicht auf die alten Teutſchen zu nemen, welche da- fuͤr hilten, ein landesherr muͤſſe darauf lediglich bedacht ſeyn, damit das wild dergeſtalt ausge- reutet werde, um dem lande allen ſchaden an den fruͤchten und den wiſen-wachs abzuwenden, Hein- rich Hildebrands diſp. de conſeruatione fera- rum nociua, Altd. 1709, § VII fg. Denn wo das wildpret, das doch keine ſteuren und ga- ben traͤget, die erndte vernichtet, oder doch ver- mindert, da wird der untertan auſſer dem ſtande geſezet, die herrſchaftlichen laſten abzutragen. Wodurch es dann geſchihet, daß aͤcker und wiſen, auch zehnten, die im wild-fraße ligen, wenig, oder faſt gar keinen wert haben, und oft keiner ge- ſchenkt verlanget (§ 1284), von Rohr im haus- haltungs-rechte VII b. VIItes haubtſtuͤck ſ. 947 fg. XIIItes haubſt. ſ. 1025 fgg., Spangenberg de vſu et abuſu venationum § 3 fg. Nicht zu ge- denken, daß am holze kein junger wuchs aufzu- kommen vermag. § 2546 Daß aber der haubtholz-mangel von der uͤber- maͤſigen haͤgung des wildprets mit abhaͤnget: ſol- ches liget zu tage; immaſen diſes durch das ab- aͤzen des gipfels eines jungen ſtaͤmmgens diſem ſeinen ganzen wuchs benimt (§ 1769). § 2547 Auſſer dem, wenn man die mannigfaltigen ja- gen rechnet, werden groſe geldſummen dadurch verſplittert. Die koſtbareſten darunter ſind: die parforce- oder die lauf- und renn-jagten, die fal- ken-jagt, auſſer, wenn jene nach der weiſe des vorigen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1018. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1030>, abgerufen am 03.12.2024.