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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Ich den lieben Künstler nenne,
Ihn den Heiligen empfehle?"
Herzlich drückt er ihre Rechte,
Setzt sich ihr zur Seite nieder
Und spricht fröhlich: "Als die Mutter
Mich zur Taufe trug, da ward mir
Als ein weltlich guter Namen
Otto Gerhard beigegeben,
Und ich hörte oft die traute,
Weiche Frauenstimme rufen:
""Otto! Otto! ... herzig Söhnlein!""
Und es wuchsen diese Klänge
Mir durch Herz und Leib und Seele,
Daß ich nie wohl Lieb'res kannte.
Als die Eltern heimgegangen,
Niemand mehr war, der mich liebte,
Und als ich dies ernste Kleid hier
Zu des Lebens Endziel kürte, --
Du mußt wissen, daß Novize
Ich bei den Kartäuser Mönchen
Auf drei Probejahr geworden, --
Da ertrug ich's nicht, daß mürrisch
Fremde und gleichgült'ge Zungen
Mir den lieben Namen nannten,
Und ich ward: Gerhardus Rochus,
Aber meinen Vaternamen --
Bin gebürtig von dem Rheine
Aus dem kleinen Dörflein Rile, --
Legte ich damit zu Grabe."
"Bist Du glücklich in dem Kloster?"
"Glücklich?!" -- -- o wie klang es seltsam
Ich den lieben Künſtler nenne,
Ihn den Heiligen empfehle?“
Herzlich drückt er ihre Rechte,
Setzt ſich ihr zur Seite nieder
Und ſpricht fröhlich: „Als die Mutter
Mich zur Taufe trug, da ward mir
Als ein weltlich guter Namen
Otto Gerhard beigegeben,
Und ich hörte oft die traute,
Weiche Frauenſtimme rufen:
„„Otto! Otto! ... herzig Söhnlein!““
Und es wuchſen dieſe Klänge
Mir durch Herz und Leib und Seele,
Daß ich nie wohl Lieb'res kannte.
Als die Eltern heimgegangen,
Niemand mehr war, der mich liebte,
Und als ich dies ernſte Kleid hier
Zu des Lebens Endziel kürte, —
Du mußt wiſſen, daß Novize
Ich bei den Kartäuſer Mönchen
Auf drei Probejahr geworden, —
Da ertrug ich's nicht, daß mürriſch
Fremde und gleichgült'ge Zungen
Mir den lieben Namen nannten,
Und ich ward: Gerhardus Rochus,
Aber meinen Vaternamen —
Bin gebürtig von dem Rheine
Aus dem kleinen Dörflein Rile, —
Legte ich damit zu Grabe.“
„Biſt Du glücklich in dem Kloſter?“
„Glücklich?!“ — — o wie klang es ſeltſam
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[78/0092] Ich den lieben Künſtler nenne, Ihn den Heiligen empfehle?“ Herzlich drückt er ihre Rechte, Setzt ſich ihr zur Seite nieder Und ſpricht fröhlich: „Als die Mutter Mich zur Taufe trug, da ward mir Als ein weltlich guter Namen Otto Gerhard beigegeben, Und ich hörte oft die traute, Weiche Frauenſtimme rufen: „„Otto! Otto! ... herzig Söhnlein!““ Und es wuchſen dieſe Klänge Mir durch Herz und Leib und Seele, Daß ich nie wohl Lieb'res kannte. Als die Eltern heimgegangen, Niemand mehr war, der mich liebte, Und als ich dies ernſte Kleid hier Zu des Lebens Endziel kürte, — Du mußt wiſſen, daß Novize Ich bei den Kartäuſer Mönchen Auf drei Probejahr geworden, — Da ertrug ich's nicht, daß mürriſch Fremde und gleichgült'ge Zungen Mir den lieben Namen nannten, Und ich ward: Gerhardus Rochus, Aber meinen Vaternamen — Bin gebürtig von dem Rheine Aus dem kleinen Dörflein Rile, — Legte ich damit zu Grabe.“ „Biſt Du glücklich in dem Kloſter?“ „Glücklich?!“ — — o wie klang es ſeltſam

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/92>, abgerufen am 22.11.2024.