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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Warum wendet sie das Antlitz,
Springt verlegen auf vom Rasen?
Wie ihr Blick zur Seite weichet,
Sieht sie eins der Pergamente
Von dem Wind ins Gras gewirbelt,
Und sie faßt es schnell und will es
Seinem Herrn zurück erstatten,
O, da sieht sie auf dem Blatte
Wundervolle Malereien,
Hohe, spitzgewölbte Fenster,
Steingehauene Figuren,
D'raus die schlanken Säulen ragen,
Und ein Kuppeldach, ein köstlich
Hochgewölbtes, d'ran die Englein
Schweben wie in Gottes Himmel.
Athemlos starrt d'rauf das Mägdlein,
Und ein leises: "Oh"! der Wonne,
Des süß staunenden Entzückens
Klingt von ihren rothen Lippen.
Wie gebannt steht der Kartäuser,
Starrt sie an gleich wie im Traume,
Und bis tief ins Herz getroffen
Von dem ersten, stummen Lobe,
Hebt tief athmend seine Brust sich,
Und er fragt voll Hast: "Gefällt's Dir?"
Wieder trifft ihr Blick den seinen,
Und ums Blatt die Hände faltend,
Fragt sie schlicht: "O, frommer Bruder,
Kündet mir, wo solch' ein Haus steht,
Wo ich solche Pracht mag schauen,
Drin die Engel Gottes schweben?
Warum wendet ſie das Antlitz,
Springt verlegen auf vom Raſen?
Wie ihr Blick zur Seite weichet,
Sieht ſie eins der Pergamente
Von dem Wind ins Gras gewirbelt,
Und ſie faßt es ſchnell und will es
Seinem Herrn zurück erſtatten,
O, da ſieht ſie auf dem Blatte
Wundervolle Malereien,
Hohe, ſpitzgewölbte Fenſter,
Steingehauene Figuren,
D'raus die ſchlanken Säulen ragen,
Und ein Kuppeldach, ein köſtlich
Hochgewölbtes, d'ran die Englein
Schweben wie in Gottes Himmel.
Athemlos ſtarrt d'rauf das Mägdlein,
Und ein leiſes: „Oh“! der Wonne,
Des ſüß ſtaunenden Entzückens
Klingt von ihren rothen Lippen.
Wie gebannt ſteht der Kartäuſer,
Starrt ſie an gleich wie im Traume,
Und bis tief ins Herz getroffen
Von dem erſten, ſtummen Lobe,
Hebt tief athmend ſeine Bruſt ſich,
Und er fragt voll Haſt: „Gefällt's Dir?“
Wieder trifft ihr Blick den ſeinen,
Und ums Blatt die Hände faltend,
Fragt ſie ſchlicht: „O, frommer Bruder,
Kündet mir, wo ſolch' ein Haus ſteht,
Wo ich ſolche Pracht mag ſchauen,
Drin die Engel Gottes ſchweben?
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[74/0088] Warum wendet ſie das Antlitz, Springt verlegen auf vom Raſen? Wie ihr Blick zur Seite weichet, Sieht ſie eins der Pergamente Von dem Wind ins Gras gewirbelt, Und ſie faßt es ſchnell und will es Seinem Herrn zurück erſtatten, O, da ſieht ſie auf dem Blatte Wundervolle Malereien, Hohe, ſpitzgewölbte Fenſter, Steingehauene Figuren, D'raus die ſchlanken Säulen ragen, Und ein Kuppeldach, ein köſtlich Hochgewölbtes, d'ran die Englein Schweben wie in Gottes Himmel. Athemlos ſtarrt d'rauf das Mägdlein, Und ein leiſes: „Oh“! der Wonne, Des ſüß ſtaunenden Entzückens Klingt von ihren rothen Lippen. Wie gebannt ſteht der Kartäuſer, Starrt ſie an gleich wie im Traume, Und bis tief ins Herz getroffen Von dem erſten, ſtummen Lobe, Hebt tief athmend ſeine Bruſt ſich, Und er fragt voll Haſt: „Gefällt's Dir?“ Wieder trifft ihr Blick den ſeinen, Und ums Blatt die Hände faltend, Fragt ſie ſchlicht: „O, frommer Bruder, Kündet mir, wo ſolch' ein Haus ſteht, Wo ich ſolche Pracht mag ſchauen, Drin die Engel Gottes ſchweben?

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/88>, abgerufen am 23.11.2024.