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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Von der Katz' und Maus, da hielt sie
Vorsorglich noch hinterm Berge,
Wußte selbst nicht recht die Ursach,
Daß sie's so geheim wollt' halten. --
War der Sakristan von Fulda
Eifersvoll herzugetreten,
Und er blickt mit list'gen Augen
Forschend in der Jungfrau Antlitz.
"Nella", sprach er, "jener Ritter
Ist in Eure Hand gegeben;
Hat er Euch sein Herz geschenket,
Wird er's sicherlich versuchen,
Baldigst Euern Weg zu kreuzen.
Höret d'rum, was ich Euch sage:
Jenen Mann sollt Ihr entlarven
Und des Gaudiebs Namen künden
Mir und auch dem Abt zu Fulda;
Hier aufs heil'ge Kreuz beschwört es,
So zu thun nach meinem Worte."
Regungslos stand Petronella,
Starrte auf das dargebotne
Cruzifix des Sakristanes,
Und -- war's nur das Licht der Sonne? --
Heißer glühten ihre Wangen.
"Ei, was zaudert Ihr, Jungfräulein?"
Lächelte Sophie und drohte
Scherzend mit erhobnem Finger,
"Ist am Ende jener schwarze
Ritter auf der Teufels-Veste
Doch nicht lang' mehr ohne Hausfrau?"
Wie von gift'gem Dolch getroffen
v. Eschstruth, Katz' und Maus. 4
Von der Katz' und Maus, da hielt ſie
Vorſorglich noch hinterm Berge,
Wußte ſelbſt nicht recht die Urſach,
Daß ſie's ſo geheim wollt' halten. —
War der Sakriſtan von Fulda
Eifersvoll herzugetreten,
Und er blickt mit liſt'gen Augen
Forſchend in der Jungfrau Antlitz.
„Nella“, ſprach er, „jener Ritter
Iſt in Eure Hand gegeben;
Hat er Euch ſein Herz geſchenket,
Wird er's ſicherlich verſuchen,
Baldigſt Euern Weg zu kreuzen.
Höret d'rum, was ich Euch ſage:
Jenen Mann ſollt Ihr entlarven
Und des Gaudiebs Namen künden
Mir und auch dem Abt zu Fulda;
Hier aufs heil'ge Kreuz beſchwört es,
So zu thun nach meinem Worte.“
Regungslos ſtand Petronella,
Starrte auf das dargebotne
Cruzifix des Sakriſtanes,
Und — war's nur das Licht der Sonne? —
Heißer glühten ihre Wangen.
„Ei, was zaudert Ihr, Jungfräulein?“
Lächelte Sophie und drohte
Scherzend mit erhobnem Finger,
„Iſt am Ende jener ſchwarze
Ritter auf der Teufels-Veſte
Doch nicht lang' mehr ohne Hausfrau?“
Wie von gift'gem Dolch getroffen
v. Eſchſtruth, Katz' und Maus. 4
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[49/0063] Von der Katz' und Maus, da hielt ſie Vorſorglich noch hinterm Berge, Wußte ſelbſt nicht recht die Urſach, Daß ſie's ſo geheim wollt' halten. — War der Sakriſtan von Fulda Eifersvoll herzugetreten, Und er blickt mit liſt'gen Augen Forſchend in der Jungfrau Antlitz. „Nella“, ſprach er, „jener Ritter Iſt in Eure Hand gegeben; Hat er Euch ſein Herz geſchenket, Wird er's ſicherlich verſuchen, Baldigſt Euern Weg zu kreuzen. Höret d'rum, was ich Euch ſage: Jenen Mann ſollt Ihr entlarven Und des Gaudiebs Namen künden Mir und auch dem Abt zu Fulda; Hier aufs heil'ge Kreuz beſchwört es, So zu thun nach meinem Worte.“ Regungslos ſtand Petronella, Starrte auf das dargebotne Cruzifix des Sakriſtanes, Und — war's nur das Licht der Sonne? — Heißer glühten ihre Wangen. „Ei, was zaudert Ihr, Jungfräulein?“ Lächelte Sophie und drohte Scherzend mit erhobnem Finger, „Iſt am Ende jener ſchwarze Ritter auf der Teufels-Veſte Doch nicht lang' mehr ohne Hausfrau?“ Wie von gift'gem Dolch getroffen v. Eſchſtruth, Katz' und Maus. 4

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/63>, abgerufen am 24.11.2024.