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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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War ihm unbekannt am Weibe
Dieses trotzig kühne Streiten,
Als Gefangne noch den Faden
Der Versöhnung durchzuschneiden.
"Bravo!" rief er jäh entgegen,
"Katz' und Maus! ich laß es gelten,
Und ich werd' im Augenblicke
Mich zum holden Zweikampf melden!
Jetzt vergebt mir, wenn ich scheide,
Bald kehr' ich zurück zum Platze,
Und dann komm', Du kleines Mäuslein,
Wag' den Kampf mit Deiner Katze!"
Und die Thüre schloß sich knarrend.
Stolz und bleich, hoch aufgerichtet
Blickt ihm nach die Edeldame,
Und was je ihr Geist erdichtet,
Was sie je von schroffen Bildern
Wilden Hasses mochte träumen,
Jetzt begann's mit heißem Blute
Zügellos empor zu schäumen.
Aller Trotz, der ihr zu eigen,
Das Bewußtsein der hülflosen
Lage, drin sie jetzt befangen,
Wuchs empor zum riesengroßen
Zorne gegen jenen Räuber.
Ihre blauen Augen flammen,
Purpurn leuchten ihre Wangen,
Fiebernd müssen ihre Blicke
Immer an der Thüre hangen;
Und sie hört, wie in der Halle
Laut des Ritters Worte klingen,
War ihm unbekannt am Weibe
Dieſes trotzig kühne Streiten,
Als Gefangne noch den Faden
Der Verſöhnung durchzuſchneiden.
„Bravo!“ rief er jäh entgegen,
Katz' und Maus! ich laß es gelten,
Und ich werd' im Augenblicke
Mich zum holden Zweikampf melden!
Jetzt vergebt mir, wenn ich ſcheide,
Bald kehr' ich zurück zum Platze,
Und dann komm', Du kleines Mäuslein,
Wag' den Kampf mit Deiner Katze!“
Und die Thüre ſchloß ſich knarrend.
Stolz und bleich, hoch aufgerichtet
Blickt ihm nach die Edeldame,
Und was je ihr Geiſt erdichtet,
Was ſie je von ſchroffen Bildern
Wilden Haſſes mochte träumen,
Jetzt begann's mit heißem Blute
Zügellos empor zu ſchäumen.
Aller Trotz, der ihr zu eigen,
Das Bewußtſein der hülfloſen
Lage, drin ſie jetzt befangen,
Wuchs empor zum rieſengroßen
Zorne gegen jenen Räuber.
Ihre blauen Augen flammen,
Purpurn leuchten ihre Wangen,
Fiebernd müſſen ihre Blicke
Immer an der Thüre hangen;
Und ſie hört, wie in der Halle
Laut des Ritters Worte klingen,
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[39/0053] War ihm unbekannt am Weibe Dieſes trotzig kühne Streiten, Als Gefangne noch den Faden Der Verſöhnung durchzuſchneiden. „Bravo!“ rief er jäh entgegen, „Katz' und Maus! ich laß es gelten, Und ich werd' im Augenblicke Mich zum holden Zweikampf melden! Jetzt vergebt mir, wenn ich ſcheide, Bald kehr' ich zurück zum Platze, Und dann komm', Du kleines Mäuslein, Wag' den Kampf mit Deiner Katze!“ Und die Thüre ſchloß ſich knarrend. Stolz und bleich, hoch aufgerichtet Blickt ihm nach die Edeldame, Und was je ihr Geiſt erdichtet, Was ſie je von ſchroffen Bildern Wilden Haſſes mochte träumen, Jetzt begann's mit heißem Blute Zügellos empor zu ſchäumen. Aller Trotz, der ihr zu eigen, Das Bewußtſein der hülfloſen Lage, drin ſie jetzt befangen, Wuchs empor zum rieſengroßen Zorne gegen jenen Räuber. Ihre blauen Augen flammen, Purpurn leuchten ihre Wangen, Fiebernd müſſen ihre Blicke Immer an der Thüre hangen; Und ſie hört, wie in der Halle Laut des Ritters Worte klingen,

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/53>, abgerufen am 22.11.2024.