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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Zinnenbraut am deutschen Rheine! --
Hornruf hallt und Abendläuten
Zu dem breiten Strome nieder,
Und die Mägde in dem Burgfried
Summen Feierabendlieder.
In dem trauten Wohngemache,
Dessen runde Fensterbogen
Wie drei starre Augen blicken
Nieder in die breiten Wogen,
Wo im hohen Rittersessel,
Stumm das Haupt zurückgeleget,
Franz von Deurenburg, der Alte,
Einsam sonst der Ruhe pfleget,
Da glüht heute rother Lichtschein,
Schatten hin und wieder schwirren,
Und auf schwerer Eichentafel
Hört man Silberkannen klirren.
In dem Sessel sitzt der Ritter,
Doch wie sonst nicht düster schweigend,
Nein, in mark'gem Beifallslachen
Oftmals Haupt und Rücken neigend,
Und ihm gegenüber, fleißig
Beim Gespräch und bei dem Weine,
Lustig, aufgeregt hantirend,
Robert von dem Frankensteine.
"So, nun wißt Ihr Alles, Ritter,
Kündet' Euch mit jedem Satze
Eine seltsame Historie
Von der Maus und ihrer Katze,"
Schließt er endlich seine Rede,
"Und ich hoff', es soll nicht fehlen
Zinnenbraut am deutſchen Rheine! —
Hornruf hallt und Abendläuten
Zu dem breiten Strome nieder,
Und die Mägde in dem Burgfried
Summen Feierabendlieder.
In dem trauten Wohngemache,
Deſſen runde Fenſterbogen
Wie drei ſtarre Augen blicken
Nieder in die breiten Wogen,
Wo im hohen Ritterſeſſel,
Stumm das Haupt zurückgeleget,
Franz von Deurenburg, der Alte,
Einſam ſonſt der Ruhe pfleget,
Da glüht heute rother Lichtſchein,
Schatten hin und wieder ſchwirren,
Und auf ſchwerer Eichentafel
Hört man Silberkannen klirren.
In dem Seſſel ſitzt der Ritter,
Doch wie ſonſt nicht düſter ſchweigend,
Nein, in mark'gem Beifallslachen
Oftmals Haupt und Rücken neigend,
Und ihm gegenüber, fleißig
Beim Geſpräch und bei dem Weine,
Luſtig, aufgeregt hantirend,
Robert von dem Frankenſteine.
„So, nun wißt Ihr Alles, Ritter,
Kündet' Euch mit jedem Satze
Eine ſeltſame Hiſtorie
Von der Maus und ihrer Katze,“
Schließt er endlich ſeine Rede,
„Und ich hoff', es ſoll nicht fehlen
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[154/0168] Zinnenbraut am deutſchen Rheine! — Hornruf hallt und Abendläuten Zu dem breiten Strome nieder, Und die Mägde in dem Burgfried Summen Feierabendlieder. In dem trauten Wohngemache, Deſſen runde Fenſterbogen Wie drei ſtarre Augen blicken Nieder in die breiten Wogen, Wo im hohen Ritterſeſſel, Stumm das Haupt zurückgeleget, Franz von Deurenburg, der Alte, Einſam ſonſt der Ruhe pfleget, Da glüht heute rother Lichtſchein, Schatten hin und wieder ſchwirren, Und auf ſchwerer Eichentafel Hört man Silberkannen klirren. In dem Seſſel ſitzt der Ritter, Doch wie ſonſt nicht düſter ſchweigend, Nein, in mark'gem Beifallslachen Oftmals Haupt und Rücken neigend, Und ihm gegenüber, fleißig Beim Geſpräch und bei dem Weine, Luſtig, aufgeregt hantirend, Robert von dem Frankenſteine. „So, nun wißt Ihr Alles, Ritter, Kündet' Euch mit jedem Satze Eine ſeltſame Hiſtorie Von der Maus und ihrer Katze,“ Schließt er endlich ſeine Rede, „Und ich hoff', es ſoll nicht fehlen

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/168>, abgerufen am 22.11.2024.