häufig von Leidenden besuchten, warmen Quellen, welche, nach den Angaben des Herrn Dr. Hunter, in 4 Hauptquellen von 154° bis 132° Fahrenheit bestehen, und in jeder Minute 165 Gallonen Was- ser geben, welches getrunken, einen leichten Auf- stoß verursacht. Sein Gewicht ist dem destillirten Wasser gleich. Es enthält Kohlensäure, Schwefel- säure, etwas Kalk und Eisen. Die Entfernung dieser Quellen von Neu-Orleans beträgt zu Lande 253, zu Wasser aber 645 Meilen, von St. Louis auf dem geradesten Landwege, 472 Meilen.
Beinahe 200 Meilen weiter südlich den Mis- sissippi hinab, fällt der Yazoo-River östlich in denselben. Dieser Fluß ist zwar nur 50 Meilen aufwärts schiffbar; aber deshalb nichts desto we- niger von bedeutender Länge. Er entspringt im Staate von Georgien, und seine Ufer sind eben- falls mit einigen Städten bevölkert. Sein Lauf geht durch eine Menge sehr reicher Länderstriche, welche theilweise von den Chaitow- und Chik- kasow-Indianern bisher bewohnt wurden, aber gegenwärtig, vermöge eines vom General Jakson (Siegers von Neu-Orleans) mit denselben abge- schlossenen Vertrags, geräumt werden.
Auf diese Weise werden die sich außerdem immer mehr und mehr vermindernden Ur-Ein- wohner aus ihrer väterlichen Heimath, in die noch
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haͤufig von Leidenden beſuchten, warmen Quellen, welche, nach den Angaben des Herrn Dr. Hunter, in 4 Hauptquellen von 154° bis 132° Fahrenheit beſtehen, und in jeder Minute 165 Gallonen Waſ- ſer geben, welches getrunken, einen leichten Auf- ſtoß verurſacht. Sein Gewicht iſt dem deſtillirten Waſſer gleich. Es enthaͤlt Kohlenſaͤure, Schwefel- ſaͤure, etwas Kalk und Eiſen. Die Entfernung dieſer Quellen von Neu-Orleans betraͤgt zu Lande 253, zu Waſſer aber 645 Meilen, von St. Louis auf dem geradeſten Landwege, 472 Meilen.
Beinahe 200 Meilen weiter ſuͤdlich den Miſ- ſiſſippi hinab, faͤllt der Yazoo-River oͤſtlich in denſelben. Dieſer Fluß iſt zwar nur 50 Meilen aufwaͤrts ſchiffbar; aber deshalb nichts deſto we- niger von bedeutender Laͤnge. Er entſpringt im Staate von Georgien, und ſeine Ufer ſind eben- falls mit einigen Staͤdten bevoͤlkert. Sein Lauf geht durch eine Menge ſehr reicher Laͤnderſtriche, welche theilweiſe von den Chaitow- und Chik- kaſow-Indianern bisher bewohnt wurden, aber gegenwaͤrtig, vermoͤge eines vom General Jakſon (Siegers von Neu-Orleans) mit denſelben abge- ſchloſſenen Vertrags, geraͤumt werden.
Auf dieſe Weiſe werden die ſich außerdem immer mehr und mehr vermindernden Ur-Ein- wohner aus ihrer vaͤterlichen Heimath, in die noch
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haͤufig von Leidenden beſuchten, warmen Quellen,
welche, nach den Angaben des Herrn Dr. Hunter,
in 4 Hauptquellen von 154° bis 132° Fahrenheit
beſtehen, und in jeder Minute 165 Gallonen Waſ-
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ſtoß verurſacht. Sein Gewicht iſt dem deſtillirten
Waſſer gleich. Es enthaͤlt Kohlenſaͤure, Schwefel-
ſaͤure, etwas Kalk und Eiſen. Die Entfernung
dieſer Quellen von Neu-Orleans betraͤgt zu Lande
253, zu Waſſer aber 645 Meilen, von St. Louis
auf dem geradeſten Landwege, 472 Meilen.
Beinahe 200 Meilen weiter ſuͤdlich den Miſ-
ſiſſippi hinab, faͤllt der Yazoo-River oͤſtlich in
denſelben. Dieſer Fluß iſt zwar nur 50 Meilen
aufwaͤrts ſchiffbar; aber deshalb nichts deſto we-
niger von bedeutender Laͤnge. Er entſpringt im
Staate von Georgien, und ſeine Ufer ſind eben-
falls mit einigen Staͤdten bevoͤlkert. Sein Lauf
geht durch eine Menge ſehr reicher Laͤnderſtriche,
welche theilweiſe von den Chaitow- und Chik-
kaſow-Indianern bisher bewohnt wurden, aber
gegenwaͤrtig, vermoͤge eines vom General Jakſon
(Siegers von Neu-Orleans) mit denſelben abge-
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Auf dieſe Weiſe werden die ſich außerdem
immer mehr und mehr vermindernden Ur-Ein-
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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/143>, abgerufen am 17.07.2024.
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