Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.

Bild:
<< vorherige Seite

Der White-River (weiße Fluß), von der
Mündung des St. Francis zu Lande 40, zu Was-
ser 81 Meilen entfernt, entspringt südlich in den
schwarzen Bergen. 3 Meilen von der Mündung
desselben aufwärts wird solcher, vermittelst eines
gegenseitigen Wasserpasses (einem natürlichen Ka-
nal), mit dem Arcansas, 20 Meilen oberhalb
seiner Mündung, in Verbindung gesetzt, von wo
ab noch 20 Meilen aufwärts die Stadt Arcansas
liegt; daher die den Mississippi herab kommenden
Schiffe diese Stadt, durch die Mündung des Whi-
te-River und diesen Canal, schon in 28 Meilen,
dagegen durch die Mündung des Arcansas erst in
55 Meilen erreichen können.

Der Arcansas ist einer der längsten Strö-
me in dem westlichen Amerika. Sein Ursprung
fällt in den 42° N. B. und 36° 20' Westl. L.
von Washington, oder 113° 20' Westl. L. von
Greenwich. Sein Lauf geht durch 7 Breiten- und
19 Längengrade; sein Wasserlauf beträgt jedoch
mehr als 2500 Engl. Meilen, wovon er 2000
Meilen weit schiffbar ist. An seinen fruchtbaren
Ufern werden bereits mehrere Städte angelegt; auch
ist dieser Landstrich schon vom Missouri-Territorio
getrennt, und besteht unter dem Namen des Ar-
cansas-Territori
als selbstständig. An seinen
Nebengewässern befinden sich jene berühmten, sehr

Der White-River (weiße Fluß), von der
Muͤndung des St. Francis zu Lande 40, zu Waſ-
ſer 81 Meilen entfernt, entſpringt ſuͤdlich in den
ſchwarzen Bergen. 3 Meilen von der Muͤndung
deſſelben aufwaͤrts wird ſolcher, vermittelſt eines
gegenſeitigen Waſſerpaſſes (einem natuͤrlichen Ka-
nal), mit dem Arcanſas, 20 Meilen oberhalb
ſeiner Muͤndung, in Verbindung geſetzt, von wo
ab noch 20 Meilen aufwaͤrts die Stadt Arcanſas
liegt; daher die den Miſſiſſippi herab kommenden
Schiffe dieſe Stadt, durch die Muͤndung des Whi-
te-River und dieſen Canal, ſchon in 28 Meilen,
dagegen durch die Muͤndung des Arcanſas erſt in
55 Meilen erreichen koͤnnen.

Der Arcanſas iſt einer der laͤngſten Stroͤ-
me in dem weſtlichen Amerika. Sein Urſprung
faͤllt in den 42° N. B. und 36° 20′ Weſtl. L.
von Waſhington, oder 113° 20′ Weſtl. L. von
Greenwich. Sein Lauf geht durch 7 Breiten- und
19 Laͤngengrade; ſein Waſſerlauf betraͤgt jedoch
mehr als 2500 Engl. Meilen, wovon er 2000
Meilen weit ſchiffbar iſt. An ſeinen fruchtbaren
Ufern werden bereits mehrere Staͤdte angelegt; auch
iſt dieſer Landſtrich ſchon vom Miſſouri-Territorio
getrennt, und beſteht unter dem Namen des Ar-
cansas-Territori
als ſelbſtſtaͤndig. An ſeinen
Nebengewaͤſſern befinden ſich jene beruͤhmten, ſehr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="diaryEntry" n="2">
          <pb facs="#f0142" n="128"/>
          <p>Der <hi rendition="#g">White-River</hi> (weiße Fluß), von der<lb/>
Mu&#x0364;ndung des St. Francis zu Lande 40, zu Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er 81 Meilen entfernt, ent&#x017F;pringt &#x017F;u&#x0364;dlich in den<lb/>
&#x017F;chwarzen Bergen. 3 Meilen von der Mu&#x0364;ndung<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben aufwa&#x0364;rts wird &#x017F;olcher, vermittel&#x017F;t eines<lb/>
gegen&#x017F;eitigen Wa&#x017F;&#x017F;erpa&#x017F;&#x017F;es (einem natu&#x0364;rlichen Ka-<lb/>
nal), mit dem <hi rendition="#g">Arcan&#x017F;as</hi>, 20 Meilen oberhalb<lb/>
&#x017F;einer Mu&#x0364;ndung, in Verbindung ge&#x017F;etzt, von wo<lb/>
ab noch 20 Meilen aufwa&#x0364;rts die Stadt <hi rendition="#g">Arcan&#x017F;as</hi><lb/>
liegt; daher die den Mi&#x017F;&#x017F;i&#x017F;&#x017F;ippi herab kommenden<lb/>
Schiffe die&#x017F;e Stadt, durch die Mu&#x0364;ndung des Whi-<lb/>
te-River und die&#x017F;en Canal, &#x017F;chon in 28 Meilen,<lb/>
dagegen durch die Mu&#x0364;ndung des Arcan&#x017F;as er&#x017F;t in<lb/>
55 Meilen erreichen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#g">Arcan&#x017F;as</hi> i&#x017F;t einer der la&#x0364;ng&#x017F;ten Stro&#x0364;-<lb/>
me in dem we&#x017F;tlichen Amerika. Sein Ur&#x017F;prung<lb/>
fa&#x0364;llt in den 42° N. B. und 36° 20&#x2032; We&#x017F;tl. L.<lb/>
von Wa&#x017F;hington, oder 113° 20&#x2032; We&#x017F;tl. L. von<lb/>
Greenwich. Sein Lauf geht durch 7 Breiten- und<lb/>
19 La&#x0364;ngengrade; &#x017F;ein Wa&#x017F;&#x017F;erlauf betra&#x0364;gt jedoch<lb/>
mehr als 2500 Engl. Meilen, wovon er 2000<lb/>
Meilen weit &#x017F;chiffbar i&#x017F;t. An &#x017F;einen fruchtbaren<lb/>
Ufern werden bereits mehrere Sta&#x0364;dte angelegt; auch<lb/>
i&#x017F;t die&#x017F;er Land&#x017F;trich &#x017F;chon vom Mi&#x017F;&#x017F;ouri-Territorio<lb/>
getrennt, und be&#x017F;teht unter dem Namen des <hi rendition="#aq">Ar-<lb/>
cansas-Territori</hi> als &#x017F;elb&#x017F;t&#x017F;ta&#x0364;ndig. An &#x017F;einen<lb/>
Nebengewa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern befinden &#x017F;ich jene beru&#x0364;hmten, &#x017F;ehr<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0142] Der White-River (weiße Fluß), von der Muͤndung des St. Francis zu Lande 40, zu Waſ- ſer 81 Meilen entfernt, entſpringt ſuͤdlich in den ſchwarzen Bergen. 3 Meilen von der Muͤndung deſſelben aufwaͤrts wird ſolcher, vermittelſt eines gegenſeitigen Waſſerpaſſes (einem natuͤrlichen Ka- nal), mit dem Arcanſas, 20 Meilen oberhalb ſeiner Muͤndung, in Verbindung geſetzt, von wo ab noch 20 Meilen aufwaͤrts die Stadt Arcanſas liegt; daher die den Miſſiſſippi herab kommenden Schiffe dieſe Stadt, durch die Muͤndung des Whi- te-River und dieſen Canal, ſchon in 28 Meilen, dagegen durch die Muͤndung des Arcanſas erſt in 55 Meilen erreichen koͤnnen. Der Arcanſas iſt einer der laͤngſten Stroͤ- me in dem weſtlichen Amerika. Sein Urſprung faͤllt in den 42° N. B. und 36° 20′ Weſtl. L. von Waſhington, oder 113° 20′ Weſtl. L. von Greenwich. Sein Lauf geht durch 7 Breiten- und 19 Laͤngengrade; ſein Waſſerlauf betraͤgt jedoch mehr als 2500 Engl. Meilen, wovon er 2000 Meilen weit ſchiffbar iſt. An ſeinen fruchtbaren Ufern werden bereits mehrere Staͤdte angelegt; auch iſt dieſer Landſtrich ſchon vom Miſſouri-Territorio getrennt, und beſteht unter dem Namen des Ar- cansas-Territori als ſelbſtſtaͤndig. An ſeinen Nebengewaͤſſern befinden ſich jene beruͤhmten, ſehr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/142
Zitationshilfe: Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/142>, abgerufen am 22.11.2024.