Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.ne ihm unbewerkt ziemlich nahe; allein er nahm Hirsche sieht man sehr häufig am Ufer, um Pelikane und wilde Gänse sieht man ne ihm unbewerkt ziemlich nahe; allein er nahm Hirſche ſieht man ſehr haͤufig am Ufer, um Pelikane und wilde Gaͤnſe ſieht man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0136" n="122"/> ne ihm unbewerkt ziemlich nahe; allein er nahm<lb/> bei unſerm Anblick die Flucht, und ſuchte mit gro-<lb/> ßer Schnelligkeit den dichten Wald zu erreichen,<lb/> was ihm jedoch, wegen ſeines mit Waſſer beſchwer-<lb/> ten Pelzes ſehr ſauer zu werden ſchien.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Hirſche</hi> ſieht man ſehr haͤufig am Ufer, um<lb/> ihren Durſt zu loͤſchen. Sie ſind kleiner als der<lb/> edle Hirſch, heller von Farbe und mit kleineren<lb/> krumm gebogenen Geweihen. Die Jagd dieſer<lb/> Thiere iſt — beſonders am Miſſiſſippi — merk-<lb/> wuͤrdig, und gewaͤhrt dem Jaͤger großes Vergnuͤ-<lb/> gen. Sie geht im Herbſte vor ſich. In den<lb/> Waͤldern finden ſich naͤmlich viele Kletten, welche<lb/> ſich in den Haaren dieſer Thiere feſtſetzen. Dieſer<lb/> ihnen hoͤchſt beſchwerliche Umſtand treibt ſie an den<lb/> Fluß, um ſich derſelben durchs Baden zu entledi-<lb/> gen. Dieſerhalb fahren die Jaͤger des Nachts in<lb/> Kaͤhnen in den Fluß, und ſchießen davon oft ſo<lb/> viel, als ihr Kahn nur immer faſſen kann. Bei<lb/> andern Jagden beſitzen einige Jaͤger die beſondere<lb/> Geſchicklichkeit, die Stimme der Hindinnen mit<lb/> einer Pfeife oder mit dem Munde nachzumachen,<lb/> um dadurch den Hirſch in ihre Naͤhe zu locken und<lb/> ihn dann zu erlegen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pelikane</hi> und <hi rendition="#g">wilde Gaͤnſe</hi> ſieht man<lb/> auf den Sandbaͤnken dieſes Fluſſes in unzaͤhlbarer<lb/> Menge. Sie jagten uns oft Nachts Graus und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0136]
ne ihm unbewerkt ziemlich nahe; allein er nahm
bei unſerm Anblick die Flucht, und ſuchte mit gro-
ßer Schnelligkeit den dichten Wald zu erreichen,
was ihm jedoch, wegen ſeines mit Waſſer beſchwer-
ten Pelzes ſehr ſauer zu werden ſchien.
Hirſche ſieht man ſehr haͤufig am Ufer, um
ihren Durſt zu loͤſchen. Sie ſind kleiner als der
edle Hirſch, heller von Farbe und mit kleineren
krumm gebogenen Geweihen. Die Jagd dieſer
Thiere iſt — beſonders am Miſſiſſippi — merk-
wuͤrdig, und gewaͤhrt dem Jaͤger großes Vergnuͤ-
gen. Sie geht im Herbſte vor ſich. In den
Waͤldern finden ſich naͤmlich viele Kletten, welche
ſich in den Haaren dieſer Thiere feſtſetzen. Dieſer
ihnen hoͤchſt beſchwerliche Umſtand treibt ſie an den
Fluß, um ſich derſelben durchs Baden zu entledi-
gen. Dieſerhalb fahren die Jaͤger des Nachts in
Kaͤhnen in den Fluß, und ſchießen davon oft ſo
viel, als ihr Kahn nur immer faſſen kann. Bei
andern Jagden beſitzen einige Jaͤger die beſondere
Geſchicklichkeit, die Stimme der Hindinnen mit
einer Pfeife oder mit dem Munde nachzumachen,
um dadurch den Hirſch in ihre Naͤhe zu locken und
ihn dann zu erlegen.
Pelikane und wilde Gaͤnſe ſieht man
auf den Sandbaͤnken dieſes Fluſſes in unzaͤhlbarer
Menge. Sie jagten uns oft Nachts Graus und
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