Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.Ufer die Waldung des Sangömo verlassen hatten Ufer die Waldung des Sangoͤmo verlaſſen hatten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="98"/> Ufer die Waldung des Sangoͤmo verlaſſen hatten<lb/> kamen wir in eine große Wieſenflaͤche, wo ein<lb/> nicht unbedeutender Huͤgel mit Wald bedeckt un-<lb/> ſere Aufmerkſamkeit feſſelte. Es war das <hi rendition="#g">Elk-<lb/> hart</hi> (Elendherz). Dieſer Ort iſt wegen ſeiner<lb/> anmuthigen und vortheilhaften Lage beruͤhmt. Ein<lb/> nicht gar zu jaͤher Huͤgel, etwa 2 Meilen im Um-<lb/> fange, mit zwei herrlichen Quellen verſehen, iſt der<lb/> einzige Waldfleck in einer 6 bis 8 Meilen weiten<lb/> Wieſe. Seine Waldbaͤume zeigen von der uͤppig-<lb/> ſten Fruchtbarkeit des Bodens. Ich fand Zucker-<lb/> baͤume von 3 — 4 Fuß im Durchmeſſer, und<lb/> der ſich hier angeſiedelte Pflanzer, Herr <hi rendition="#g">Letham</hi>,<lb/> hatte 30 Acres mit dem Holze der blauen Eſche<lb/> eingehegt. Dieſer Huͤgel verliert ſich gegen den<lb/> Sangoͤmo, ſo wie noͤrdlich gegen den Onaquispa-<lb/> ſippi zu in abwechſelnden Huͤgeln ohne Wald,<lb/> welche mir, vermoͤge ihrer Grasarten, die ſie tru-<lb/> gen, zu Schaafweiden oder Weinbergen ſehr gele-<lb/> gen und anwendbar ſchienen. Oeſtlich am Fuße<lb/> des Huͤgels iſt ebene reiche Wieſe. Hier hatte<lb/> Herr <hi rendition="#g">Letham</hi> 30 Acres Mais in dieſem Fruͤh-<lb/> jahre angepflanzt, welcher uͤber alle Erwartung<lb/> uͤppig ſtand. Ich nahm von dieſem Boden eine<lb/> kleine Probe mit, welche aus reiner Dammerde<lb/> und einer unbedeutenden Beimiſchung von Sand<lb/> zu beſtehen ſcheint. In der umliegenden Wieſe<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0112]
Ufer die Waldung des Sangoͤmo verlaſſen hatten
kamen wir in eine große Wieſenflaͤche, wo ein
nicht unbedeutender Huͤgel mit Wald bedeckt un-
ſere Aufmerkſamkeit feſſelte. Es war das Elk-
hart (Elendherz). Dieſer Ort iſt wegen ſeiner
anmuthigen und vortheilhaften Lage beruͤhmt. Ein
nicht gar zu jaͤher Huͤgel, etwa 2 Meilen im Um-
fange, mit zwei herrlichen Quellen verſehen, iſt der
einzige Waldfleck in einer 6 bis 8 Meilen weiten
Wieſe. Seine Waldbaͤume zeigen von der uͤppig-
ſten Fruchtbarkeit des Bodens. Ich fand Zucker-
baͤume von 3 — 4 Fuß im Durchmeſſer, und
der ſich hier angeſiedelte Pflanzer, Herr Letham,
hatte 30 Acres mit dem Holze der blauen Eſche
eingehegt. Dieſer Huͤgel verliert ſich gegen den
Sangoͤmo, ſo wie noͤrdlich gegen den Onaquispa-
ſippi zu in abwechſelnden Huͤgeln ohne Wald,
welche mir, vermoͤge ihrer Grasarten, die ſie tru-
gen, zu Schaafweiden oder Weinbergen ſehr gele-
gen und anwendbar ſchienen. Oeſtlich am Fuße
des Huͤgels iſt ebene reiche Wieſe. Hier hatte
Herr Letham 30 Acres Mais in dieſem Fruͤh-
jahre angepflanzt, welcher uͤber alle Erwartung
uͤppig ſtand. Ich nahm von dieſem Boden eine
kleine Probe mit, welche aus reiner Dammerde
und einer unbedeutenden Beimiſchung von Sand
zu beſtehen ſcheint. In der umliegenden Wieſe
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