Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Das vierdte Buch/ Wie man das Quecksilber-Ertz auff Quecksilber pro- biren soll. DIe beste Weiß/ das Quecksilber-Ertz zu probiren/ ist/ daß man Was aber anlanget das Quecksilber-Ertz/ im grossen Werck zu Wie nun solche Arbeit im grossen Werck gehet/ das ist bey uns an vie- Von Eisen und Stahlstein zu erkennen und zu probiren. DEr Eisenstein ist braun/ und zeucht sich seine Farb dahin/ das zu
Das vierdte Buch/ Wie man das Queckſilber-Ertz auff Queckſilber pro- biren ſoll. DIe beſte Weiß/ das Queckſilber-Ertz zu probiren/ iſt/ daß man Was aber anlanget das Queckſilber-Ertz/ im groſſen Werck zu Wie nun ſolche Arbeit im groſſen Werck gehet/ das iſt bey uns an vie- Von Eiſen und Stahlſtein zu erkennen und zu probiren. DEr Eiſenſtein iſt braun/ und zeucht ſich ſeine Farb dahin/ das zu
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Das vierdte Buch/
Wie man das Queckſilber-Ertz auff Queckſilber pro-
biren ſoll.
DIe beſte Weiß/ das Queckſilber-Ertz zu probiren/ iſt/ daß man
deſſelben ein halb Pfund oder weniger/ in einen Retorten/
oder ander Inſtrument wol verlutirt/ klein als die halben Ha-
ſelnuͤß groß zerſtoſſen einſetzt/ und den Spiritum in ein ander
vorgelegtes Inſtrument ins Waſſer/ oder in die feuchte treib/ ſo reſolvirt
ſich der Dampff oder Spiritus/ in der Kaͤlt oder Naͤſſe alsbald in Queck-
ſilber/ in mangelung aber der Retorten/ kan man ein wolbeſchlagnen
Glaßkolben darzu brauchen/ und auff den Kolben einen Helm ſetzen/ der
ziemlich ůberhengt/ in welchen Waſſer gegoſſen ſey/ und die Fugen al-
lenthalben dermaſſen wol verlutirt/ daß kein Spiritus herauß gehen
mag/ alsdann ſetze man die Retorten oder den Kolben in ein Oefenlein/
und Feuer mit Holtz erſtlich ſitſam an/ hernach das Feuer geſtaͤrckt/ ſo
treibt ſich das Queckſilber vom Ertz in die Kaͤlt oder Naͤſſe/ doch wann
der Recipient in der kůhle ſtuͤnde/ daß er nicht ſehr warm wuͤrd/ waͤre es
beſſer/ dann das Queckſilber liebt die Kaͤlt und feuchte/ und fleucht die
Hitz zum hefftigſten/ wann du nun in dem probiren Queckſilber gefunden
haſt/ ſo wiege es wie viel das eingeſetzte Ertz gegeben hat/ darnach du dann
ferner dein Rechnung machen kanſt.
Was aber anlanget das Queckſilber-Ertz/ im groſſen Werck zu
ſchmeltzen/ das geſchicht alſo/ man puchet das Ertz Stuflein weiß als die
Haſelnůß groß/ und thut ſolches in ſondere darzu gemachte Kruͤg/ und in
jeden bey vier Pfund/ darnach richt man einen ebenen Herdt zu/ von feuch-
ter Kohlenleſch/ darein ſetzt man runde Schirben/ drey zwerch Finger
tieff/ viel nacheinander/ und ſtuͤrtzt darauff die gefuͤllten Kruͤg mit dem
Ertz/ und demmets mit dem feuchtem Geſtůb/ umb den Schirben und
Krůg wol nider/ dann macht man ein Holtzfeuer darauff/ ſo fleucht das
Queckſilber die Hitz/ und ſucht die Kaͤlte/ welches man dann alles unten
im Schirben findet.
Wie nun ſolche Arbeit im groſſen Werck gehet/ das iſt bey uns an vie-
len Orten in Teutſchland/ auff den Queckſilber Bergwercken zu ſehen.
Von Eiſen und Stahlſtein zu erkennen und zu
probiren.
DEr Eiſenſtein iſt braun/ und zeucht ſich ſeine Farb dahin/ das
er in gemein faſt einem verroſten Eiſen gleich ſihet/ der beſte
und gar reiche Eiſenſtein aber/ der friſch iſt/ deß Farb iſt blaw-
licht/ und vergleichet ſich einem gedignen Eiſen: Etliche Eiſen-
ſtein ſeynd Magnetiſch/ die durch ihre Natur das Eiſen ſichtiglich
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Zitationshilfe: | Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/312>, abgerufen am 03.03.2025. |