Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Das vierdte Buch/ ben subtil und leichtlich zu einem Mehl zu puchen/ dadurch es auff demWasser gleich einem Staub schwimmet/ und hinweg gehet/ sonderlich Der Glantz siehet im Wasser auff.wann dasselb/ oder ein Glantz in einem Quartz oder harten Hornstein stehet/ welche Quärtz oder Hornstein im puchen den Glantz angreiffen/ und zu einem Mehl machen/ daher dann vielmals solcher subtiler Staub/ den ich fur den besten Kern deß Schlichs achte/ als ein blauwer Staub sich in den Fluten/ an die grossen Wend oder Stein anlegt/ und also nie- mands zu Nutz kompt. liches pu- chen. Nun pflegen die Puchsteiger oder die Werckleut/ die die Puchwerck Wie man die gemeinen Bley-Ertz in einem kleinen Oefen- lein auff Bley versuchen soll. GLeich wie die Kupffer Ertz im dritten Buch gemeldt/ in einem würd/
Das vierdte Buch/ ben ſubtil und leichtlich zu einem Mehl zu puchen/ dadurch es auff demWaſſer gleich einem Staub ſchwimmet/ und hinweg gehet/ ſonderlich Der Glantz ſiehet im Waſſer auff.wann daſſelb/ oder ein Glantz in einem Quartz oder harten Hornſtein ſtehet/ welche Quaͤrtz oder Hornſtein im puchen den Glantz angreiffen/ und zu einem Mehl machen/ daher dann vielmals ſolcher ſubtiler Staub/ den ich fůr den beſten Kern deß Schlichs achte/ als ein blauwer Staub ſich in den Fluten/ an die groſſen Wend oder Stein anlegt/ und alſo nie- mands zu Nutz kompt. liches pu- chen. Nun pflegen die Puchſteiger oder die Werckleut/ die die Puchwerck Wie man die gemeinen Bley-Ertz in einem kleinen Oefen- lein auff Bley verſuchen ſoll. GLeich wie die Kupffer Ertz im dritten Buch gemeldt/ in einem wuͤrd/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="274" facs="#f0294"/><fw type="header" place="top">Das vierdte Buch/</fw><lb/> ben ſubtil und leichtlich zu einem Mehl zu puchen/ dadurch es auff dem<lb/> Waſſer gleich einem Staub ſchwimmet/ und hinweg gehet/ ſonderlich<lb/><note place="left">Der Glantz<lb/> ſiehet im<lb/> Waſſer<lb/> auff.</note>wann daſſelb/ oder ein Glantz in einem Quartz oder harten Hornſtein<lb/> ſtehet/ welche Quaͤrtz oder Hornſtein im puchen den Glantz angreiffen/<lb/> und zu einem Mehl machen/ daher dann vielmals ſolcher ſubtiler Staub/<lb/> den ich fůr den beſten Kern deß Schlichs achte/ als ein blauwer Staub<lb/> ſich in den Fluten/ an die groſſen Wend oder Stein anlegt/ und alſo nie-<lb/> mands zu Nutz kompt.</p><lb/> <note place="left">Ein ſchaͤd-<lb/> liches pu-<lb/> chen.</note> <p>Nun pflegen die Puchſteiger oder die Werckleut/ die die Puchwerck<lb/> bauen/ die naſſen Puchwerck alſo zuzurichten/ daß die Schuͤſſer oder<lb/> Puchſtempffel/ die geringen Ertz halten oder Felſen/ von hinden herfůr/<lb/> gegen das Blechpuchen/ das verſtehe alſo: Daß der hinder Stempffel<lb/> zum erſten faͤllt nach demſelben der mitlere/ und zu letzt der foͤrdere bey dem<lb/> Blech: Diß puchen iſt nicht fůrtraͤglich/ dann groſſer Schaden dardurch<lb/> geſchicht/ auß Vrſach: Die gepuchten Affter oder Felſen/ ſetzen ſich fůr<lb/> das Blech/ und verhindern/ daß der koͤrnichte Schlich nicht wol dardurch<lb/> kommen kan/ ſondern fuͤr dem Blech ſich zu einem Schlamm und ſubti-<lb/> len Mehl puchen/ und im Waſſer oder Fluten weg gehen muß. Derwe-<lb/> gen viel Waͤſcher/ von den treugen Puchwercken mehr halten/ da man<lb/> das gepuchte uͤber das Sieb arbeiten/ grobe und kleine Schlich behalten/<lb/> und auch Greuple machen kan/ mehr dann unter den naſſen Puchern.<lb/> Es hat ſich aber befunden/ wann man die naſſen Puchwerck dermaſſen<lb/><note place="left">Unter-<lb/> ſcheid deß<lb/> Puchen.</note>bauet und zurichtet/ daß die armen Geng oder Felſen von dem Blech zu<lb/> růck gepucht werden/ das iſt/ daß der Stempffel/ der dem Blech am naͤch-<lb/> ſten/ zum erſten faͤllt/ darnach der mitler/ und zu letzt der hindere/ ſo bleibt<lb/> das Blech lauter/ und verſetzen ſich die Loͤchlein nicht/ ſondern das Waſ-<lb/> ſer fuͤhrt den ledigen abgepuchten reinen Schlich/ unverhindert hindurch/<lb/> mit welchem dann nicht allein mehr Schlich erhalten/ ſondern auch der<lb/> Schlich grob und koͤrnicht/ und zum beſſern Nutz gemacht wird. Diß hab<lb/> ich/ weil ichs im Werck alſo befunden/ zu fernerm Nachdencken/ weil es<lb/> auch einem jeden Bergmann und Probirer zu wiſſen von noͤhten iſt/ nicht<lb/> koͤnnen unangezeigt laſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Wie man die gemeinen Bley-Ertz in einem kleinen Oefen-<lb/> lein auff Bley verſuchen ſoll.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>Leich wie die Kupffer Ertz im dritten Buch gemeldt/ in einem<lb/> kleinen Ofenlein zu verſuchen ſeyn/ alſo kans mit den Bley-Er-<lb/> tzen auch geſchehen/ ſonderlich wann dieſelben gar rein/ derb und<lb/> gut ſeynd/ daß man ſie alſo rohe klein pucht/ als die halbe Haſelnuͤß/ und<lb/> dann auff das Oefenlein auffſetzt/ aber beſſer wer es/ wann von ſolchem<lb/> klein gepuchten Ertz/ ein Pfund drey oder vier abgewaͤgen/ und erſtlich<lb/> auff einem Schirben lind geroͤſtet/ dann wieder gepucht/ und geroͤſtet<lb/> <fw type="catch" place="bottom">wuͤrd/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [274/0294]
Das vierdte Buch/
ben ſubtil und leichtlich zu einem Mehl zu puchen/ dadurch es auff dem
Waſſer gleich einem Staub ſchwimmet/ und hinweg gehet/ ſonderlich
wann daſſelb/ oder ein Glantz in einem Quartz oder harten Hornſtein
ſtehet/ welche Quaͤrtz oder Hornſtein im puchen den Glantz angreiffen/
und zu einem Mehl machen/ daher dann vielmals ſolcher ſubtiler Staub/
den ich fůr den beſten Kern deß Schlichs achte/ als ein blauwer Staub
ſich in den Fluten/ an die groſſen Wend oder Stein anlegt/ und alſo nie-
mands zu Nutz kompt.
Der Glantz
ſiehet im
Waſſer
auff.
Nun pflegen die Puchſteiger oder die Werckleut/ die die Puchwerck
bauen/ die naſſen Puchwerck alſo zuzurichten/ daß die Schuͤſſer oder
Puchſtempffel/ die geringen Ertz halten oder Felſen/ von hinden herfůr/
gegen das Blechpuchen/ das verſtehe alſo: Daß der hinder Stempffel
zum erſten faͤllt nach demſelben der mitlere/ und zu letzt der foͤrdere bey dem
Blech: Diß puchen iſt nicht fůrtraͤglich/ dann groſſer Schaden dardurch
geſchicht/ auß Vrſach: Die gepuchten Affter oder Felſen/ ſetzen ſich fůr
das Blech/ und verhindern/ daß der koͤrnichte Schlich nicht wol dardurch
kommen kan/ ſondern fuͤr dem Blech ſich zu einem Schlamm und ſubti-
len Mehl puchen/ und im Waſſer oder Fluten weg gehen muß. Derwe-
gen viel Waͤſcher/ von den treugen Puchwercken mehr halten/ da man
das gepuchte uͤber das Sieb arbeiten/ grobe und kleine Schlich behalten/
und auch Greuple machen kan/ mehr dann unter den naſſen Puchern.
Es hat ſich aber befunden/ wann man die naſſen Puchwerck dermaſſen
bauet und zurichtet/ daß die armen Geng oder Felſen von dem Blech zu
růck gepucht werden/ das iſt/ daß der Stempffel/ der dem Blech am naͤch-
ſten/ zum erſten faͤllt/ darnach der mitler/ und zu letzt der hindere/ ſo bleibt
das Blech lauter/ und verſetzen ſich die Loͤchlein nicht/ ſondern das Waſ-
ſer fuͤhrt den ledigen abgepuchten reinen Schlich/ unverhindert hindurch/
mit welchem dann nicht allein mehr Schlich erhalten/ ſondern auch der
Schlich grob und koͤrnicht/ und zum beſſern Nutz gemacht wird. Diß hab
ich/ weil ichs im Werck alſo befunden/ zu fernerm Nachdencken/ weil es
auch einem jeden Bergmann und Probirer zu wiſſen von noͤhten iſt/ nicht
koͤnnen unangezeigt laſſen.
Unter-
ſcheid deß
Puchen.
Wie man die gemeinen Bley-Ertz in einem kleinen Oefen-
lein auff Bley verſuchen ſoll.
GLeich wie die Kupffer Ertz im dritten Buch gemeldt/ in einem
kleinen Ofenlein zu verſuchen ſeyn/ alſo kans mit den Bley-Er-
tzen auch geſchehen/ ſonderlich wann dieſelben gar rein/ derb und
gut ſeynd/ daß man ſie alſo rohe klein pucht/ als die halbe Haſelnuͤß/ und
dann auff das Oefenlein auffſetzt/ aber beſſer wer es/ wann von ſolchem
klein gepuchten Ertz/ ein Pfund drey oder vier abgewaͤgen/ und erſtlich
auff einem Schirben lind geroͤſtet/ dann wieder gepucht/ und geroͤſtet
wuͤrd/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/294 |
Zitationshilfe: | Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/294>, abgerufen am 03.03.2025. |