Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.einen Spatziergang in die Stadt, die vielleicht zur Hälfte schon von dem Fluß weggespült ist; entlang dem großen Bogen, den das Ufer hier bildet, sind die Häuser schon verlassen und bilden halb zerfallene Ruinen. Girge ist die älteste christliche Colonie; ein lateinisches Kloster ist vom Strome entführt, ein koptisches besteht noch. Die Moscheen sind zum Theil sehr hübsch, alt, von byzantinisch arabischem Styl gebaut. Der Bazar ist groß und bietet die malerischsten Einsichten, leider waren die kleinen Butiken noch fast alle geschlossen; aber die Caffeeinhaber fanden sich schon auf ihren Plätzen. - Außerhalb der Stadt schien eine Fabrik zu liegen. Nach der Rückkunft von diesem Spatziergang nahm ich ein Bad und gegen 9 Uhr endlich kamen wir bei ziemlich starkem Gegenwinde zum Aufbruch; bald nach uns auch das Sklavenschiff. Im Vorbeifahren vor der Stadt hatten wir noch prächtige Blicke in die Höfe halb abgerissener Häuser. Der Wind wurde allmählig geringer und hörte am Nachmittag fast ganz auf, so daß wir wieder ein hübsches Stück förderten. - Gegen Abend ward noch einmal eingehalten, um zu baden und gegen 8 Uhr etwa langten wir beim Städtchen Echmin an, was schon von ferne mit seinen 2 Moscheen vor uns aufragte.Wiederum neben der Sklavenbarke etwas unterhalb der Stadt ward angelegt. - Sonnabend den31ten Mai 1845. Lepsius und Ernst gehen ein wenig voraus, wir 3 Andern folgen nach der von dem Fluß etwa 5 Minuten entfernten Stadt nach. Wir wandelten über den Bazar, der weniger bedeutend und pittoresk ist, als der von Girge; oberhalb neben der Stadt schließt sich ein bedeutender arabischer Kirchhof an, und hier finden sich die hohen Schutthügel der alten Stadt des Chuphis, an denen auch die letzten Blöcke von einem Tempel liegen. Nur 1 Königsname war hier unsre Ausbeute; ein wenig weiter befindet sich aber noch ein gewaltiger Kalkstein Block, ein Thürarchitrav mit einer großen griechischen DedikationsInschrift, die mühsam studiert und abgeklatscht wird. Um 3/4 11 Uhr waren wir auf der Barke zurück; die Schiffer hatten inmittelst ihre Mehlvorräthe fertig gemahlen und so brachen wir auf, um eine gute 1/2 Stunde weiter abwärts an der andern Flußseite wieder anzulegen. Hier sollte sich 1/2 Stunde vom Fluß ein zerstörter Tempel finden, und Lepsius mit Max machten sich nach dem Mittagsessen einen Spatziergang in die Stadt, die vielleicht zur Hälfte schon von dem Fluß weggespült ist; entlang dem großen Bogen, den das Ufer hier bildet, sind die Häuser schon verlassen und bilden halb zerfallene Ruinen. Girge ist die älteste christliche Colonie; ein lateinisches Kloster ist vom Strome entführt, ein koptisches besteht noch. Die Moscheen sind zum Theil sehr hübsch, alt, von byzantinisch arabischem Styl gebaut. Der Bazar ist groß und bietet die malerischsten Einsichten, leider waren die kleinen Butiken noch fast alle geschlossen; aber die Caffeeinhaber fanden sich schon auf ihren Plätzen. - Außerhalb der Stadt schien eine Fabrik zu liegen. Nach der Rückkunft von diesem Spatziergang nahm ich ein Bad und gegen 9 Uhr endlich kamen wir bei ziemlich starkem Gegenwinde zum Aufbruch; bald nach uns auch das Sklavenschiff. Im Vorbeifahren vor der Stadt hatten wir noch prächtige Blicke in die Höfe halb abgerissener Häuser. Der Wind wurde allmählig geringer und hörte am Nachmittag fast ganz auf, so daß wir wieder ein hübsches Stück förderten. - Gegen Abend ward noch einmal eingehalten, um zu baden und gegen 8 Uhr etwa langten wir beim Städtchen Echmin an, was schon von ferne mit seinen 2 Moscheen vor uns aufragte.Wiederum neben der Sklavenbarke etwas unterhalb der Stadt ward angelegt. - Sonnabend den31ten Mai 1845. Lepsius und Ernst gehen ein wenig voraus, wir 3 Andern folgen nach der von dem Fluß etwa 5 Minuten entfernten Stadt nach. Wir wandelten über den Bazar, der weniger bedeutend und pittoresk ist, als der von Girge; oberhalb neben der Stadt schließt sich ein bedeutender arabischer Kirchhof an, und hier finden sich die hohen Schutthügel der alten Stadt des Chuphis, an denen auch die letzten Blöcke von einem Tempel liegen. Nur 1 Königsname war hier unsre Ausbeute; ein wenig weiter befindet sich aber noch ein gewaltiger Kalkstein Block, ein Thürarchitrav mit einer großen griechischen DedikationsInschrift, die mühsam studiert und abgeklatscht wird. Um ¾ 11 Uhr waren wir auf der Barke zurück; die Schiffer hatten inmittelst ihre Mehlvorräthe fertig gemahlen und so brachen wir auf, um eine gute ½ Stunde weiter abwärts an der andern Flußseite wieder anzulegen. 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Sonnabend d31ten Mai 1845. Leps d Ernst gehen ein wenig voraus, wir 3 Andern folgen nach der v d Fluß etwa 5 Min entfernten Stadt nach. Wir wandelten über den Bazar, der weniger bedeutend d pittoresk ist, als der von Girge; oberhalb neben d Stadt schließt sich ein bedeutender arab Kirchhof an, d hier finden sich die hohen Schutthügel der alten Stadt des Chuphis, an denen auch die letzten Blöcke v e Tempel liegen. Nur 1 Königsname war hier unsre Ausbeute; ein wenig weiter befindet sich aber noch ein gewaltiger Kalkst Block, ein Thürarchitrav mit einer großen griech DedikInschrift, die mühsam studiert d abgeklatscht wird. Um ¾ 11 Uhr waren wir auf d Barke zurück; die Schiffer hatten inmittelst ihre Mehlvorräthe fertig gemahlen d so brachen wir auf, um eine gute ½ Stunde weiter abwärts an der andern Flußseite wieder anzulegen. Hier sollte sich ½ St v Fluß ein zerstörter Tempel finden, d Leps mit Max machten sich nach d Mittagsessen
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