Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.sind charakteristisch dadurch, daß sie meist einen Arkaden-Unterbau haben, über dem sich die Mauermasse meist in etwas schwerer Architektur erhebt; fast die ganze Stadt hat Arkaden, so daß man meist bedeckt geht. Die Straßen sind eng und etwas düster. Zuerst in die Basilica Sanct Petronio, eine herrliche gothische Kirche in bedeutenden Dimensionen; die Facade leider nicht fertig; im Innern weiß, aber mit vielen schönen Sanktuarien in den Nischen. Es steht ein Tempelchen darin, worunter Karl V gekrönt ist. Die bunten Scheiben nach Zeichnungen von Michel Angelo. - Dann in die Kirche Sanct Domenico, wo auf einem Altar ein wunderschöner kleiner Engel, der einen Candelaber auf dem Schooß trägt von Michel Angelo, ein wahres Meisterstück. - Il fontana del Gigante, wo in der Mitte ein riesiger Neptun befindlich, von Johann Bologna ausgeführt; 4 weibliche Figuren zu seinen Füßen umherliegend, auf Delphinen reitend, nicht allzu ästhetisch. - Palais auf dem Platz der Kirche San Domenico, auf das reichste und kostbarste ausgestattet; eine köstliche Zimmerreihe mit den prächtigsten seidnen Tapeten, alten und neuen Gemälden, besonders aber der vollständigsten Sammlung von Bildern und Statuen der Familie Napoleon's; das Besehen dieses Pallastes war ein großer Genuß. Dann die Gemäldesammlung in der Academia del bell arte besehen; eine reiche Gallerie, worin besonders viel Cavvaccio's, die Kreuzigung Christi von Guido Reni vortrefflich; ebenso Raphaels heilige Cäcilie. Endlich noch einen ziemlich ermüdenden Spatziergang außerhalb der Stadt nach dem 1/2 Stunde entfernten Campo Santo, dem einzigen Begräbnisplatz Bologna's, gemacht. Die Fülle der Denkmäler in Marmor, Stuck, Granit, Gips etc. ist unermeßlich und ermüdend; aber die Anordnung und Aufstellung in den ungeheuer langen Pfeilergängen vortrefflich; auf den großen Rasenplätzen in der Mitte liegen die Armen; unter den Hallen die Vornehmern. Sehr müde und hungrig zum Gasthof zurück, wo ich mit meinen beiden jungen Reisegefährten aß und dann um 6 Uhr mit der Diligence mit ihnen zusammen nach Florenz abfuhr. - Eine Stunde hinter Bologna beginnt die Gegend gebirgier zu werden; wir hatten den köstlichsten Mondschein, aber es jammerte uns, die Landschaft nicht bei Tage genießen zu können. - In Mitte des Wagens saßen 4 Franzosen, worunter 1 Dame. In der Nacht um 3 Uhr etwa mochten wir auf der Höhe des Gebirges bei der Grenze ankommen, wo dann das Visitiren wieder anging, aber sehr gnädig. Dieß indessen, wie das Pässe abfordern und das Betteln übersteigt sind charakteristisch dadurch, daß sie meist einen Arkaden-Unterbau haben, über dem sich die Mauermasse meist in etwas schwerer Architektur erhebt; fast die ganze Stadt hat Arkaden, so daß man meist bedeckt geht. Die Straßen sind eng und etwas düster. Zuerst in die Basilica Sanct Petronio, eine herrliche gothische Kirche in bedeutenden Dimensionen; die Façade leider nicht fertig; im Innern weiß, aber mit vielen schönen Sanktuarien in den Nischen. Es steht ein Tempelchen darin, worunter Karl V gekrönt ist. Die bunten Scheiben nach Zeichnungen von Michel Angelo. - Dann in die Kirche Sanct Domenico, wo auf einem Altar ein wunderschöner kleiner Engel, der einen Candelaber auf dem Schooß trägt von Michel Angelo, ein wahres Meisterstück. - Il fontana del Gigante, wo in der Mitte ein riesiger Neptun befindlich, von Johann Bologna ausgeführt; 4 weibliche Figuren zu seinen Füßen umherliegend, auf Delphinen reitend, nicht allzu ästhetisch. - Palais auf dem Platz der Kirche San Domenico, auf das reichste und kostbarste ausgestattet; eine köstliche Zimmerreihe mit den prächtigsten seidnen Tapeten, alten und neuen Gemälden, besonders aber der vollständigsten Sammlung von Bildern und Statuen der Familie Napoleon’s; das Besehen dieses Pallastes war ein großer Genuß. Dann die Gemäldesammlung in der Academia del bell arte besehen; eine reiche Gallerie, worin besonders viel Cavvaccio’s, die Kreuzigung Christi von Guido Reni vortrefflich; ebenso Raphaëls heilige Cäcilie. Endlich noch einen ziemlich ermüdenden Spatziergang außerhalb der Stadt nach dem ½ Stunde entfernten Campo Santo, dem einzigen Begräbnisplatz Bologna’s, gemacht. Die Fülle der Denkmäler in Marmor, Stuck, Granit, Gips etc. ist unermeßlich und ermüdend; aber die Anordnung und Aufstellung in den ungeheuer langen Pfeilergängen vortrefflich; auf den großen Rasenplätzen in der Mitte liegen die Armen; unter den Hallen die Vornehmern. Sehr müde und hungrig zum Gasthof zurück, wo ich mit meinen beiden jungen Reisegefährten aß und dann um 6 Uhr mit der Diligence mit ihnen zusammen nach Florenz abfuhr. - Eine Stunde hinter Bologna beginnt die Gegend gebirgier zu werden; wir hatten den köstlichsten Mondschein, aber es jammerte uns, die Landschaft nicht bei Tage genießen zu können. - In Mitte des Wagens saßen 4 Franzosen, worunter 1 Dame. In der Nacht um 3 Uhr etwa mochten wir auf der Höhe des Gebirges bei der Grenze ankommen, wo dann das Visitiren wieder anging, aber sehr gnädig. 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sind charakteristisch dadurch, daß sie meist einen Arkaden-Unterbau haben, über dem sich die Mauermasse meist in etwas schwerer Architektur erhebt; fast d ganze Stadt hat Arkaden, so daß man meist bedeckt geht. Die Straßen sind eng d etwas düster. Zuerst in die Basilica St Petronio, eine herrliche goth Kirche in bedeutenden Dimensionen; die Façade leider nicht fertig; im Innern weiß, aber mit vielen schönen Sanktuarien in den Nischen. Es steht ein Tempelchen darin, worunter Karl V gekrönt ist. Die bunten Scheiben nach Zeichnungen v Michel Angelo. - Dann in die Kirche St Domenico, wo auf e Altar ein wunderschöner kl Engel, der einen Candelaber auf d Schooß trägt v Michel Angelo, ein wahres Meisterstück. - Il fontana del Gigante, wo in der Mitte ein riesiger Neptun befindlich, v Johann Bologna ausgeführt; 4 weibl Figuren zu s Füßen umherliegend, auf Delphinen reitend, nicht allzu ästhetisch. - Palais auf d Platz der Kirche San Domenico, auf das reichste d kostbarste ausgestattet; eine köstliche Zimmerreihe mit den prächtigsten seidnen Tapeten, alten d neuen Gemälden, besonders aber der vollständigsten Sammlung v Bildern d Statuen der Familie Napoleon’s; das Besehen dieses Pallastes war e gr Genuß. Dann die Gemäldesammlung in der Acad del bell arte besehen; eine reiche Gallerie, worin besonders viel Cavvaccio’s, die Kreuzigung Christi v Guido Reni vortrefflich; ebenso Raphaëls heilige Cäcilie. Endlich noch einen ziemlich ermüdenden Spatziergang außerhalb der Stadt nach dem ½ Stunde entfernten Campo Santo, dem einzigen Begräbnisplatz Bologna’s, gemacht. Die Fülle der Denkmäler in Marmor, Stuck, Granit, Gips etc. ist unermeßlich d ermüdend; aber die Anordnung d Aufstellung in den ungeheuer langen Pfeilergängen vortrefflich; auf den großen Rasenplätzen in d Mitte liegen die Armen; unter den Hallen die Vornehmern. Sehr müde d hungrig zum Gasthof zurück, wo ich mit meinen beiden jungen Reisegefährten aß d dann um 6 Uhr mit der Diligence mit ihnen zusammen nach Florenz abfuhr. - Eine Stunde hinter Bologna beginnt die Gegend gebirgier zu werden; wir hatten den köstlichsten Mondschein, aber es jammerte uns, die Landschaft nicht bei Tage genießen zu können. - In Mitte des Wagens saßen 4 Franzosen, worunter 1 Dame. In der Nacht um 3 Uhr etwa mochten wir auf d Höhe des Gebirges bei der Grenze ankommen, wo dann das Visitiren wieder anging, aber sehr gnädig. Dieß indessen, wie das Pässe abfordern d das Betteln übersteigt
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