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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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sowohl die Formen der Höhenzüge als die Färbung, welche heut seltsamer Weise in Nebeldunst eingehüllt war, wodurch sich die Gebirge magischer gegeneinander absetzten, war sehr schön. Der Tempel liegt 400 Schritt vom Ufer entfernt. Die Pylonen, 2 stehende Statuen und einige Sphinxe sahen uns von Ferne aus dem Sande entgegen; näher gekommen, war der erste Hof, den zu beiden Seiten Figurenpfeiler zieren, halb, der 2te nach der Zeichnung von Gau mit Pfeilern und Figurenpilastern versehen, aber ganz vom Sande überdeckt, und nur die Grenzmauern ragt ein wenig daraus hervor; die Felsenkammern waren gänzlich unzugänglich und nach 2stündiger Arbeit unsrer Schiffer konnte erst ein Eingang von oben zum Durchquetschen gewonnen werden. Unterdessen zeichnete ich das umflorte Gebirge drüben; dann ging ich in das Innere der Felsenkammern. Es empfing uns dort eine Hitze, die wir auf mehrere 30 Grad schätzten, weil uns der Schweiß aus allen Poren strömte und fortwährend herabtropfte; als ich das Thermometer holte, war die Hitze nicht ganz 27°, draußten im Schatten aber 19 1/2°. Einige Stunden hielten wir in diesem Schwitzbade aus, klatschten ab und Lepsius notirte. Der ganze Tempel ist von Ramses dem Großen gebaut, in den Blöcken der Vorhöfe nicht eben sorgsam; doch war dieser Mangel durch den Kalk und Gipsüberzug früherhin unsichtbar; nach dem Schwitzbade kleideten wir uns Alle um, und gingen dann zum Tempel zurück, aßen dort, und setzten dann Messungen und Untersuchungen außen im Vorhofe fort, wo eine Prozession von über 200 Kindern des Ramses dargestellt ist. Dann kletterten wir noch auf den Pylon und bewunderten die Gegend noch einmal; gingen um 4 Uhr etwa zum Schiffe und fuhren ab, unsrer letzten Station Korusko entgegen. - Die Sonne geht eben in den fernen Dünsten grade über dem Flusse aufwärts, unter, eine glühende Scheibe. - Den Schluß des Tages bildet wieder ein Vierschach zwischen Max, Lepsius, Abeken und mir, was uns bis nach 11 Uhr wach hält. Bei einem Dorfe unweit Sebua, wo wir einige Kohlen kaufen, wird die Nacht über liegen geblieben.

Freitag den 17ten November 1843. Der größte Theil des Tages wird heut mit Fahren zugebracht; wir haben gelinden Wind; ich arbeite am Gräberplan von Meiten am Vormittag; - am Nachmittag Spaß wegen des InsWasserfallen von unserm jungen Ali, den der Reis Mohammed wieder herausholt. Auf einer

sowohl die Formen der Höhenzüge als die Färbung, welche heut seltsamer Weise in Nebeldunst eingehüllt war, wodurch sich die Gebirge magischer gegeneinander absetzten, war sehr schön. Der Tempel liegt 400 Schritt vom Ufer entfernt. Die Pylonen, 2 stehende Statuen und einige Sphinxe sahen uns von Ferne aus dem Sande entgegen; näher gekommen, war der erste Hof, den zu beiden Seiten Figurenpfeiler zieren, halb, der 2te nach der Zeichnung von Gau mit Pfeilern und Figurenpilastern versehen, aber ganz vom Sande überdeckt, und nur die Grenzmauern ragt ein wenig daraus hervor; die Felsenkammern waren gänzlich unzugänglich und nach 2stündiger Arbeit unsrer Schiffer konnte erst ein Eingang von oben zum Durchquetschen gewonnen werden. Unterdessen zeichnete ich das umflorte Gebirge drüben; dann ging ich in das Innere der Felsenkammern. Es empfing uns dort eine Hitze, die wir auf mehrere 30 Grad schätzten, weil uns der Schweiß aus allen Poren strömte und fortwährend herabtropfte; als ich das Thermometer holte, war die Hitze nicht ganz 27°, draußten im Schatten aber 19 ½°. Einige Stunden hielten wir in diesem Schwitzbade aus, klatschten ab und Lepsius notirte. Der ganze Tempel ist von Ramses dem Großen gebaut, in den Blöcken der Vorhöfe nicht eben sorgsam; doch war dieser Mangel durch den Kalk und Gipsüberzug früherhin unsichtbar; nach dem Schwitzbade kleideten wir uns Alle um, und gingen dann zum Tempel zurück, aßen dort, und setzten dann Messungen und Untersuchungen außen im Vorhofe fort, wo eine Prozession von über 200 Kindern des Ramses dargestellt ist. Dann kletterten wir noch auf den Pylon und bewunderten die Gegend noch einmal; gingen um 4 Uhr etwa zum Schiffe und fuhren ab, unsrer letzten Station Korusko entgegen. - Die Sonne geht eben in den fernen Dünsten grade über dem Flusse aufwärts, unter, eine glühende Scheibe. - Den Schluß des Tages bildet wieder ein Vierschach zwischen Max, Lepsius, Abeken und mir, was uns bis nach 11 Uhr wach hält. Bei einem Dorfe unweit Sebua, wo wir einige Kohlen kaufen, wird die Nacht über liegen geblieben.

Freitag den 17ten November 1843. Der größte Theil des Tages wird heut mit Fahren zugebracht; wir haben gelinden Wind; ich arbeite am Gräberplan von Meiten am Vormittag; - am Nachmittag Spaß wegen des InsWasserfallen von unserm jungen Ali, den der Reis Mohammed wieder herausholt. Auf einer

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[77/0078] sowohl die Formen der Höhenzüge als die Färbung, welche heut seltsamer Weise in Nebeldunst eingehüllt war, wodurch sich die Gebirge magischer gegeneinander absetzten, war sehr schön. Der Tempel liegt 400 Schritt v Ufer entfernt. Die Pylonen, 2 stehende Statuen d einige Sphinxe sahen uns v Ferne aus d Sande entgegen; näher gekommen, war der erste Hof, den zu beiden Seiten Figurenpfeiler zieren, halb, der 2te nach d Zeichnung v Gau mit Pfeilern d Figurenpilastern versehen, aber ganz v Sande überdeckt, d nur die Grenzmauern ragt ein wenig daraus hervor; die Felsenkammern waren gänzlich unzugänglich d nach 2stündiger Arbeit unsrer Schiffer konnte erst ein Eingang v oben zum Durchquetschen gewonnen werden. Unterdessen zeichnete ich das umflorte Gebirge drüben; dann ging ich in d Innere der Felsenkammern. Es empfing uns dort eine Hitze, die wir auf mehrere 30 Grad schätzten, weil uns der Schweiß aus allen Poren strömte d fortwährend herabtropfte; als ich d Thermom holte, war die Hitze nicht ganz 27°, draußten im Schatten aber 19 ½°. Einige Stunden hielten wir in diesem Schwitzbade aus, klatschten ab d Leps notirte. Der ganze Tempel ist v Ramses dem Großen gebaut, in d Blöcken der Vorhöfe nicht eben sorgsam; doch war dieser Mangel durch den Kalk d Gipsüberzug früherhin unsichtbar; nach d Schwitzbade kleideten wir uns Alle um, d gingen dann zum Tempel zurück, aßen dort, d setzten dann Messungen d Untersuchungen außen im Vorhofe fort, wo eine Prozession v über 200 Kindern des Ramses dargestellt ist. Dann kletterten wir noch auf d Pylon d bewunderten d Gegend noch einmal; gingen um 4 Uhr etwa zum Schiffe d fuhren ab, unsrer letzten Station Korusko entgegen. - Die Sonne geht eben in den fernen Dünsten grade über dem Flusse aufwärts, unter, eine glühende Scheibe. - Den Schluß des Tages bildet wieder ein Vierschach zw Max, Leps, Ab d mir, was uns bis nach 11 Uhr wach hält. Bei einem Dorfe unweit Sebua, wo wir einige Kohlen kaufen, wird d Nacht über liegen geblieben. Freitag d 17ten Nov 1843. Der größte Theil des Tages wird heut mit Fahren zugebracht; wir haben gelinden Wind; ich arbeite am Gräberplan v Meiten am Vormittag; - am Nachm Spaß wegen des InsWasserfallen v unserm jungen Ali, den der Reis Mohammed wieder herausholt. Auf einer

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/78>, abgerufen am 22.11.2024.