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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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um Vögel zu jagen, die in dem stachlichen Buschwerk reichlich vorhanden sind; ich mit Abeken spatziren noch 1/2 Stunde etwa den Fluß aufwärts, zwischen dessen Gebüschen Felder von Lubien (Bohnenart) Bamien und andren Früchten, Je länger je lieber pp. sich befinden, die stets mit ganz abscheuluchem Dorngebüsch umlegt und umhegt sind. Hütten der arabischen Stämme der sogenannten Abdallah, sind hier und da aufgerichtet, Ziegenheerden weiden umher, nackte Kinderchen sind in den Feldern zu sehen. Ich schieße nur einmal auf ein Vögelchen, was sehr lange Schwanzfedern hat, die ich dann zum Andenken entnehmen will. Zur Barke zurückkehrend, erwarten wir Lepsius in dem Schatten eines prächtigen Akazienbaumes; dann wird kaltes Mittagbrod gegessen, Braten, Mehlspeise, Weintrauben, Käse und Brodt, und dazu 2 Flaschen Wein, (eine Rheinwein) getrunken. Nach Kaffee und Pfeife steigen wir zu Schiffe und lassen uns zurückziehen. Göthesche Gedichte gelesen, dann nach mächtig großen am Ufer spatzierenden Vögeln geschossen mit Abeken's Büchse, jedoch ohne zu treffen. Endlich gegen Sonnenuntergang an das Land gestiegen und die letzte halbe Stunde zu Fuß in die Stadt gegangen. Nur Ernst und Jussuf waren nicht mit von der Parthie. Nach dem Abendessen Besuch von Ibrahim Cheer während ich meinen Brief an Mutter und Heinrich fertig mache, und Abeken und Lepsius eine 4 Schach Parthie spielen. Wir bestimmen heut unsre Abreise auf Sonnabend den 17ten; zum Freitag Abend hat uns Neubauer zu sich eingeladen, ausgenommen Abeken und Lepsius. -

Donnerstag den 15ten Februar 1844. Ich schreibe heut noch einige Lieder für Elisabeth ab; dann nehmen Schneider, Zeltmacher pp. die Zeit in Anspruch. Nachmittags mit Jussuf auf den Bazar und einige Kleinigkeiten eingekauft; in einer Verkaufsbude hingesetzt und Tschischa's geraucht und Kaffee getrunken. Später besuchte uns Hermanowitsch; dann Schach mit Abeken, sowie nach dem Abendessen 4 Schach mit Abeken und Lepsius, während die Andern zu Neubauer sind. - Spät Abends 1 Stern des südlichen Kreuzes beobachtet.

Freitag den 16ten Februar 1844. Der Tag vergeht größtentheils mit Arrangiren und Packen der Kisten, Zusammennehmen der Zelte; dann gehe ich mit Ernst, Max und Franke mit Sonnenuntergang zu Neubauer, wo wir den Abend recht heiter zubringen, viel Wein trinken und viel essen. Erst um 1/2 12 kommen wir nach Hause, wo dann das Sternbild des südlichen Kreuzes vollständig betrachtet wird. Meinen Brief nach Hause siegle ich heut zu und übergebe ihn Lepsius, der ihn freilich erst nach seiner Zurückkunft von Mandera und Abu Harras, also frühestens in 14 Tagen dem Pascha zur Beförderung übergeben wird. -

Sonnabend den 17ten Februar 1844. Heut früh beginnt das Fortschaffen der Kisten nach der Barke von MusaBei. , welche wir bis Shendy gemiethet haben für 500 piaster ; Lepsius hat eine viel kleinere zu seiner südlichen Reise für 800 pro Monat; ich habe viel zu laufen, zu packen, zu denken, zu sprechen. Um Mittag etwa sind alle unsre Sachen dort, indessen es nutzt uns dies wenig, weil der Wind uns so heftig conträr bläst, daß der Reis nicht abfahren will; und so essen wir denn Mittag, schlafen und trinken nochAsserkaffee im Angesichte Kartum's. Franke hat heut tüchtige Diarrhoe; Neubauer hat heut Fieber, so daß wir ihn nicht mehr besuchen können. Ibrahim Cheer schickt uns noch

um Vögel zu jagen, die in dem stachlichen Buschwerk reichlich vorhanden sind; ich mit Abeken spatziren noch ½ Stunde etwa den Fluß aufwärts, zwischen dessen Gebüschen Felder von Lubien (Bohnenart) Bamien und andren Früchten, Je länger je lieber pp. sich befinden, die stets mit ganz abscheuluchem Dorngebüsch umlegt und umhegt sind. Hütten der arabischen Stämme der sogenannten Abdallah, sind hier und da aufgerichtet, Ziegenheerden weiden umher, nackte Kinderchen sind in den Feldern zu sehen. Ich schieße nur einmal auf ein Vögelchen, was sehr lange Schwanzfedern hat, die ich dann zum Andenken entnehmen will. Zur Barke zurückkehrend, erwarten wir Lepsius in dem Schatten eines prächtigen Akazienbaumes; dann wird kaltes Mittagbrod gegessen, Braten, Mehlspeise, Weintrauben, Käse und Brodt, und dazu 2 Flaschen Wein, (eine Rheinwein) getrunken. Nach Kaffee und Pfeife steigen wir zu Schiffe und lassen uns zurückziehen. Göthesche Gedichte gelesen, dann nach mächtig großen am Ufer spatzierenden Vögeln geschossen mit Abeken’s Büchse, jedoch ohne zu treffen. Endlich gegen Sonnenuntergang an das Land gestiegen und die letzte halbe Stunde zu Fuß in die Stadt gegangen. Nur Ernst und Jussuf waren nicht mit von der Parthie. Nach dem Abendessen Besuch von Ibrahim Cheer während ich meinen Brief an Mutter und Heinrich fertig mache, und Abeken und Lepsius eine 4 Schach Parthie spielen. Wir bestimmen heut unsre Abreise auf Sonnabend den 17ten; zum Freitag Abend hat uns Neubauer zu sich eingeladen, ausgenommen Abeken und Lepsius. -

Donnerstag den 15ten Februar 1844. Ich schreibe heut noch einige Lieder für Elisabeth ab; dann nehmen Schneider, Zeltmacher pp. die Zeit in Anspruch. Nachmittags mit Jussuf auf den Bazar und einige Kleinigkeiten eingekauft; in einer Verkaufsbude hingesetzt und Tschischa’s geraucht und Kaffee getrunken. Später besuchte uns Hermanowitsch; dann Schach mit Abeken, sowie nach dem Abendessen 4 Schach mit Abeken und Lepsius, während die Andern zu Neubauer sind. - Spät Abends 1 Stern des südlichen Kreuzes beobachtet.

Freitag den 16ten Februar 1844. Der Tag vergeht größtentheils mit Arrangiren und Packen der Kisten, Zusammennehmen der Zelte; dann gehe ich mit Ernst, Max und Franke mit Sonnenuntergang zu Neubauer, wo wir den Abend recht heiter zubringen, viel Wein trinken und viel essen. Erst um ½ 12 kommen wir nach Hause, wo dann das Sternbild des südlichen Kreuzes vollständig betrachtet wird. Meinen Brief nach Hause siegle ich heut zu und übergebe ihn Lepsius, der ihn freilich erst nach seiner Zurückkunft von Mandera und Abu Harras, also frühestens in 14 Tagen dem Pascha zur Beförderung übergeben wird. -

Sonnabend den 17ten Februar 1844. Heut früh beginnt das Fortschaffen der Kisten nach der Barke von MusaBei. , welche wir bis Shendy gemiethet haben für 500 piaster ; Lepsius hat eine viel kleinere zu seiner südlichen Reise für 800 pro Monat; ich habe viel zu laufen, zu packen, zu denken, zu sprechen. Um Mittag etwa sind alle unsre Sachen dort, indessen es nutzt uns dies wenig, weil der Wind uns so heftig conträr bläst, daß der Reis nicht abfahren will; und so essen wir denn Mittag, schlafen und trinken nochAsserkaffee im Angesichte Kartum’s. Franke hat heut tüchtige Diarrhoe; Neubauer hat heut Fieber, so daß wir ihn nicht mehr besuchen können. Ibrahim Cheer schickt uns noch

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[119/0120] um Vögel zu jagen, die in dem stachlichen Buschwerk reichlich vorhanden sind; ich mit Abeken spatziren noch ½ St etwa den Fluß aufwärts, zwischen dessen Gebüschen Felder von Lubien (Bohnenart) Bamien d andren Früchten, Je länger je lieber pp. sich befinden, die stets mit ganz abscheuluchem Dorngebüsch umlegt d umhegt sind. Hütten der arab Stämme der sog Abdallah, sind hier d da aufgerichtet, Ziegenheerden weiden umher, nackte Kinderchen sind in d Feldern zu sehen. Ich schieße nur einmal auf ein Vögelchen, was sehr lange Schwanzfedern hat, die ich dann zum Andenken entnehmen will. Zur Barke zurückkehrend, erwarten wir Leps in dem Schatten eines prächtigen Akazienbaumes; dann wird kaltes Mittagbrod gegessen, Braten, Mehlspeise, Weintrauben, Käse d Brodt, d dazu 2 Flaschen Wein, (eine Rheinwein) getrunken. Nach Kaffee d Pfeife steigen wir zu Schiffe d lassen uns zurückziehen. Göthesche Gedichte gelesen, dann nach mächtig großen am Ufer spatzierenden Vögeln geschossen mit Ab’s Büchse, jedoch ohne zu treffen. Endlich gegen Sonnenuntergang an d Land gestiegen d die letzte halbe Stunde zu Fuß in d Stadt gegangen. Nur Ernst d Jussuf waren nicht mit von der Parthie. Nach d Abendessen Besuch v Ibrahim Cheer während ich meinen Brief an Mutter d Heinrich fertig mache, d Ab d Leps eine 4 Schach Parthie spielen. Wir bestimmen heut unsre Abreise auf Sonnabend d 17ten; zum Freitag Abend hat uns Neubauer zu sich eingeladen, ausgenommen Ab d Leps. - Donnerstag d 15ten Febr 1844. Ich schreibe heut noch einige Lieder für Elisabeth ab; dann nehmen Schneider, Zeltmacher pp. die Zeit in Anspruch. Nachm mit Jussuf auf d Bazar d einige Kleinigkeiten eingekauft; in einer Verkaufsbude hingesetzt d Tschischa’s geraucht d Kaffee getrunken. Später besuchte uns Hermanowitsch; dann Schach mit Ab, sowie nach dem Abendessen 4 Schach mit Ab d Leps, während die Andern zu Neubauer sind. - Spät Abends 1 Stern des südl Kreuzes beobachtet. Freitag d 16ten Febr 1844. Der Tag vergeht größtentheils mit Arrangiren d Packen der Kisten, Zusnehmen der Zelte; dann gehe ich mit Ernst, Max d Franke mit Sonnenuntergang zu Neubauer, wo wir den Abend recht heiter zubringen, viel Wein trinken d viel essen. Erst um ½ 12 kommen wir nach Hause, wo dann das Sternbild des südl Kreuzes vollständig betrachtet wird. Meinen Brief nach Hause siegle ich heut zu d übergebe ihn Leps, der ihn freilich erst nach seiner Zurückkunft von Mandera d Abu Harras, also frühestens in 14 Tagen dem Pascha zur Beförderung übergeben wird. - Sonnabend d 17ten Febr 1844. Heut früh beginnt das Fortschaffen der Kisten nach der Barke v MusaBe. , welche wir bis Shendy gemiethet haben für 500 p ; Leps hat eine viel kleinere zu s südl Reise für 800 pro Monat; ich habe viel zu laufen, zu packen, zu denken, zu sprechen. Um Mittag etwa sind alle unsre Sachen dort, indessen es nutzt uns dies wenig, weil der Wind uns so heftig conträr bläst, daß d Reis nicht abfahren will; d so essen wir denn Mittag, schlafen d trinken nochAsserkaffee im Angesichte Kartum’s. Franke hat heut tüchtige Diarrhoe; Neubauer hat heut Fieber, so daß wir ihn nicht mehr besuchen können. Ibr Cheer schickt uns noch

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/120>, abgerufen am 22.12.2024.