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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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wurde noch übel von einer Zigarre wegen zu großem Hunger und Müdigkeit. Mit Mühe und Noth durch Ankleben und Malen wird die Fahne noch fertig; mit Frei und Bonomi und Wild mache ich spät noch einen Spaziergang, der mir sehr wohlthut. -

Sonnabend den 15ten October 1842 Königs Geburtstag. Um 5 Uhr, wo es noch Nacht ist, wird aufgestanden, angezogen und ein Schälchen Caffee getrunken. Um 1/2 6 Uhr kommt Lieder, um 6 Uhr etwa Herr Isenberg und Mühleisen; der Dr. Brunner hat leider abgesagt, weil er zu schwere Kranke hat; auch Herr Bockty kommt nicht sowie Herr Krapf; auch die Frauen haben Hindernisse, und so sind nur 4 Freunde bei der Parthie, Herr Champion, der erst in Alt Cairo hinzukommt und die 3 Missionare. Bei herrlichstem Morgen geht es zum Thore hinaus durch die Gartenanlagen des Ibrahim Pascha nach Alt Cairo, wo wir uns (die Cavalkade bestand jetzt aus 12 Herren und 2 Dienern mit 2 Packeseln) sammt allen Eseln auf 3 Barken über den Nil setzen lassen. Dort wird wieder aufgepackt und nun geht es, wegen der Überschwemmung in einem immensen Umweg von 3 - 4 Stunden stets auf Dämmen entlang der Wüste zu. Bei niedrigem Wasser sind die Pyramiden vom Nil etwa 1 Stunde; heut brauchten wir 4 Stunden dazu. interressanter Anblick des Wüstenrandes; der Sand hier gelb, ganz wie bei uns, aber mit schwärzlichem Kieselgerölle, was gewissermaßen in Streifen die Hügel hinabgeweht ist, bedeckt. Zwischen weidenden Araberheerden geht es unweit einer mächtigen Überschwemmungsfläche über stachlichten Ginster den Pyramiden von Gizazu; die von Sakkara sind uns fast in gleicher Nähe links; man unterscheidet sehr genau darin die Stufenpyramide. - Etwa in 5/4 Stunden haben wir

wurde noch übel von einer Zigarre wegen zu großem Hunger und Müdigkeit. Mit Mühe und Noth durch Ankleben und Malen wird die Fahne noch fertig; mit Frei und Bonomi und Wild mache ich spät noch einen Spaziergang, der mir sehr wohlthut. -

Sonnabend den 15ten October 1842 Königs Geburtstag. Um 5 Uhr, wo es noch Nacht ist, wird aufgestanden, angezogen und ein Schälchen Caffee getrunken. Um ½ 6 Uhr kommt Lieder, um 6 Uhr etwa Herr Isenberg und Mühleisen; der Dr. Brunner hat leider abgesagt, weil er zu schwere Kranke hat; auch Herr Bockty kommt nicht sowie Herr Krapf; auch die Frauen haben Hindernisse, und so sind nur 4 Freunde bei der Parthie, Herr Champion, der erst in Alt Cairo hinzukommt und die 3 Missionare. Bei herrlichstem Morgen geht es zum Thore hinaus durch die Gartenanlagen des Ibrahim Pascha nach Alt Cairo, wo wir uns (die Cavalkade bestand jetzt aus 12 Herren und 2 Dienern mit 2 Packeseln) sammt allen Eseln auf 3 Barken über den Nil setzen lassen. Dort wird wieder aufgepackt und nun geht es, wegen der Überschwemmung in einem immensen Umweg von 3 - 4 Stunden stets auf Dämmen entlang der Wüste zu. Bei niedrigem Wasser sind die Pyramiden vom Nil etwa 1 Stunde; heut brauchten wir 4 Stunden dazu. interressanter Anblick des Wüstenrandes; der Sand hier gelb, ganz wie bei uns, aber mit schwärzlichem Kieselgerölle, was gewissermaßen in Streifen die Hügel hinabgeweht ist, bedeckt. Zwischen weidenden Araberheerden geht es unweit einer mächtigen Überschwemmungsfläche über stachlichten Ginster den Pyramiden von Gizazu; die von Sakkara sind uns fast in gleicher Nähe links; man unterscheidet sehr genau darin die Stufenpyramide. - Etwa in 5/4 Stunden haben wir

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/63>, abgerufen am 22.11.2024.