Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Etschthal hat sich hier erweitert. Die Berge verschwinden fast. Verona voller baulicher Merkwürdigkeiten. Besehen derselben mit einem deutschen Lohnbedienten. Die Kirche Sanct Anastasio, die Domkirche, die Denkmäler der Scaliger, Palast Bevilacqua, Canossa, Borsa pp. Ferner das interressante Römische Amphitheater; Rutschparthie des Fremden; Bildergallerie im Rathssaale; ein schöner Tizian. Gemüse- und Fischmarkt höchst interressant. Im Gasthof dicht an der Post 1/2 Tag aufgehalten. Billets um 1/2 12 Uhr nach Venedig genommen. Rechnung in Verona sehr theuer; dabei das Essen schlecht. Statt um 1/2 12 erst um 2 Uhr abgefahren. Unordnung der Postverwaltung; immer schlechte Beiwagen, aber sehr schnell gefahren; unerträglicher Staub; Betteln der Postillione, Fruchtverkäuferinnen. Gegen Abend nach Vicenza und von dort gegen 12 Uhr Mitternacht nach Padua. Am Morgen 4 Uhr nach Maestre; von dort in einer Gondel übergesetzt nach dem Zollhause; hier fast eine Stunde gewartet. Schöne Aussicht auf Venedig und das Meer. Ankunft in Venedig durch den Canal grande; einlogirt in die tre porte. Deutschen Lohnbedienten genommen für 9 Gulden auf 2 Tage; wir konnten recht zufrieden mit ihm sein. Besehen des Marcusplatzes, des Dogenpalastes mit seiner goldnen Treppe, seinen Bildern und Antiquitäten, Seufzerbrücke, Bleidächer, Rathssaal 150 Fuß lang; und circa 75 Fuß breit, Senatorensaal; Aussicht über die Lagunen ins Meer. Die Marcuskirche mit ihren Fresken und [Museen]. Die Kirche San Giovanni e Paolo, die Jesuitenkirche. Besehen dieser Gegenstände bis Mittag 4 Uhr. Dann Essen. Gegen 1/2 7 Abends Spa Etschthal hat sich hier erweitert. Die Berge verschwinden fast. Verona voller baulicher Merkwürdigkeiten. Besehen derselben mit einem deutschen Lohnbedienten. Die Kirche Sanct Anastasio, die Domkirche, die Denkmäler der Scaliger, Palast Bevilacqua, Canossa, Borsa pp. Ferner das interressante Römische Amphitheater; Rutschparthie des Fremden; Bildergallerie im Rathssaale; ein schöner Tizian. Gemüse- und Fischmarkt höchst interressant. Im Gasthof dicht an der Post ½ Tag aufgehalten. Billets um ½ 12 Uhr nach Venedig genommen. Rechnung in Verona sehr theuer; dabei das Essen schlecht. Statt um ½ 12 erst um 2 Uhr abgefahren. Unordnung der Postverwaltung; immer schlechte Beiwagen, aber sehr schnell gefahren; unerträglicher Staub; Betteln der Postillione, Fruchtverkäuferinnen. Gegen Abend nach Vicenza und von dort gegen 12 Uhr Mitternacht nach Padua. Am Morgen 4 Uhr nach Maestre; von dort in einer Gondel übergesetzt nach dem Zollhause; hier fast eine Stunde gewartet. Schöne Aussicht auf Venedig und das Meer. Ankunft in Venedig durch den Canal grande; einlogirt in die tre porte. Deutschen Lohnbedienten genommen für 9 Gulden auf 2 Tage; wir konnten recht zufrieden mit ihm sein. Besehen des Marcusplatzes, des Dogenpalastes mit seiner goldnen Treppe, seinen Bildern und Antiquitäten, Seufzerbrücke, Bleidächer, Rathssaal 150 Fuß lang; und circa 75 Fuß breit, Senatorensaal; Aussicht über die Lagunen ins Meer. Die Marcuskirche mit ihren Fresken und [Museen]. Die Kirche San Giovanni e Paolo, die Jesuitenkirche. Besehen dieser Gegenstände bis Mittag 4 Uhr. Dann Essen. Gegen ½ 7 Abends Spa <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="3"/><placeName>Etschthal</placeName> hat sich hier erweitert. Die Berge verschwinden fast. <placeName>Verona</placeName> voller baulicher Merkwürdigkeiten. Besehen derselben mit <choice><abbr>e</abbr><expan>einem</expan></choice> deutschen Lohnbedienten. 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Etschthal hat sich hier erweitert. Die Berge verschwinden fast. Verona voller baulicher Merkwürdigkeiten. Besehen derselben mit e deutschen Lohnbedienten. Die Kirche St Anastasio, die Domkirche, die Denkmäler der Scaliger, Palast Bevilacqua, Canossa, Borsa pp. Ferner das interress Röm Amphitheater; Rutschparthie des Fremden; Bildergallerie im Rathssaale; ein schöner Tizian. Gemüse- und Fischmarkt höchst interressant. Im Gasthof dicht an d Post ½ Tag aufgehalten. Billets um ½ 12 Uhr nach Venedig genommen. Rechnung in Verona sehr theuer; dabei d Essen schlecht. Statt um ½ 12 erst um 2 Uhr abgefahren. Unordnung der Postverwaltung; immer schlechte Beiwagen, aber sehr schnell gefahren; unerträglicher Staub; Betteln der Postillione, Fruchtverkäuferinnen. Gegen Abend nach Vicenza d von dort gegen 12 Uhr Mitternacht nach Padua. Am Morgen 4 Uhr nach Maestre; von dort in e Gondel übergesetzt nach d Zollhause; hier fast eine Stunde gewartet. Schöne Aussicht auf Venedig d das Meer. Ankunft in Venedig durch den Canal grande; einlogirt in die tre porte. Deutsch Lohnbedienten genommen für 9 Gld auf 2 Tage; wir konnten recht zufrieden mit ihm sein. Besehen des Marcusplatzes, des Dogenpalastes mit seiner goldnen Treppe, s Bildern d Antiquitäten, Seufzerbrücke, Bleidächer, Rathssaal 150 Fuß lg; d circa 75 Fuß br, Senatorensaal; Aussicht über die Lagunen ins Meer. Die Marcuskirche mit ihren Fresken d Museen. Die Kirche San Giovanni e Paolo, die Jesuitenkirche. Besehen dieser Gegenstände bis Mittag 4 Uhr. Dann Essen. Gegen ½ 7 Abends Spa
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/4>, abgerufen am 16.02.2025. |