Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.einem liegenden und dem einen stehenden; der liegende ist schon wieder sehr verbuddelt; die Hieroglyphen an den Wetterseiten sehr verwischt. Der Platz, wo sie stehen, sind eigentlich lauter Schutthaufen; nahe dabei ist die Mauer, die das Meer begränzt, wir kriechen durch und gehen am Meere entlang, bewundernd die mächtigen alten Unterbauten vom alten Alexandrien, die weit in das Wasser hineinragen; darunter Blöcke mit Hieroglyphen; 2 prächtige Granitkoben, scharf, als wären sie eben vom Steinmetz behauen; Marmorstücke, rother, schwarzer, grauer Granit durcheinander. Wir reiten von hier am koptischen Kloster und Kirche vorüber, sowie an der Moschee, wo Napoleon betete, nach dem Garten und Hause des Kaufmann Gibare, trefflicher Garten mit Palmen, Bananen, Cipressen, Jasmin, Feigen, Oleander, Aloe und Pelargonien. Prächtiger Kiosk; Wasserräder (Sakieh) von Pferden oder Büffeln getrieben. Elegante Wohnung mit Billard, trefflichen Marmortischen, Muschelbouquet; hier hat Pückler gewohnt; köstliches Wasser getrunken. Von hier weiter durch die niedrige Araber Stadt, wo die nackten aber oft sehr schönen Gestalten der Kinder bemerkenswerth, an den türkischen Bädern, dem Krankenhause vorbei nach dem Canal Mamudieh, wo er ins Meer geht. Hier ist der Ein- und Ausladeplatz für Getreide, Steinkohlen etc.; Gewimmel von Arabern, Eseln, Kameelen. Wir sitzen in einem arabischen Kaffe, wo wir zum ersten Mal die Wasserpfeife (Nargileh) rauchen und ersten arabischen Kaffee mit Grund trinken; schöne kühle Luft, und durchweg angenehme Unterhaltung mit Schreiber. Von hier über die Schutthaufen des alten Alexandrien zurückgeritten und die Wohnung des Doctors besehen; alter Marmorkopf, etwas sehr verstümmelt, doch nicht einem liegenden und dem einen stehenden; der liegende ist schon wieder sehr verbuddelt; die Hieroglyphen an den Wetterseiten sehr verwischt. Der Platz, wo sie stehen, sind eigentlich lauter Schutthaufen; nahe dabei ist die Mauer, die das Meer begränzt, wir kriechen durch und gehen am Meere entlang, bewundernd die mächtigen alten Unterbauten vom alten Alexandrien, die weit in das Wasser hineinragen; darunter Blöcke mit Hieroglyphen; 2 prächtige Granitkoben, scharf, als wären sie eben vom Steinmetz behauen; Marmorstücke, rother, schwarzer, grauer Granit durcheinander. Wir reiten von hier am koptischen Kloster und Kirche vorüber, sowie an der Moschee, wo Napoleon betete, nach dem Garten und Hause des Kaufmann Gibare, trefflicher Garten mit Palmen, Bananen, Cipressen, Jasmin, Feigen, Oleander, Aloe und Pelargonien. Prächtiger Kiosk; Wasserräder (Sakieh) von Pferden oder Büffeln getrieben. Elegante Wohnung mit Billard, trefflichen Marmortischen, Muschelbouquet; hier hat Pückler gewohnt; köstliches Wasser getrunken. Von hier weiter durch die niedrige Araber Stadt, wo die nackten aber oft sehr schönen Gestalten der Kinder bemerkenswerth, an den türkischen Bädern, dem Krankenhause vorbei nach dem Canal Mamudieh, wo er ins Meer geht. Hier ist der Ein- und Ausladeplatz für Getreide, Steinkohlen etc.; Gewimmel von Arabern, Eseln, Kameelen. Wir sitzen in einem arabischen Kaffe, wo wir zum ersten Mal die Wasserpfeife (Nargileh) rauchen und ersten arabischen Kaffee mit Grund trinken; schöne kühle Luft, und durchweg angenehme Unterhaltung mit Schreiber. Von hier über die Schutthaufen des alten Alexandrien zurückgeritten und die Wohnung des Doctors besehen; alter Marmorkopf, etwas sehr verstümmelt, doch nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="30"/> einem liegenden <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> dem einen stehenden; der liegende ist schon wieder sehr verbuddelt; die Hieroglyphen an den Wetterseiten sehr verwischt. 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einem liegenden d dem einen stehenden; der liegende ist schon wieder sehr verbuddelt; die Hieroglyphen an den Wetterseiten sehr verwischt. Der Platz, wo sie stehen, sind eigentlich lauter Schutthaufen; nahe dabei ist d Mauer, die d Meer begränzt, wir kriechen durch d gehen am Meere entlang, bewundernd die mächtigen alten Unterbauten v alten Alex, die weit in d Wasser hineinragen; darunter Blöcke mit Hierogl; 2 prächtige Granitkoben, scharf, als wären sie eben v Steinmetz behauen; Marmorstücke, rother, schwarzer, grauer Granit durcheinander. Wir reiten v hier am kopt Kloster d Kirche vorüber, sowie an der Moschee, wo Napoleon betete, nach dem Garten d Hause des Kaufmann Gibare, trefflicher Garten mit Palmen, Bananen, Cipressen, Jasmin, Feigen, Oleander, Aloe d Pelargonien. Prächtiger Kiosk; Wasserräder (Sakieh) von Pferden oder Büffeln getrieben. Elegante Wohnung mit Billard, treffl Marmortischen, Muschelbouquet; hier hat Pückler gewohnt; köstliches Wasser getrunken. Von hier weiter durch die niedrige Araber Stadt, wo die nackten aber oft sehr schönen Gestalten der Kinder bemerkenswerth, an den türk Bädern, dem Krankenhause vorbei nach dem Canal Mamudieh, wo er ins Meer geht. Hier ist der Ein- d Ausladeplatz für Getreide, Steinkohlen etc.; Gewimmel v Arabern, Eseln, Kameelen. Wir sitzen in einem arab Kaffe, wo wir z ersten Mal die Wasserpfeife (Nargileh) rauchen d ersten arab Kaffee mit Grund trinken; schöne kühle Luft, d durchweg angenehme Unterhaltung mit Schreiber. Von hier über die Schutthaufen des alten Alex zurückgeritten d die Wohnung des Doctors besehen; alter Marmorkopf, etwas sehr verstümmelt, doch nicht
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/31>, abgerufen am 05.07.2024. |