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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Heute Morgen Umherlaufen in Betreff der Pässe und Billets für das Dampfschiff, das morgen Mittag 1 Uhr abgehen soll. Wir müssen zum Gouverneur, dann auf die Polizei und endlich auf das französische Office. Ich nehme für uns 2 Plätze zur 2ten und 1 zur 3ten Klasse. Müde und ermattet zum Gasthof und dort ein treffliches Dejeune gegessen; herrlicher Honig von Syra, Hasenbraten, Spinat, Setzeier, Trauben; dann etwas geruht, und bis jetzt das Tagebuch geschrieben; es ist 3/4 12 Uhr; mit Weidenbach's verdorbenem Magen geht es heut besser; den Engländer nehmen wir immer ins Schleppthau und es läßt sich recht gut mit ihm leben. - Wir 3 ohne den Engländer machen gegen 2 Uhr einen Spatziergang auf einen nahen Berg, wo von dem runden Thurm einer alten Windmühle eine treffliche Aussicht über Stadt und Meer ist; ich knalle eine meiner Terzerolen ab; schönes Echo an den Bergen rings. Im Thurm auf den Abtritt gegangen, weil diese Einrichtung zu Hause zu mangelhaft. Nachher ich allein mit dem Engländer eine Badestelle am Meere gesucht und unter überhängenden Felsen eine romantische Gegend gefunden. Schweres Hineingehen wegen der glatten Steine, aber das Bad trefflich. Rückweg über die Felsen; von oben unvergleichliche Aussicht über das Meer und die Inseln. Zarte Färbung des Himmels; Cafees an der Promenade dort; zugesehen Billard spielen. Interressante Gesichter vieler junger Damen in den Gärtchen und Häusern; gegen 1/2 5 Uhr zurück und gegessen; sehr gut; nachher auf dem Balkon uns unterhalten, das allmähliche Auftauchen der unzählichen Lichter der Stadt beobachtet, bis sie endlich wie eine Milchstraße vor uns glänzte. Einzelne

Heute Morgen Umherlaufen in Betreff der Pässe und Billets für das Dampfschiff, das morgen Mittag 1 Uhr abgehen soll. Wir müssen zum Gouverneur, dann auf die Polizei und endlich auf das französische Office. Ich nehme für uns 2 Plätze zur 2ten und 1 zur 3ten Klasse. Müde und ermattet zum Gasthof und dort ein treffliches Dejeuné gegessen; herrlicher Honig von Syra, Hasenbraten, Spinat, Setzeier, Trauben; dann etwas geruht, und bis jetzt das Tagebuch geschrieben; es ist ¾ 12 Uhr; mit Weidenbach’s verdorbenem Magen geht es heut besser; den Engländer nehmen wir immer ins Schleppthau und es läßt sich recht gut mit ihm leben. - Wir 3 ohne den Engländer machen gegen 2 Uhr einen Spatziergang auf einen nahen Berg, wo von dem runden Thurm einer alten Windmühle eine treffliche Aussicht über Stadt und Meer ist; ich knalle eine meiner Terzerolen ab; schönes Echo an den Bergen rings. Im Thurm auf den Abtritt gegangen, weil diese Einrichtung zu Hause zu mangelhaft. Nachher ich allein mit dem Engländer eine Badestelle am Meere gesucht und unter überhängenden Felsen eine romantische Gegend gefunden. Schweres Hineingehen wegen der glatten Steine, aber das Bad trefflich. Rückweg über die Felsen; von oben unvergleichliche Aussicht über das Meer und die Inseln. Zarte Färbung des Himmels; Cafées an der Promenade dort; zugesehen Billard spielen. Interressante Gesichter vieler junger Damen in den Gärtchen und Häusern; gegen ½ 5 Uhr zurück und gegessen; sehr gut; nachher auf dem Balkon uns unterhalten, das allmähliche Auftauchen der unzählichen Lichter der Stadt beobachtet, bis sie endlich wie eine Milchstraße vor uns glänzte. Einzelne

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[20/0021] Heute Morgen Umherlaufen in Betreff der Pässe d Billets für d Dampfschiff, das morgen Mittag 1 Uhr abgehen soll. Wir müssen zum Gouverneur, dann auf d Polizei d endl auf d franz Office. Ich nehme für uns 2 Plätze zur 2ten und 1 zur 3ten Klasse. Müde d ermattet zum Gasthof d dort ein treffliches Dejeuné gegessen; herrlicher Honig v Syra, Hasenbraten, Spinat, Setzeier, Trauben; dann etwas geruht, d bis jetzt d Tagebuch geschrieben; es ist ¾ 12 Uhr; mit Weidenbach’s verdorbenem Magen geht es heut besser; den Engländer nehmen wir immer ins Schleppthau d es läßt sich recht gut mit ihm leben. - Wir 3 ohne d Engl machen gegen 2 Uhr e Spatziergang auf e nahen Berg, wo von d runden Thurm einer alten Windmühle eine treffliche Aussicht über Stadt d Meer ist; ich knalle eine meiner Terzerolen ab; schönes Echo an d Bergen rings. Im Thurm auf d Abtritt gegangen, weil diese Einrichtung zu Hause zu mangelhaft. Nachher ich allein mit d Engl eine Badestelle am Meere gesucht und unter überhängenden Felsen e romantische Gegend gefunden. Schweres Hineingehen wegen d glatten Steine, ab d Bad trefflich. Rückweg über die Felsen; von oben unvergleichliche Aussicht über d Meer d d Inseln. Zarte Färbung des Himmels; Cafées an der Promenade dort; zugesehen Billard spielen. Interressante Gesichter vieler junger Damen in d Gärtchen d Häusern; gegen ½ 5 Uhr zurück d gegessen; sehr gut; nachher auf d Balkon uns unterhalten, das allmähl Auftauchen der unzähl Lichter d Stadt beobachtet, bis sie endl wie e Milchstraße vor uns glänzte. Einzelne

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/21>, abgerufen am 24.11.2024.