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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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1/2 4 Uhr zu Hause, wo grade Bonomi und Abeken, die mich abholen wollten, aufbrechen. Ich benütze die übrige Zeit des Tages, um einen kurzen Brief an Heinrich zu schreiben, der morgen mit Ali an Lepsius nach Cairo geschickt werden soll, um ihn von dort nach Europa zu befördern. - Es ist heut schönes warmes aber doch luftiges Wetter. - Interressant auf den Feldern ist jetzt die junge Heuschreckenbrut, welche in ungeheurer Anzahl ausgekommen ist, und theilweise den Erdboden schwarz färbt. - Das Anbieten von Gurken an die Fremden scheint hier eine Art Mode zu sein, und gefällt mir gar wohl. -

Sonnabend den 22ten April 1843. Ich befördere heut früh die Briefe durch Ali und Ibrahim an Lepsius nach Cairo, von wo außerdem noch eine Menge Sachen einzukaufen und mitzubringen sind. Dann begebe ich mich auf das Plateau, um ein unlängst aufgefundenes Grab auszumessen, in welchem Max und Ernst zeichnen. Bonomi ist nach Mitrahenne zur Zeichnung und Ausmessung des Colosses daselbst. - Vom Grabe um 12 Uhr mit Ernst und Max nach Hause, wo gefrühstückt und dann wieder geschlafen wird. Ich arbeite heut nicht mehr, sondern pflege der Faulheit. Das Wetter ist heut trefflich; die Sonne zwar heiß, die Luft aber nur 22° . Köstlicher Abend; wir essen bei halb weggenommenem Zelte. - Nach Tische wird auf Bonomi's Teppich, auf dem Abeken (der jetzt ganz türkisch gekleidet ist), Bonomi und ich lagern, Caffee getrunken und unser Pfeifchen geraucht. -

Sonntag den 23ten April 1843. Ich kämpfte heut mit großer Müdigkeit, weil ich die letzte Nacht des Lärmens unsrer Schechwärter wegen sehr wenig geschlafen hatte. Das nun holte ich heute nach; - so schlief ich denn vor der Morgenandacht und nach unserm Dejeuner, was mich aber für den Tag nicht muntrer aber träger machte. Ich will

½ 4 Uhr zu Hause, wo grade Bonomi und Abeken, die mich abholen wollten, aufbrechen. Ich benütze die übrige Zeit des Tages, um einen kurzen Brief an Heinrich zu schreiben, der morgen mit Ali an Lepsius nach Cairo geschickt werden soll, um ihn von dort nach Europa zu befördern. - Es ist heut schönes warmes aber doch luftiges Wetter. - Interressant auf den Feldern ist jetzt die junge Heuschreckenbrut, welche in ungeheurer Anzahl ausgekommen ist, und theilweise den Erdboden schwarz färbt. - Das Anbieten von Gurken an die Fremden scheint hier eine Art Mode zu sein, und gefällt mir gar wohl. -

Sonnabend den 22ten April 1843. Ich befördere heut früh die Briefe durch Ali und Ibrahim an Lepsius nach Cairo, von wo außerdem noch eine Menge Sachen einzukaufen und mitzubringen sind. Dann begebe ich mich auf das Plateau, um ein unlängst aufgefundenes Grab auszumessen, in welchem Max und Ernst zeichnen. Bonomi ist nach Mitrahenne zur Zeichnung und Ausmessung des Colosses daselbst. - Vom Grabe um 12 Uhr mit Ernst und Max nach Hause, wo gefrühstückt und dann wieder geschlafen wird. Ich arbeite heut nicht mehr, sondern pflege der Faulheit. Das Wetter ist heut trefflich; die Sonne zwar heiß, die Luft aber nur 22° . Köstlicher Abend; wir essen bei halb weggenommenem Zelte. - Nach Tische wird auf Bonomi’s Teppich, auf dem Abeken (der jetzt ganz türkisch gekleidet ist), Bonomi und ich lagern, Caffee getrunken und unser Pfeifchen geraucht. -

Sonntag den 23ten April 1843. Ich kämpfte heut mit großer Müdigkeit, weil ich die letzte Nacht des Lärmens unsrer Schechwärter wegen sehr wenig geschlafen hatte. Das nun holte ich heute nach; - so schlief ich denn vor der Morgenandacht und nach unserm Déjeuner, was mich aber für den Tag nicht muntrer aber träger machte. Ich will

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[196/0197] ½ 4 Uhr zu Hause, wo grade Bonomi d Abeken, die mich abholen wollten, aufbrechen. Ich benütze die übrige Zeit des Tages, um einen kurzen Brief an Heinrich zu schreiben, der morgen mit Ali an Leps nach Cairo geschickt werden soll, um ihn v dort nach Europa zu befördern. - Es ist heut schönes warmes aber doch luftiges Wetter. - Interressant auf d Feldern ist jetzt die junge Heuschreckenbrut, welche in ungeheurer Anzahl ausgekommen ist, d theilweise den Erdboden schwarz färbt. - Das Anbieten v Gurken an d Fremden scheint hier eine Art Mode zu sein, d gefällt mir gar wohl. - Sonnabend d 22ten April 1843. Ich befördere heut früh die Briefe durch Ali d Ibrahim an Leps nach Cairo, von wo außerdem noch eine Menge Sachen einzukaufen d mitzubringen sind. Dann begebe ich mich auf das Plateau, um ein unlängst aufgefundenes Grab auszumessen, in welchem Max d Ernst zeichnen. Bonomi ist nach Mitrahenne zur Zeichnung d Ausmessung des Colosses daselbst. - Vom Grabe um 12 Uhr mit Ernst d Max nach Hause, wo gefrühstückt d dann wieder geschlafen wird. Ich arbeite heut nicht mehr, sond pflege der Faulheit. Das Wetter ist heut trefflich; die Sonne zwar heiß, die Luft aber nur 22° . Köstlicher Abend; wir essen bei halb weggenommenem Zelte. - Nach Tische wird auf Bonomi’s Teppich, auf dem Abeken (der jetzt ganz türkisch gekleidet ist), Bonomi d ich lagern, Caffee getrunken d unser Pfeifchen geraucht. - Sonntag d 23ten April 1843. Ich kämpfte heut mit großer Müdigkeit, weil ich die letzte Nacht des Lärmens unsrer Schechwärter wegen sehr wenig geschlafen hatte. Das nun holte ich heute nach; - so schlief ich denn vor der Morgenandacht d nach unserm Déjeuner, was mich aber für den Tag nicht muntrer aber träger machte. Ich will

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/197>, abgerufen am 23.11.2024.