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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Bonomi's Zelt, da das Eßzelt zur Disposition des Mudirs gestellt war. Am Abend machte Lepsius noch ein Verzeichniß der gestohlenen Sachen, weil die Schechs sich bereit erklärt hatten, den Werth der Sachen in Geld zu ersetzen, und Lepsius dieß eingegangen war. -

Donnerstag den 13ten April 1843. Die Exekution ward heut nicht fortgesetzt; der Mudir war erkrankt und die Scheiks wollen morgen das Geld herbeischaffen (11000 Piaster). Der Dollmetscher des Mudir, ein italienischer Kaufmann aus Ghize ward zu dem Ende hier gelassen, um das Geld beizutreiben; der Mudir zog ab. Ich ging schon ziemlich früh mit einem unsrer Wächter nach Daschur, brachte einen höchst einsamen und sandwindigen Tag in der Wüste zu, und kehrte vor Tagesende zurück. - Lepsius hat heute die Überfallgeschichte an den Minister geschrieben, und der Brief ist noch heut abgegangen. -

Freitag den 14ten April 1843. Charfreitag. Das Wetter wie gestern erstaunlich sandwindig, Wind aus Nord. Ich vervollständige heut Vormittag mein Tagebuch, dann halten wir Morgenandacht, Frühstück und nachher mache ich ein Schläfchen; am Nachmittag ziehe ich an meiner Karte aus. Heut soll das Geld gezahlt werden, doch scheint es, besonders von Abusir, nicht leicht beizutreiben. - In der That hat der Schech von Saccara, der ungerechter Weise 3/4 des Geldes zu zahlen hat, es schon gebracht, während Abusir ausbleibt und Lepsius sich bereit macht, morgen früh nach Cairo zu gehen, um abermals den Mudir hinzuzuziehen. Der Schech von Saccara schläft heut bei uns mit noch 6-8 Wächtern, um uns noch größere Sicherheit zu gewähren.

Sonnabend den 15ten April 1843. Es ist heut der seeligen Julie Todestag und ich feire ihn still in der Wüste auf der Spitze der großen Pyramide von Daschur. Der Tag wieder sehr einsam und ermüdend, doch rücke ich mit der Charte wieder ein Stück weiter und denke in höchstens 2 Tagen sie zu vollenden. - Lepsius und Frey mit Eugen und Hauad

Bonomi’s Zelt, da das Eßzelt zur Disposition des Mudirs gestellt war. Am Abend machte Lepsius noch ein Verzeichniß der gestohlenen Sachen, weil die Schechs sich bereit erklärt hatten, den Werth der Sachen in Geld zu ersetzen, und Lepsius dieß eingegangen war. -

Donnerstag den 13ten April 1843. Die Exekution ward heut nicht fortgesetzt; der Mudir war erkrankt und die Scheiks wollen morgen das Geld herbeischaffen (11000 Piaster). Der Dollmetscher des Mudir, ein italienischer Kaufmann aus Ghize ward zu dem Ende hier gelassen, um das Geld beizutreiben; der Mudir zog ab. Ich ging schon ziemlich früh mit einem unsrer Wächter nach Daschur, brachte einen höchst einsamen und sandwindigen Tag in der Wüste zu, und kehrte vor Tagesende zurück. - Lepsius hat heute die Überfallgeschichte an den Minister geschrieben, und der Brief ist noch heut abgegangen. -

Freitag den 14ten April 1843. Charfreitag. Das Wetter wie gestern erstaunlich sandwindig, Wind aus Nord. Ich vervollständige heut Vormittag mein Tagebuch, dann halten wir Morgenandacht, Frühstück und nachher mache ich ein Schläfchen; am Nachmittag ziehe ich an meiner Karte aus. Heut soll das Geld gezahlt werden, doch scheint es, besonders von Abusir, nicht leicht beizutreiben. - In der That hat der Schech von Saccara, der ungerechter Weise ¾ des Geldes zu zahlen hat, es schon gebracht, während Abusir ausbleibt und Lepsius sich bereit macht, morgen früh nach Cairo zu gehen, um abermals den Mudir hinzuzuziehen. Der Schech von Saccara schläft heut bei uns mit noch 6-8 Wächtern, um uns noch größere Sicherheit zu gewähren.

Sonnabend den 15ten April 1843. Es ist heut der seeligen Julie Todestag und ich feire ihn still in der Wüste auf der Spitze der großen Pyramide von Daschur. Der Tag wieder sehr einsam und ermüdend, doch rücke ich mit der Charte wieder ein Stück weiter und denke in höchstens 2 Tagen sie zu vollenden. - Lepsius und Frey mit Eugen und Hauad

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[192/0193] Bonomi’s Zelt, da das Eßzelt zur Disposition des Mudirs gestellt war. Am Abend machte Leps noch ein Verzeichniß der gestohlenen Sachen, weil die Schechs sich bereit erklärt hatten, den Werth der Sachen in Geld zu ersetzen, d Leps dieß eingegangen war. - Donnerstag d 13ten April 1843. Die Exekution ward heut nicht fortgesetzt; der Mudir war erkrankt d die Scheiks wollen morgen d Geld herbeischaffen (11000 Piaster). Der Dollmetscher des Mudir, ein ital Kaufmann aus Ghize ward zu dem Ende hier gelassen, um d Geld beizutreiben; der Mudir zog ab. Ich ging schon zieml früh mit einem unsrer Wächter nach Daschur, brachte einen höchst einsamen d sandwindigen Tag in d Wüste zu, d kehrte vor Tagesende zurück. - Leps hat heute d Überfallgesch an d Minister geschrieben, d d Brief ist noch heut abgegangen. - Freitag d 14ten April 1843. Charfreitag. Das Wetter wie gestern erstaunlich sandwindig, Wind aus Nord. Ich vervollständige heut Vormittag m Tagebuch, dann halten wir Morgenandacht, Frühstück d nachher mache ich ein Schläfchen; am Nachmittag ziehe ich an meiner Karte aus. Heut soll d Geld gezahlt werden, doch scheint es, besonders v Abusir, nicht leicht beizutreiben. - In der That hat d Schech v Saccara, der ungerechter Weise ¾ des Geldes zu zahlen hat, es schon gebracht, während Abusir ausbleibt d Leps sich bereit macht, morgen früh nach Cairo zu gehen, um abermals den Mudir hinzuzuziehen. Der Schech v Saccara schläft heut bei uns mit noch 6-8 Wächtern, um uns noch größere Sicherheit zu gewähren. Sonnabend d 15ten April 1843. Es ist heut d seel Julie Todestag d ich feire ihn still in d Wüste auf der Spitze der großen Pyr v Daschur. Der Tag wieder sehr einsam d ermüdend, doch rücke ich mit d Charte wieder ein Stück weiter d denke in höchstens 2 Tagen sie zu vollenden. - Leps d Frey mit Eugen d Hauad

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/193>, abgerufen am 23.11.2024.