Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.der letzteren kleinen Anbauten nicht mehr, man sieht grobe Pilaster dazwischen aufgemauert, welch trauriger Anblick! - Ich schied von dieser Burg, die nichts als Ruine mehr ist, ein wenig entmuthigt. Herumgehend um die Außenmauer sehen wir noch die Rudra eines Römischen Theaters, 2 Säulen von einem Tempel des Bachus und den Ort, wo das Theater desselben stand, denn mehr ist davon nicht zu sehen. Nun gingen wir durch die Ruinen der alten Stadt nach dem kleinen Monument des Lysikrates was, halb in die Erde versenkt, wie vergessen dasteht; es ist übrigens kaum 8 - 10 Fuß im Durchmesser, die Blume oben sehr zerstört. Müde wandern wir durch die Straßen der Stadt in einen Conditorladen, und essen dort Wein, Brödtchen und Liqueur. Weidenbach, unwohl, schleppt sich mit fort. Nachher sehen wir noch die 12 - 14 einzelnen Säulen (korinthisch) des Jupitertempels nicht weit von einem Triumpfbogen, ferner den Thurm der Winde, ein merkwürdiges 8eckiges Gebäude, zur Hälfte ausgegraben; die Reliefs sind von den Figuren oben gut erhalten, auch die Linien der Sonnenuhr auf allen Seiten sieht man deutlich. Ein Tempel des Hadrian sieht nur mit 1 Front aus den alten Häusern hervor. - Interressante Bauart der alten griechischen Kirchen. Caffeehäuser. Gemüse- und Frucht Markt. Fiakerhandel zur Rückfahrt; Prügelei 2er Griechen. Zurückgefahren; Herabfallen des Griechen hinten vom Wagen. Öde Gegend, schlechter Weg, Staub. Im Pyräus wird ein prächtiger Sorbad genommen, für mich der erste. Herrlich erquickt fahren wir wieder zum Dampfschiff über um 1/2 5. Das Schiff finden wir von mehr als 100 Personen besetzt, die nach der letzteren kleinen Anbauten nicht mehr, man sieht grobe Pilaster dazwischen aufgemauert, welch trauriger Anblick! - Ich schied von dieser Burg, die nichts als Ruine mehr ist, ein wenig entmuthigt. Herumgehend um die Außenmauer sehen wir noch die Rudra eines Römischen Theaters, 2 Säulen von einem Tempel des Bachus und den Ort, wo das Theater desselben stand, denn mehr ist davon nicht zu sehen. Nun gingen wir durch die Ruinen der alten Stadt nach dem kleinen Monument des Lysikrates was, halb in die Erde versenkt, wie vergessen dasteht; es ist übrigens kaum 8 - 10 Fuß im Durchmesser, die Blume oben sehr zerstört. Müde wandern wir durch die Straßen der Stadt in einen Conditorladen, und essen dort Wein, Brödtchen und Liqueur. Weidenbach, unwohl, schleppt sich mit fort. Nachher sehen wir noch die 12 - 14 einzelnen Säulen (korinthisch) des Jupitertempels nicht weit von einem Triumpfbogen, ferner den Thurm der Winde, ein merkwürdiges 8eckiges Gebäude, zur Hälfte ausgegraben; die Reliefs sind von den Figuren oben gut erhalten, auch die Linien der Sonnenuhr auf allen Seiten sieht man deutlich. Ein Tempel des Hadrian sieht nur mit 1 Front aus den alten Häusern hervor. - Interressante Bauart der alten griechischen Kirchen. Caffeehäuser. Gemüse- und Frucht Markt. Fiakerhandel zur Rückfahrt; Prügelei 2er Griechen. Zurückgefahren; Herabfallen des Griechen hinten vom Wagen. Öde Gegend, schlechter Weg, Staub. Im Pyräus wird ein prächtiger Sorbad genommen, für mich der erste. Herrlich erquickt fahren wir wieder zum Dampfschiff über um ½ 5. 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der letzteren kleinen Anbauten nicht mehr, man sieht grobe Pilaster dazw aufgemauert, welch trauriger Anblick! - Ich schied v dieser Burg, die nichts als Ruine mehr ist, ein wenig entmuthigt. Herumgehend um d Außenmauer sehen wir noch die Rudra eines Röm Theaters, 2 Säulen v e Tempel des Bachus und den Ort, wo das Theater desselben stand, denn mehr ist davon nicht zu sehen. Nun gingen wir durch die Ruinen der alten Stadt nach dem kleinen Monument des Lysikrates was, halb in d Erde versenkt, wie vergessen dasteht; es ist übrigens kaum 8 - 10 Fuß im Durchm, die Blume oben sehr zerstört. Müde wandern wir durch d Straßen der Stadt in e Conditorladen, d essen dort Wein, Brödtchen d Liqueur. Weidenbach, unwohl, schleppt sich mit fort. Nachher sehen wir noch die 12 - 14 einzelnen Säulen (korinth) des Jupitertempels nicht weit v e Triumpfbogen, ferner den Thurm der Winde, ein merkw 8eck Gebäude, zur Hälfte ausgegraben; die Reliefs sind v d Figuren oben gut erhalten, auch die Linien der Sonnenuhr auf allen Seiten sieht m deutlich. Ein Tempel des Hadrian sieht nur mit 1 Front aus den alten Häusern hervor. - Interressante Bauart der alten griech Kirchen. Caffeehäuser. Gemüse- d Frucht Markt. Fiakerhandel zur Rückfahrt; Prügelei 2er Griechen. Zurückgefahren; Herabfallen des Griechen hinten vom Wagen. Öde Gegend, schlechter Weg, Staub. Im Pyräus wird ein prächtiger Sorbad genommen, für mich der erste. Herrlich erquickt fahren wir wieder zum Dampfschiff über um ½ 5. Das Schiff finden wir v mehr als 100 Personen besetzt, die nach
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/18>, abgerufen am 16.02.2025. |