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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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Daktylen und die Kürze der Zeilen, als pen_011.002
durch das Gleichniß, ausgedrückt:

pen_011.003

Den flüchtigen Tagen pen_011.004
Wehrt keine Gewalt; pen_011.005
Die Räder am Wagen pen_011.006
Entfliehn nicht so bald.

pen_011.007

Und so haben andre Sylben- und Zeilenmaße pen_011.008
etwas Langsames, Feierliches, Prächtiges, pen_011.009
Sanftes, das schon in dem bloßen pen_011.010
Falle liegt, und wenn es mit dem Inhalt pen_011.011
der Worte gehörig harmonirt, die Vorstellungen pen_011.012
bei richtiger Declamation sehr pen_011.013
zu unterstützen dient. - Selbst Unregelmäßigkeiten pen_011.014
des Sylbenmaßes haben oft pen_011.015
viel Ausdrückendes und Malerisches. Wie pen_011.016
z. B. die unvollendete Zeile in Kleists pen_011.017
Frühling:

pen_011.018

- - - Verstummt dann, bebende Saiten! pen_011.019
So preist ihr würdger den Herrn!

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Oder der Mangel des Einschnitts in folgender pen_011.021
Ramlerischen Zeile:

pen_011.022

Solang' in dieses Hafens Arme Segel wallen.

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Daktylen und die Kürze der Zeilen, als pen_011.002
durch das Gleichniß, ausgedrückt:

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Den flüchtigen Tagen pen_011.004
  Wehrt keine Gewalt; pen_011.005
Die Räder am Wagen pen_011.006
Entfliehn nicht so bald.

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Und so haben andre Sylben- und Zeilenmaße pen_011.008
etwas Langsames, Feierliches, Prächtiges, pen_011.009
Sanftes, das schon in dem bloßen pen_011.010
Falle liegt, und wenn es mit dem Inhalt pen_011.011
der Worte gehörig harmonirt, die Vorstellungen pen_011.012
bei richtiger Declamation sehr pen_011.013
zu unterstützen dient. – Selbst Unregelmäßigkeiten pen_011.014
des Sylbenmaßes haben oft pen_011.015
viel Ausdrückendes und Malerisches. Wie pen_011.016
z. B. die unvollendete Zeile in Kleists pen_011.017
Frühling:

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– – – Verstummt dann, bebende Saiten! pen_011.019
So preist ihr würdger den Herrn!

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Oder der Mangel des Einschnitts in folgender pen_011.021
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[11/0052] pen_011.001 Daktylen und die Kürze der Zeilen, als pen_011.002 durch das Gleichniß, ausgedrückt: pen_011.003 Den flüchtigen Tagen pen_011.004   Wehrt keine Gewalt; pen_011.005 Die Räder am Wagen pen_011.006 Entfliehn nicht so bald. pen_011.007 Und so haben andre Sylben- und Zeilenmaße pen_011.008 etwas Langsames, Feierliches, Prächtiges, pen_011.009 Sanftes, das schon in dem bloßen pen_011.010 Falle liegt, und wenn es mit dem Inhalt pen_011.011 der Worte gehörig harmonirt, die Vorstellungen pen_011.012 bei richtiger Declamation sehr pen_011.013 zu unterstützen dient. – Selbst Unregelmäßigkeiten pen_011.014 des Sylbenmaßes haben oft pen_011.015 viel Ausdrückendes und Malerisches. Wie pen_011.016 z. B. die unvollendete Zeile in Kleists pen_011.017 Frühling: pen_011.018 – – – Verstummt dann, bebende Saiten! pen_011.019 So preist ihr würdger den Herrn! pen_011.020 Oder der Mangel des Einschnitts in folgender pen_011.021 Ramlerischen Zeile: pen_011.022 Solang' in dieses Hafens Arme Segel wallen.

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/52>, abgerufen am 27.11.2024.