pen_456.001 Gesetz der Phantasie, auf mannichfaltige pen_456.002 Weise einander wecken: so ist das Werk pen_456.003 lyrisch. Die Eintheilung hat ihre Vollständigkeit: pen_456.004 denn es giebt keine mehrere pen_456.005 Gesetze, nach welchen sich die Ideenreihen pen_456.006 in unsrer Seele bilden ließen; und pen_456.007 die ganze Theorie der Dichtkunst hat also, pen_456.008 in Ansehung dieser Eintheilung, nur pen_456.009 die Frage zu beantworten: wie man jeder pen_456.010 dieser Ideenreihen den höchsten möglichen pen_456.011 Grad der Lebhaftigkeit gebe? -
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Doch so befriedigend diese Eintheilung pen_456.013 scheint; so fragt es sich noch: ob unser pen_456.014 Begriff vom lyrischen Gedicht nicht vielleicht pen_456.015 zu enge, oder zu weit, oder gar pen_456.016 beides zugleich sei? Denn wie, wenn es pen_456.017 Stücke gäbe, in denen zwar sichtbar der pen_456.018 Phantasiegang herrschte, die man aber pen_456.019 darum nicht lyrisch nennen könnte? Wie, pen_456.020 wenn es andere Stücke gäbe, in denen
pen_456.001 Gesetz der Phantasie, auf mannichfaltige pen_456.002 Weise einander wecken: so ist das Werk pen_456.003 lyrisch. Die Eintheilung hat ihre Vollständigkeit: pen_456.004 denn es giebt keine mehrere pen_456.005 Gesetze, nach welchen sich die Ideenreihen pen_456.006 in unsrer Seele bilden ließen; und pen_456.007 die ganze Theorie der Dichtkunst hat also, pen_456.008 in Ansehung dieser Eintheilung, nur pen_456.009 die Frage zu beantworten: wie man jeder pen_456.010 dieser Ideenreihen den höchsten möglichen pen_456.011 Grad der Lebhaftigkeit gebe? –
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Doch so befriedigend diese Eintheilung pen_456.013 scheint; so fragt es sich noch: ob unser pen_456.014 Begriff vom lyrischen Gedicht nicht vielleicht pen_456.015 zu enge, oder zu weit, oder gar pen_456.016 beides zugleich sei? Denn wie, wenn es pen_456.017 Stücke gäbe, in denen zwar sichtbar der pen_456.018 Phantasiegang herrschte, die man aber pen_456.019 darum nicht lyrisch nennen könnte? Wie, pen_456.020 wenn es andere Stücke gäbe, in denen
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Weise einander wecken: so ist das Werk pen_456.003
lyrisch. Die Eintheilung hat ihre Vollständigkeit: pen_456.004
denn es giebt keine mehrere pen_456.005
Gesetze, nach welchen sich die Ideenreihen pen_456.006
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Grad der Lebhaftigkeit gebe? –
pen_456.012
Doch so befriedigend diese Eintheilung pen_456.013
scheint; so fragt es sich noch: ob unser pen_456.014
Begriff vom lyrischen Gedicht nicht vielleicht pen_456.015
zu enge, oder zu weit, oder gar pen_456.016
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Stücke gäbe, in denen zwar sichtbar der pen_456.018
Phantasiegang herrschte, die man aber pen_456.019
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Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
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Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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